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29.01.2019

Brandschutzabschnittsleiter Nord Martin Dannhauer erinnerte


Brandschutzabschnittsleiter Nord Martin Dannhauer mit der Jahresstatistik der Einsätze im Jahre 2018

„FEUERWEHR - Tradition und Gegenwart!“ So war das Motto des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen für das Jahr 2018, der sein 150. Geburtstag in dem vergangenen Jahr feierte

von Petra Bordfeld

Bad Grund/Osterode. Dass ohne das ehrenamtliche Engagement jeder einzelner Freiwilligen Feuerwehr ein flächendeckender Brand-und Katastrophenschutz in Niedersachsen nicht möglich ist, daran erinnert Brandschutzabschnittsleiter Nord Martin Dannhauer in seinen Jahresbericht. „Die Freiwilligen Feuerwehren sind für das Land und die Menschen von existenzieller Bedeutung“.

Es dürfe auch nicht übersehen werden, dass die Kameradinnen und Kameraden weit über ihre unmittelbaren Aufgaben hinaus erheblich zum gesellschaftlichen Leben in den Orten und kleinen Städten beitragen. „Sie sind oftmals eine tragende Säule“.
Leider habe der Respekt und die Unterstützung der Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsdienste in den letzten Jahren immer mehr nachgelassen. Einsatzkräfte werden häufiger bei der sachgerechten Ausübung ihrer Tätigkeit behindert, sogar verbal und körperlich angegriffen. Als zentrale Säule der Gefahrenabwehr ist die Feuerwehr auf Unterstützung und Respekt bei der Ausübung ihrer Aufgaben angewiesen. „Denn ohne den Menschen als Hauptakteur im Einsatz ist das Konzept Feuerwehr nicht denkbar“.

Dannhauer forderte Strafverschärfung und konsequente Strafverfolgung. Es müsse ein klares Signal gesetzt werden, denn verbale Bedrohungen und Gewaltaufrufe müssten endlich zwingend strafrechtlich verfolgt werden.

Es dürfe aber auch nicht vergessen werden, den Arbeitgebern der ehrenamtlichen Feuerwehrmitglieder Danke zu sagen, denn ohne deren Verständnis wäre vieles nicht möglich. Bei diesem Dankeschön dürften die Familienangehörigen aller Feuerwehrkameradinnen und Kameraden ebensfalls nicht übersehen werden. Schließlich unterstützen sie trotz teilweise großer Entbehrung und Risiken die Partner, Kinder und Geschwister bei ihrem Engagement und ihrem Einsatz für den Brandschutz im Landkreis Göttingen.

Direkt auf das Jahr 2018 eingehend, erinnerte der Brandschutzabschnittsleiter Nord daran, dass es von einer Vielzahl an Einsätzen unterschiedlicher Art geprägt gewesen sei, die vom Großbrand bis zur Vermisstensuche, von PKW-Unfällen mit eingeklemmten Personen, oftmals tödlich, bis hin zu Öl auf Gewässer und auf der Straße reichten.

Gleich zu Anfang des Jahres hielt das Sturmtief „Frederike“ die Feuerwehren im Landkreis in Atem. „Die Führungsstaffeln in den Gemeinden haben sich in dieser Situation bewährt“.
Die Meldungen reichten von kleinen Ästchen bis hin zu ganzen Waldstücken, Straßen, Häusern und Stromleitungen. Als Fazit aus dieser Sturmlage sei die Ergänzung der Ausrüstung innerhalb der Wehren, die frühzeitige Alarmierung von Führungskräften und Führungsstellen sowie die Ausnutzung der Digitalfunkkanäle!

Eine weitere Rolle spielte im letzten Jahr die Trockenheit, mit ihr verbunden war schließlich die hohe Waldbrandgefahr. Genau aus dem Grund habe erstmals ein Einsatz in Schweden angestanden. Denn angesichts der sich ausbreitenden Brände hatte das Land die Bundesrepublik um Hilfe gebeten. So machten sich 52 Kameraden aus dem Kreis Nienburg mit neun Einsatzfahrzeugen freiwillig auf den Weg in das nordische Königreich.

Ähnlich habe es im Landkreis Göttingen ausgesehen. Denn viele Feuerwehren hatten mit der Trockenheit zu kämpfen, die sie vor die verschiedensten Herausforderungen stellte. So galt es beispielsweise Wälder, Felder, Stoppelfelder und Böschungen an Straßen abzulöschen. Hier haben sich Allradfahrgestelle besonders bewährt!

Aber auch der von einem aufmerksamen Wanderer gemeldete Brand auf der Hans Kühnenburg dürfte vielen noch in Erinnerung sein. Die Feuerwehren aus Osterode, Herzberg, St. Andreasberg, Braunlage, Scharzfeld und Pöhlde rückten aus. Außerdem habe der Gerätewart der Feuerwehr Lonau den Transport mit seinem privaten ATV (All Terrain Vehikel) unterstützt. Der Unimog der Feuerwehrtechnischen Zentrale transportierte auch zwei Verstärkerpumpen an ihre Einsatzorte. Damit der Unimog der FTZ die Einsatzstelle erreichen konnte, mussten am Wanderweg einige Bäume mit Motorsägen zurückgeschnitten werden. Hierbei hat sich der Unimog der FTZ Osterode besonders bewährt gemacht, und man sollte stark darüber nachdenken bei der Ersatzbeschaffung wieder diesen durch ein gleichwertiges neues Fahrzeug zu ersetzen.

Ebenso in Erinnerung dürfte der Moorbrand in Meppen sein. Ein aus 38 Einsatzkräften und neun Fahrzeugen bestehende Feuerwehr-Verband aus dem Landkreis Göttingen unterstützte unter Führung von Kreisbrandmeister Volker Keilholz den Katastrophenschutz-Einsatz.

Die Haushaltsdebatten rund um das Feuerwehrwesen beim Bund und im Land seien mittlerweile abgeschlossen. Man stocke die Mittel auf 100 Mio. Euro, verteilt auf vier Jahre, auf. „Das ist schon mal ein Zeichen für die Feuerwehren und eine Investition in die Zukunft“, so Dannhauer. „Wir Feuerwehren möchten auch nicht länger mit 30 Jahre alten Fahrzeugen herum fahren. Diese Fahrzeuge gehören ins Museum und nicht mehr in den Einsatz“.

Weiter teilte der Brandschutzabschnittsleiter mit, dass der Fachbereich 32 – Ordnung und Verkehr – im Landkreis mittlerweile komplett besetzt ist. Dafür habe man fast zwei Jahre kämpfen müssen.

Die Zusammenarbeit ist mittlerweile Gut

Auf den Digitalfunk eingehend, betonte er, dass die Funkdisziplin im Abschnitt Nord vorbildlich ist.
Auf die Jugendfeuerwehren des Landkreises zu sprechen kommend, lässt er durchblicken, dass nach der Fusion neben den 156 Ortsfeuerwehren, 144 Jugendfeuerwehren und 68 Kinderfeuerwehren zu zählen sind. Man dürfe die großen Aufgaben und Herausforderungen der Jugendwarte und Betreuer nicht unterschätzen. Denn es müsse jedem klar sein, dass der Nachwuchs für die aktiven Wehren aus den Jugendfeuerwehren kommt. Genau deswegen müsse schnellstens die Jugendordnung her, wofür sich der Kreisfeuerwehrverband Osterode in der letzten Vorstandssitzung ausgesprochen hat.

Abschließend noch einige Termine: Am 24. Findet findet das Wohltätigkeitskonzert in der Osteroder Stadthalle statt, erstmals wird dort der Gastmusikzug Adebar aufspielen. Der Kreisverbandstag findet am Freitag, 14. Juni, in Förste, statt. Am 22. September werden in Neuhof die Pokalwettbewerbe des Kreisfeuerwehrverbandes Osterode ausgerichtet. Das Treffen der Ehemaligen findet am 2. November in Osterode statt. Das Jahresmotto des Landesfeuerwehrverbandes für das Jahr 2019 lautet übrigens: „Zukunft gestalten Deine Feuerwehren“.

 

 

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