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15.12.2018

Elbingerodes Schulden sind um fast 40.000 € gesunken


...von Petra Bordfeld

Fast hätte die Ratssitzung in Elbingerode in den Saal des Gasthauses „Zur Weintraube“ verlegt werden müssen. Denn es hatten sich rund 50 Bürger und Bürgerinnen eingefunden, um mal selbst zu hören, wie es um ihre Gemeinde steht. Und sie staunten nicht schlecht, als Samtgemeindebürgermeister Rolf Hellwig durchblicken ließ, dass das Defizit im Elbingeröder Haushalt aufgrund des Beschlusses seitens des Ausschusses Dorfentwicklung, Bau und Finanzen sowie letztendlich des Verwaltungsausschusses erst von 48.000 € auf 35.000 € und jetzt auf 10.400 € gesunken ist.

Hellwig betonte, dass es aller Ehren sei, den Schuldenberg um fast 40.000 € schrumpfen zu lassen. Das sei möglich geworden, weil man an einigen Stellen den Rotstift angesetzt habe. „Auch wenn dadurch die Planung vieler Maßnahmen reduziert wurde, wird alles, was notwendig ist, möglich sein“.

Der einzige Wermuttropfen sei die Tatsache, dass die Investitionsmaßnahme in wesentlichen Teilen wieder finanzier werden müsse. Eine Neuverschuldung in Höhe von 6.400 € sei für Elbingerode darstellbar. „Aus meiner Sicht ist das absolut verantwortlich“.

Aber auch, wenn der Schuldenberg sich zu einem Schuldenhügel verringert hat, galt es, das Haushaltssicherungskonzept, mit dem Ziel zu beraten und zu beschließen, die Verschuldung abzubauen und irgendwann wieder allein auf gesunden finanziellen Beinen zu stehen,

Da die Erhöhung der Hundesteuer sowie der Grundsteuern A und B eingehend beraten und beschlossen wurde, standen jetzt „nur“ noch die eventuelle Kooperation des Elbingeröder Kindergartens mit dem in Hörden und der mögliche Verkauf der Sporthalle an die Samtgemeinde auf der Liste.

Diese Schritte führten zwar nicht dazu, dass Elbingerode kurzfristig die Verschuldung abbauen könne, so Hellwig. Sie könnten aber mittel- und langfristig dafür sorgen, dass sich wirtschaftliche Lage erholt und dauerhaft mehr gemacht werden könne.
Bürgermeister Helmuth Otto erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass sich mittels geänderter Öffnungszeiten und der Einstellung einer Erzieherin die Qualität des Kindeartens sehr verbessert habe. Man werde aber das Gespräch auf Augenhöhe mit Hörden gerne weiter fortsetzen. Letztendlich habe man sich nie dagegen gewährt. Auch in Sachen Turnhalle sei man offen.

Rolf Hellwig legte weiter vor, dass ihm in seiner Funktion als Gemeindedirektor Spenden des Rotary-Clubs Herzberg und des Fördervereins des Kindergartens Elbingerode zugekommen sind. Diese gut 420 Euro sind für Dreiräder, Trampeltrecker und einem Bollerwagen eingesetzt worden. Und der Rat Elbingerode nahm diese Tatsache zur Kenntnis.

Nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern auch beschlossen wurde der von Hellwig vorgelegte Jahresabschluss 2013 sowie die Entlastung des Gemeindedirektors. Der betonte, dass 2013 für Elbingerode sehr positiv verlaufen wäre. Insbesondere bei Erträgen aus der Gewerbesteuer wären 140.500 € geflossen. „Wenn wir das jedes Jahr hätten, hätten wir im Haushalt auch zukünftig keine Probleme“.

Letztendlich galt es noch, die Neufassung der 1999 erlassenen Hundesteuersatzung zu beschließen, was übrigens einstimmig erfolgte. So werden ab dem kommenden Jahr für den ersten Hund 60 € fällig, für den zweiten 90 Euro. Für jeden weiteren besten Freund des Menschen müssen 132 € bezahlt werden, für jeden gefährlichen Hund 480 €. Damit lägen die Hundesteuersätze übrigens immer noch deutlich unter den Mittelwerten der Städte und Gemeinden im Altkreis Osterode.

Als der Tagesordnungspunkt „Bürgerfragestunde“ eröffnet wurde, entwickelte sich eine rege Diskussion mit den Gästen, die in guter Runde geführt wurde. An Ende waren sich alle einig, dass die kleine Gemeinde weiter versuchen wird, alle möglichen Einsparungswege zu beschreiten, ohne das Elbingerode und seine Bürger dabei zu kurz kommen. Die Ratsmitglieder freuten sich bestimmt, wenn das Interesse keine Eintagsfliege bliebe.

HAUSHALTSPLAN 2019
Ergebnishaushalt:
Ordentliche Erträge 449 200 €
Ordentliche Aufwendungen: 459 600 €

Finanzhaushalt:
Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätgigkeit: 429.200 €
Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit: 423.800 €
Einzahlungen für Investitionen: 4.500 €
Auszahlungen für Investitionen: 17.500 €
Einzahlungen für Finanzierungstätigkeit: 13.000 € (Kredit)
Auszahlungen für Finanzierungstätigkeit: 6.000 €

Grundsteuer
Für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe: 450 v. H.
Für die Grundstücke: 450 v. H.
Gewerbesteuer: 405 v. H.

 

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