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15.11.2018

"Kaum Bauchschmerzen mit dem Schulentwicklungsplan"


Der Vorsitzende des Kreiselternrats äußert sich zum Schulentwicklungsplan / Missverständnisse sorgen für Zündstoff

...von Herma Niemann

Der Countdown für die Verabschiedung des Schulentwicklungsplans (SEP) läuft, weswegen noch einige Zusammenkünfte des Kreiselternrats und der Elterninitiativen zum Erhalt der Oberschulen anstehen, wie auch Sitzungen der Fraktionen.

Am 29. November tagt der Schulausschuss und am 18. Dezember dann der Kreistag des Landkreises Göttingen. Und dass der Entwurf des SEPs für die Jahre 2018 bis 2022 nach wie vor ein ganz sensibles Thema ist, zeigt sich immer wieder, unter anderem durch Gerüchte, die, oft ausgelöst durch Missverständnisse, immer wieder die Emotionen hochkochen lassen. Vor kurzem hielt sich recht hartnäckig das Gerücht, dass der Landkreis Göttingen ein Treffen des Kreiselternrats verhindern und damit Zeit gewinnen wollte, indem man dem Gremium angeblich kurzfristig einen zugesagten Tagungsraum im Göttinger Kreishaus verweigert habe.

In einem Gespräch mit unserer Zeitung berichtet der Vorsitzende des Kreiselternrats, Holger Sparbier, dass das Gerücht durch ein Missverständnis entstanden sein müsse. Aufgrund von anderen Sitzungen im Kreishaus sei die Sitzung für den Kreiselternrat zeitlich zu knapp ausgefallen, weswegen man die Zusammenkunft selbst vertagt hätte. Und nachdem Sparbier allen Mitglieder des Kreiselternrats dies mitgeteilt habe, wollte er nicht noch zusätzlich für Verwirrung sorgen, als sich dann ein Raum in der Außenstelle Wulften der Oberschule Hattorf anbot. "Wir haben jetzt ein weiteres Treffen vereinbart, und zwar am 20. November, zu dem auch der Kreisdezernent Marcel Riethig kommen wird", so Sparbier.

Holger Sparbier ist seit etwa zwölf Jahren Mitglied im Kreiselternrat und seit zwei Jahren der Vorsitzende, auch ist er Mitglied des Schulausschusses. Große Bauchschmerzen habe der Kreiselternrat mit dem vorgelegten SEP nicht, bis auf einige Ausnahmen, wie vor allem die Formulierung, dass der Landrat allein über eine Schulschließung zu entscheiden haben soll. "Das ist ein großer Knackpunkt, mit dem wir nicht einverstanden sind", betont Sparbier. Ganz besonders wichtig sei das vorrausschauende Handeln, und dass feststünde, dass eine Schule bei Unterschreitung der Mindesanmeldezahl nicht gleich geopfert würde, sondern Prognosen der Folgejahre zugrunde gelegt werden. Kurze Wege für die Schüler und daraus folgernd auch die Erhaltung kleinerer Schulen, stünde bem Kreiselternrat im Fokus. "Eltern brauchen die Sicherheit bei der Planung, und im Landkreis Göttingen steht keine Schule wirtschaftlich richtig schlecht da". Sicher stünde man natürlich vor Herausforderungen, gerade was die Maßnahmen zur inklusiven Beschulung anginge und auch die fortschreitende Digitalisierung. Die Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung funktioniere grundsätzlich gut, betont Sparbier, es finde ein reger Austausch statt.

Das Thema habe zwar nichts mit dem SEP zu tun, aber Sparbier habe auch den Eindruck, dass die Kreisverwaltung inzwischen dabei sei, Nägel mit Köpfen bei der Schülerbeförderung zu machen. Immer wieder war zu hören, dass die Busse, die als ÖPNV eingesetzt sind, sich nicht nur verspäten, sondern ohne Meldung ausfallen. Zudem sollen die Busfahrer teilweise sehr radikales und unangemessenes Verhalten an den Tag legen, wenn darum geht, die Fahr-Schüler in den griff zu bekommen. Dabei war die Rede schon von Vollbremsungen, um die Schüler zur Ruhe zu bewegen oder unangemessene Ausdrucksweisen. Immer wieder hört man im Kreisgebiet auch Klagen von Schülern, die von einem Busfahrer entweder stehen gelassen und an anderer Stelle nicht aus dem Bus gelassen werden. Für den ÖPNV im Zweckverbund Südniedersachsen hatte das Unternehmen Regionalbus Braunschweig den Zuschlag erhalten.

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