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15.02.2019

Verdi Seniorengruppe Osterode-Südharz informierte sich über die Digitalisierung der Arbeitswelt


Manfred Kuntze stieß mit seinem Vortrag bei den Verdi Senioren auf offene Ohren

...von Petra Bordfeld

Der Verdi Seniorengruppe Osterode-Südharz war es gelungen, vom Verdi Landesbezirk Niedersachsen-Bremen, Manfred Kuntze, Fachbereich TK/IT in die Kernstadt zu holen, um interessante Einblicke in die Digitalisierung der Arbeitswelt zu gewähren.

Er betonte, dass die rasante Dynamik des digitalen Umbruchs allgegenwärtig spürbar wäre. Sie sei beispielsweise im Bankgeschäft ebenso wenig wegzudenken, wie der Fingerabdruck beim Handy, oder die hochautomatische Entwicklung beim Autofahren, beziehungsweise die intelligenten Roboter. So könne die weltweite Vernetzung der Industrie sogar Standorte, die zu teuer sind, ausschließen.

Die Datenübermittlung wird immer schneller, nicht zuletzt auch durch den Ausbau des 5G Netzes durch die Telekom. „Wir haben die Cyber Nachrichtenübermittlung im digitalen Raum, das Cloud Computing sowie die Google Maps auf einem immer aktuellen Stand“. Das Netz sei überall vorhanden, und es fände ununterbrochen Datenaustausch statt. So gebe es bereits juristische Systeme für Anwaltskanzleien, die jeden juristischen Vorgang aktuell begleiten. „DoNotPay“ sei der erfolgreichste virtuelle Rechtsassistent, der „RoBo-Anwalt“. „Er wird sich auf alle juristische Bereiche ausweiten, das kann kein Studium leisten“, so Kuntze weiter.
In Australien böte eine Firma sogar schon programmierte Maurerroboter an, die ein Haus in zwei Tagen errichteten. Und es gebe sogar schon die Vision der Paketauslieferung über Drohnen.

Der Sprecher stellte die Frage: „Was macht diese Entwicklung mit uns?“ und lieferte Antworten. Unternehmen griffen bei der Erbringung von Leistungen immer mehr auf globale Transparenz von Skills und Verfügbarkeiten hochqualifizierter Fachkräfte zurück.

Die Politik müsse die Menschen bei der Veränderung der Arbeitswelt mitnehmen, sie müsse aber auch Unternehmen und Bildungspolitik dazu bringen, niemanden durchs Netz fallen zu lassen. Die Weiterentwicklung der Unternehmen müsse auch die Beschäftigung sichern, Qualifizierung müsse forciert werden. Dabei gelte es, dass die Persönlichkeitsrechte der Menschen geschützt bleiben. „Es darf keine Entwertung der Arbeit entstehen. Und die Verteilung der Gelder für die Digitalisierung an Schulen muss endlich vorankommen!“

Die Konzentration auf Ballungsräume würde die Städte sprengen. Die Rückführung in die Fläche durch Home Office müsse gestärkt werden. Die Gestaltung der mobilen Arbeit mit neuen Wertschöpfungen gehe voran. Dadurch gestalte sich die Arbeitszeit um, was auch mal 14 tägige Freizeit hintereinander mit sich bringen könnte. In jedem Falle gelte es, neue Arbeitsformen sozial zu gestalten und Freiräume für mehr Arbeits- und Lebensqualität zu erschließen. Zu denken gebe ihn die Tatsache, dass bei Firmensitzen im Ausland die gewerkschaftliche Mitbestimmung schwierig sei.
Dass der Vortrag auf offenen Ohren der Teilnehmer dieses informativen Treffens gestoßen war, machte der rege Meinungsaustausch im Nachhinein deutlich.

 

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