Sport

04.12.2018

Gaufrauentreffen zog weibliche und männliche Gäste in den Bann


...von Petra Bordfeld

Während des größten Frauentreffens im Niedersächsischen Turnerbund, zu dem der Turnkreis Osterode seit 46 Jahren einlädt, seit 1979 übrigens nach Hattorf, kam die erste Vorsitzende, Helga Maaß, anfangs auf eine eventuelle und eine ganz bestimmte Änderung zu sprechen, bevor Grußworte und eine buntes, von Spaß getragenes Bewegungsprogramm folgten.

In jedem Fall werde sie 2019 nicht mehr als erste Vorsitzende an diesem Treffen im Dorfgemeinschaftshaus teilnehmen. Und dass werde dann vielleicht auch nicht mehr Gaufrauentreffen heißen, weil sich immer wieder einige gegen diesen Begriff wehren, der noch immer zur Tradition gehört. Schließlich seien es „nur“ Schleswig-Holstein und Niedersachsen, die ihn mit „Kreisverbänden“ ersetzt hätten.

Sie ließ es sich aber nicht nehmen, ihre Freude darüber zum Ausdruck zu bringen, dass rund 500 Frauen und einige Männer den Weg zu diesem Treffen der Frauen eingeschlagen hatten. Einer von ihnen war übrigens das erste Mal zugegen. Es war kein anderer, als Kreisrat Marcel Riethig.

Hattorfs Bürgermeister Frank Kaiser, Dorstes Ortsbürgermeisterin Helga Klages, die Vize-Präsidentin des Turnerbundes, Angelika Wolters und KSB-Vorstandsmitglied Renate Wagner gehörten dafür schon zum „alten Eisen“.

Kreisrat Marcel Riethig ließ es sich in seinem Grußwort nicht nehmen, auf den Gau einzugehen und betonte, dass es zwar ein etwas ungewöhnlicher Begriff sei, aber so fest zur Tradition gehöre, dass es gelte ihn zu pflegen und zu erhalten. „Man darf ihn nicht von Dummköpfen kaputt machen lassen, die ihn in irgendeiner Zeit verfremdet haben.“ Dann kam er auf das Ehrenamt zu sprechen. Leider seien klassische Ämter in Vereinen gerade im ländlichen Raum schwer zu besetzen. Es sei sehr wichtig, dass sie Rückendeckung und Unterstützung bekommen. „Deswegen möchte ich allen Ehrenamtlichen eine große Anerkennung aussprechen“.

Ehrenamtliches Engagement sei deshalb auch wichtig, weil es ein entscheidender Faktor für junge Menschen sei, zu bleiben oder zurückzukehren. Denn die Identifikation mit dem Verein, gleich welcher Art, trage dazu bei, dass junge Menschen wieder zurückkommen und sich mit der Heimat identifizieren Und der Turnkreis Osterode mache sich besonders stark in der Jugendarbeit.

Angelika Wolters versicherte, dass sie jedes Mal begeistert sei, was während des Gaufrauentreffens auf Beine gestellt wird. „Das Gaufrauentreffen ist ein Spiegelbild von Vereinsarbeit, von ehrenamtlichen Übungsleitern, die mit den Sporttreibenden über viele schweißtreibende Stunden hinter das einstudieren, was gezeigt wird“.
Renate Wagner überbrachte Monika Woiwode und Doris Ellermann, ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden für Frauen und Ältere, sowie der jetzigen Frauenbeauftragten Monika Meyer und Helga Maaß ein blumiges Dankeschön. Dann sprach sie dem TSC ein großes Dankeschön für die Ausrichtung dieses Treffens aus. Ihr Grußwort beendete sie mit einem Heinz-Schenk-Gedicht, welches sich darum drehte, dass alles geliehen ist in dieser schönen Welt.

Frank Kaiser versicherte, dass die Gemeinde die Halle des DGH für das Gaufrauentreffen weiterhin zur Verfügung stellen wird und ließ es sich nicht nehmen, dem Landkreis Göttingen dafür zu danken, dass dieser die Neugestaltung dieser Räumlichkeit finanziell unterstützt habe. Damit sei auch das Ehrenamt gestärkt worden.

Helga Klages betonte, dass sie gekommen sei, weil der TSC Dorste, der sein 111jähriges Bestehen feiert, dieses Treffen ausgerichtet hatte, wofür sie ihm ein großes Dankeschön aussprach. In diesem Verein fänden sich alle Genrationen wieder, es müsse ja nicht immer Hochleistungssport sein, körperliche Betätigung sei aber eine wichtige Begleitung des hektischen Alltages. Ein kluger Kopf habe es so formuliert: „Dein Körper kann alles, es ist nur dein Gehirn, dass du überzeugen musst -. Sie rief allen zu: „Hoch aus dem Sessel, weg vom Schreibtisch, raus aus der Küche, rein in die sportliche Tätigkeit“.

Matthias Beushausen, zweiter Vorsitzender des TSC, hielt nicht mit seiner Freude hinterm Berg, so viel Gäste zu dem vom TSC ausgerichteten Treffen, begrüßen zu können. Dann gewährte er Einblicke in den Verein, dessen stärkstes Zugpferd nach außen hin zwar der Fußball sei, die meisten Mitglieder seien dahingegen aber Turner und Turnerinnen.

Dann übernahm Marion Meyer die Regie. Sie begrüße alle und vergaß nicht, dem Hausmeister, Jörg Böttcher, und der Freiwilligen Feuerwehr Hattorf für deren Unterstützung zu danken. Dann führte sie nach der gemütlichen Kaffeepause durch das bunte Programm, welches von 15 Gruppen und Beifall der Begeisterung getragen wurde.

Die Trommlerinnen des TVG Guts Muths Scharzfeld eröffnete sehr feurig die Vielfalt der Darbietungen. Tänzerinnen des TSC Dorste traten unter der Leitung von Kerstin Baufeldt auf und wussten mit sich jeder Bewegung mitzuteilen. In den nicht so Wilden Westen entführte der MTV Hattorf mit Line Dance. Wie fit frau auch mit Zylinder, Handschuhen und Krawatte sein kann, stellten die Mädels des TVG Hattorf sehr unter Beweis.

Atemberaubend auch die Hockergymnastik des TG LaPeKa, dessen Frauen übrigens noch einmal mit denen des VFR Osterode die Tanzfläche betraten, und mittels Twist sowie Rock ‘n roll dem Alter davontanzten. Der TV Pöhlde erinnerte mit „Griechischer Wein" an Udo Jürgens und versah dabei fast jedes Wort mit einer Bewegung. Udo Jürgens stand übrigens auch im musikalischen Mittelpunkt des Harz-Weser „Mischgemüses“. Das setzte nämlich alle vorgetragenen Lieder in Bilder um, von denen jedes einzelne fantastische Bände erzählte.

Für eine Premiere sorgte die Tanzgemeinschaft Marke mit ihren meditativen Darbietungen. Der TV Hörden und die TG LaPeKa hatten das Zumba-Fieber mitgebracht. Es war so ansteckend, dass viele der zuschauenden Frauen sich beim zweiten Tanz erhoben und voller Lust und Laune mitmachten. Frauen des MTV Förste waren mit ihren „Chevrolets", ihren Rollatoren, gekommen und zeigten auf, dass sich damit auch bestens tanzen lässt.

Zweimal wurde nicht getanzt, sondern dafür gesorgt, dass die Lachmuskeln strapaziert und dabei die Nachdenklichkeit nicht vergessen wurde. Beim ersten Sketsch zogen die „zwei alten Tanten“ Renate Claus und Annegret Deppe-Wode den Dorster Alltag und das Leben an sich durch den Kakao. Dabei kreierten sie auch neue Begriffe wie „Feinkostgewölbe“ und „erotisches Nutzfläche“. Bei dem zweiten Sketch „Sparmaßnahmen“ ging es darum, wie derartige Maßnahmen in einer Altersresidenz ausschauen könnten.

Abschließend lud der TSC Dorste traditionsgemäß alle ein, sich auf die Tanzfläche zu begeben. Damit wurde das Ende des Graufrauentreffens 2018 „eingeläutet“. pb

BILDTEXTE
Gaufrauentreffen – TG LapeKa und VFR Osterode 1, 3 und 6: Die TG LapeKa und der VFR Osterode errockten sich große Begeisterung.
Gaufrauentreffen - TSC Dorste – Sketch 4: Der TSC Dorste nahm die Sparmaßnahmen in alterheimen auf die bissige Schippe.
Gaufrauentreffen – Mischgemüse 3,6 und 7: Das Mischgemüse setzte einige Hits von udo Jürgens in Bilder um.


Doris Ellermann, Helga Maaß, Renate Wagner, Monika Meyer und Monika Woiwode (v. l.)


Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:









 

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