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26.11.2018

Landesbischof trägt sich in Goldenes Buch ein


Ralf Meister war am Dienstag zu Besuch in Herzberg und Scharzfeld

...Paul Beier für den KKHL

Zunächst folgte der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Herzberg, anschließend hielt Ralf Meister, Landesbischof der evangelischen Landeskirche Hannovers, am Dienstag vor etwa 80 Gästen einen Vortrag in der Thomaskirche in Scharzfeld.
Zustande gekommen war der Besuch durch eine Einladung, die Pastor Andreas Schmidt, zuständig für die verbundenen Pfarrämter Pöhlde und Scharzfeld, an die Bischofskanzlei in Hannover geschickt hatte.

In seinem Schreiben nahm er unter anderem Bezug auf die Aktion „1918 - 100 Jahre Demokratie in Deutschland“ und lud den Landesbischof zu einem Vortrag zu dem Thema ein. Kurz darauf erhielt er bereits eine freundliche Zusage. „Unsere Kirche ist in unseren Dörfern eingebunden, so bin ich auf die Idee zu der Einladung gekommen“, so Pastor Schmidt. Neben Superintendent Volkmar Keil und dem stellvertretenden Landrat, Dr. Andreas Philippi, nahmen auch Angehörige des Herzberger Stadtrates und und der Stadtverwaltung sowie Vertreter der Kirchenvorstände von Pöhlde und Scharzfeld an dem Empfang teil.

Nach der Begrüßung durch Herzbergs Bürgermeister Lutz Peters schilderte der Landesbischof unter anderem seine Eindrücke bei einer Veranstaltung in Großbritannien anlässlich des 100. Jahrestages der Beendigung des I. Weltkrieges. Lutz Peters ging auf die gute ökumenische Zusammenarbeit der 4 Kirchengemeinden in Herzberg und deren Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ein.
Nach dem Empfang im Welfenschloss freute sich die stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende, Hildegard Peinemann, einen so hohen Besuch im Dorf begrüßen zu dürfen. Anschließend warf Pastor Andreas Schmidt zu den Begriffen Volk und Macht einen kurzen Blick ins Neue Testament.

Landesbischof Ralf Meister nahm das in seinem Vortrag auf und ging dann anhand unterschiedlicher Beispiele seiner Frage „Wer ist das Volk? Anmerkungen zu einem häufig missbrauchten Begriff“ nach. Zu 100 Jahre Demokratie in Deutschland führte er aus: „Die Kirche hat sich mit der Demokratie sehr schwer getan, und die demokratischen Bestrebungen nicht gefördert.“ Das habe sich in der heutigen Zeit geändert. Ralf Meister ergänzte, dass Kirche durchaus politisch sein solle, aber nicht parteipolitisch in Erscheinung treten dürfe. „Politisch sein bedeutet auch, eine Toleranz politischen Strömungen gegenüber, die eigentlich gegen das Evangelium arbeiten, und auch Toleranz Menschen gegenüber, die in unserem Land Zuflucht und eine neue Heimat suchen“, so Meister abschließend.

Svenja Fricke vom Arbeitskreis Scharzfelder Vereine leitete dann die Diskussion in einer sehr kalten Kirche, in der alle kalte Füßen bekamen, was nicht der Fragestellung geschuldet war, sondern am Ausfall der Heizung lag.




 

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