Kultur

28.12.2018

Baumann und Clausen feierten ihr Jubi auch in Osterode


Baumann & Clausen kamen auch diesmal in Osterode ganz groß an.

...von Petra Bordfeld

Dass Oberamtsrat Alfred Clausen und Passamtsfuzzi Hans-Werner Baumann – alias Frank Bremser und Jens Lehrlich – mit ihrem Publikum ihr 25jähriges Slapstick- und ihr zehnjähriges Bühnen-Jubiläum in Osterode feiern wollten, war für eine sehr große Zahl an Besuchern ein „Käffchen“- Grund in der Stadthalle Osterode Platz zu nehmen.

So hatten die beiden Beamten aus dem norddeutschen Neddelhastedtfeld von der Begrüßung bis hin zu dem traditionellen Abschiedslied „Ein Besen, der deinen Namen trägt“ jeden Einzelnen fest in der Entertainerhand.

In ihrer Schoff (Show) kamen alte Gewohnheiten ebenso zur Sprache, wie erstaunliche Veränderungen. So wurde das Eventuell-Versprechen nicht eingehalten und Clausens Frau Ella betrat nicht die Bühne. Dafür hatte er einen „heißen“ Draht zu ihr. Der Macho stellte plötzlich fest, dass er seine Frau liebt und verabredete sich ohne Scham mit seiner Ella zu einem im wahrsten Sinne des Wortes geschmackvollen „Dreier“ im Ehebett, wo natürlich der geliebte Hackbraten nicht fehlen sollte.

Dahingegen drohte dem Lebenskünstler Baumann langsam aber beständig die nötige finanzielle Knete auszugehen. Schuld daran sollte sein Hase sein. Auch war seine Methode des Rückwärtssparens, des Pumps, auch nicht so der wahre. Aus Clausens Sicht musste jemand kommen, welcher ihm den Weg aus der Misere zeigte. Also wurde sein Kollege und Freund, besser gesagt, Frank Bremser, zu einem Chamäleon, das in jeder Rolle erfrischend überzeugte. Ob das nun der Versicherungshai Decker, der Ordnungsamtleiter Willy Hocker oder Schuldenberater Peter Zwegat war, es passte von der Bewegung über die Sprachakrobatik einfach alles.

Geblieben war übrigens die Tatsache, dass Clausen noch immer nicht die Computerwelt entdeckt hatte. Dafür erfand er eben mal so eine neue Weltsprache, das „Clafenglisch“. Und dass er damit gut durchkam bewies er bei dem traditionellen Telefongespräch mit jemand aus der wirklichen Welt. Knallte vor neun Jahren seine Gesprächspartnerin, ebenfalls von einem Taxiunternehmen, den Hörer freudlos auf, hatte er diesmal eine Frau an der Strippe, die mit ihm um die Wett witzelte, auch wenn sie erst am Schluss wusste, dass ihr Gesprächspartner auf der Bühne der Stadthalle Osterode stand.

Überzeugend machten Baumann und Clausen deutlich, dass die Ehe ein schweres Geschäft sein kann. Sie vertraten auch die Ansicht, dass es 2030 kein Bargeld mehr geben dürfte und zwei drittel der Arbeitsplätze von Robotern besetzt sind. Wenn das Gehalt gleich bliebe, hätte Clausen nicht dagegen einzuwenden. Das einzige Problem für ihn dürfte sein, dass es Geld nur noch auf dem Handy geben könnte. Bei all den Veränderungen und Prognosen kamen allerdings die spritzigen, witzigen, nicht selten sehr bissigen Wortspielereien auch nicht einmal zu kurz. Gleiches darf über die viel sagende Gestik und Mimik und selbstreden den bestechenden Musikbeiträge gesagt werden. Ist doch klar, dass die beiden nicht vor drei Zugaben die Bühne verlassen durften.


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