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10.12.2018

Sie wurde von der Ansprechpartnerin zur Freundin


Nachruf der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention für Heidelore Nolte

...Christian Dolle - KKHL

Für die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention war Heidelore Nolte mehr als nur die Vorsitzende des Förderkreises LOS. Sie war immer zur Stelle, wenn es galt, die Arbeit der Fachstelle zu repräsentieren und vor allem war sie auch eine Frau, die sich traute, als trockene Alkoholikerin in die Öffentlichkeit zu treten und damit für eine Entstigmatisierung zu sorgen.

Im vergangenen Monat verstarb die 69-jährige Herzbergerin nach einer schweren Erkrankung. Doch für die Mitarbeiter wie auch viele, die mit der Fachstelle zu tun hatten, hinterlässt sie eine große Lücke. „Was ich so beeindruckend fand, war, dass sie ihre Arbeit sehr wichtig genommen und sich sehr um jeden Einzelnen gekümmert hat“, stellt Leiterin Ingrid Baum fest. Sie sorgte für Atmosphäre und Zusammenhalt und war immer ansprechbar, sagen auch alle anderen, die mit ihr zusammenarbeiteten.

Bei Sommerfesten brachte sie häufig ihren halben Hausstand mit, wenn irgendwo irgendetwas fehlte, sie regte vieles an und engagierte sich bei der Umsetzung wie beispielsweise beim Stand auf dem Markt der Möglichkeiten zum Luther-Happening im vergangenen Jahr. Auch hier war sie von Anfang bis Ende bei allem dabei und eine derjenigen, die mit ihrem Gesicht für die Arbeit der Suchtberatung standen.

Sie sei sehr offen mit dem Thema Sucht umgegangen, war immer bereit, öffentlich ein paar Worte zu sagen und war damit über Herzberg hinaus bekannt und geachtet. Seit 1993 war sie Sprecherin des Freundeskreises der Fachstelle, half vielen anderen in allen Lebenslagen, gab auch Angehörigen oft Kraft und wurde vielen von der Ansprechpartnerin zur Vertrauensperson und zur Freundin.

Doch Heidelore Nolte sagte auch immer klar ihre Meinung, schätzen langjährige Wegbegleiter an ihrer Art, sie sprach Dinge offen an und konnte auch damit vielen helfen. Daher wird sie vielen fehlen und für andere für immer in Erinnerung bleiben. Denn es sind nicht die Institutionen, die Strahlkraft haben, sondern die Menschen, die in ihrem Umfeld wirken.

 

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