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14.11.2018

Verkehrssicherheitsinitiative „Sicher durch den Harz“


Auch wenn die Saison zu Ende gegangen ist – dieses Projekt ist immer wieder aktuell. Und noch Anfang dieses Monats waren sie unterwegs auf den Straßen des Harzes.

...PK Osterode

Einer Einladung des Motorradfahrerstammtisches der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim und der Verkehrswacht Lingen ist der Polizeihauptkommissar Volker Hahn vom Polizeikommissariat Osterode gefolgt, um auch im westlichen Bereich von Niedersachsen über das Motorradprojekt und über die besonderen Gefahren im Harz zu berichten.

In dem Wissen, dass die Ausflugsfahrten in den Harz nicht nur in dem direkten Umfeld, sondern eben oft mit mehreren hundert Kilometern „Anlauf“ beginnen, nahm er die lange Anreise gern in Kauf.

Das macht nach Ansicht des Präventionsbeamten aus Osterode, der das Projekt schon viele Jahre begleitet, gerade vor dem Hintergrund Sinn, dass nach wie vor überwiegend auswärtige Motorradfahrer es sind, die oft auch aus Gruppen heraus an Wochenenden im Harz am häufigsten verunfallen.

Auf dem Verkehrsübungsplatz im Ortsteil Darme bei Lingen reihten sich zu diesem themenbezogenen Motorradstammtisch, zu dem die Polizei und die Verkehrswacht Lingen eingeladen hatten, dann auch ein Motorrad neben dem anderen auf. Letztlich waren es mehr als 50 Maschinen aller bekannten Hersteller, die mit ihren Fahrern und Beifahrern/innen trotz der Abendstunde und des Fußball-Länderspieles zu dem Stammtisch gekommen waren. Die Biker waren zum Teil extra aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden angereist.

Vom dortigen Präventionsteam hießen Klaus Wermeling und Dieter Rotlübbers ihren Kollegen aus Osterode besonders herzlich willkommen und waren wie die anderen über 60 Teilnehmer gespannt auf das, was folgen sollte. Doch bevor der Vortrag begann, überreichte Volker Hahn für das Vereinshaus und den Verkehrsübungsplatz einige Projekt-Plakate und bot seine Unterstützung bei der Planung der nächsten Harz-Tour an. Erstaunt war er darüber, wie viele Biker diese Plakate kannten und von dem Projekt „Sicher durch den Harz“ schon einmal etwas gehört hatten.

„Das Besondere an diesem Projekt ist die länderübergreifende Zusammenarbeit zur Erhöhung der Motorradsicherheit im Harz und am Kyffhäuser und mindestens ebenso besonders sind der Wille und die Anstrengungen aller Partner, die es ermöglicht haben, dass dieses Projekt jetzt schon zum 10. Mal in ununterbrochener Folge durchgeführt werden konnte.“, so die einleitenden Worte des Referenten.

Seit 2008 werden im Rahmen der zwischen den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen vereinbarten Kooperation „Sicher durch den Harz“ die Probleme des ständig steigenden Motorradverkehrs in dem sich über drei Bundesländer erstreckenden Mittelgebirges gemeinsam angegangen.

„Hauptzielrichtung dieses Projektes, welches in enger Zusammenarbeit dreier Länderpolizeien mit den zuständigen Landes- und Ortsverkehrswachten sowie zahlreichen Netzwerkpartnern immer wieder durchgeführt wird, ist es, die Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Motorradfahrern und deren oft dramatischen Folgen möglichst nachhaltig zu senken.“, erläuterte Volker Hahn weiter.

„Sicher durch den Harz“ stellt sich als ein eng verzahntes Projekt mit repressiven und präventiven Anteilen dar und wird trotz aller Probleme weiterverfolgt und verbessert. Während im letzten Jahr Sachsen-Anhalt für die länderübergreifende Koordinierung zuständig war, ist im Jahr 2018 das Land Niedersachsen federführend.

Nach der sogenannten Saisoneröffnung seien vermehrt Verkehrskontrollen im Bereich Harz und Kyffhäuser durchgeführt worden, berichtete der Hauptkommissar. Darüber hinaus erfolgten während der gesamten Motorradsaison unterschiedliche Präventionsveranstaltungen. Dennoch sei schon jetzt absehbar, dass die Unfallzahlen deutlich angestiegen sein und auch die Motorradunfälle mit schwer- und tödlich verletzten Personen zugenommen haben dürften. Eine besorgniserregende Entwicklung, die sicherlich etwas mit dem schönen Wetter, aber leider eben auch mit den besonderen Gefahren und dem erhöhten Verkehrsaufkommen zu tun hat.

Deshalb sei es auch so wichtig, dass wir gemeinsam – und damit sprach er die Stammtischbesucher direkt an - Multiplikatoren für die Verkehrssicherheit werden und über diese Gefahren sprechen und uns gegenseitig informieren. Umsichtiges Fahren ist im Harz besonders wichtig, doch umsichtiges Fahren will gelernt sein und braucht Vorbilder - braucht Biker wie Sie.

Mit diesem Appell verabschiedete sich der Osteroder aus Lingen und kehrte mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken in den Harz zurück.

Über den Link: www.sicher-durch-den-harz.de lassen sich für die Zielgruppe auf der Internetseite der Landesverkehrswacht Niedersachsen noch weitere Informationen abrufen.
Rückfragen können jederzeit an die praevention@pi-nom.polizei.niedersachsen.de gerichtet werden.

 

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


(v. links) Klaus Wermeling, Volker Hahn und Dieter Rotlübbers sind überzeugt von dem Projekt „Sicher durch den Harz“.

 

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