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12.11.2018

„Entscheidend ist, was gleich am Anfang passiert"


Wolfgang Wills überreichte Norman Lohrengel und Björn Bartram ein Präsent für den informativen Vortrag zum Thema Brandschutz (von links).

SPD-Abteilung Hattorf hatte zum Grünkohlessen eingeladen / Vortrag zum Thema Brandschutz

von Herma Niemann

Schon seit mehr als 20 Jahren ist das traditionelle Grünkohlessen im November der SPD-Abteilung Hattorf ein fester Bestandteil im Terminkalender. Und so waren auch am vergangenen Donnerstag über 70 Teilnehmer in das Landgasthaus Trüter in Hattorf gekommen, die von dem Vorsitzenden Wolfgang Wills begrüßt wurden.

Bei der Zusammenkunft steht aber neben dem herzhaften Essen auch immer ein Vortrag im Mittelpunkt. In diesem Jahr war der Ortsbrandmeister Björn Bartram mit seinem Stellvertreter Norman Lohrengel eingeladen, um die Gäste über zum Thema Brandschutz zu informieren.

„Entscheidend ist, was gleich am Anfang passiert", betonte Bartram in seinem Vortrag, denn je eher man die 112 anrufe, um so schneller könne die Feuerwehr natürlich vor Ort sein. Damit appellierte der Ortsbrandmeister daran, bevor irgendwelche Löschmaßnahmen selbst vorgenommen würden, man zuerst das Feuer melden solle. „Wir fahren lieber unverrichteter Dinge wieder weg, falls das Feuer aus eigenen Anstrengungen heraus gelöscht werden konnte“.

Für die Feuerwehren seien die Hilfsfrist und die Verfügbarkeit nicht gesetzlich geregelt, die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in der Bundesrepublik Deutschland (AGBF Bund) gebe höchstens Empfehlungen, erklärte Bartram. Bei einem kritischen Wohnungsbrand beispielsweise würden 13 Minuten als Erträglichkeitsgrenze gelten. „Nach 17 Minuten wird die Überlebenschance für die Person immer geringer", ergänzte Lohrengel. Denn bei etwa 17 Minuten liege für Personen im Brandrauch beziehungsweise beim Entstehungsbrand die Reanimationsgrenze. Die Zeit nach 18 Minuten gilt als sogenannte "Flashover-Grenze", also als die kritische Grenze der Entstehungsphase hin zur Vollbrandphase. Dieser Vorgang ereignet sich zumeist sehr rasch über den gesamten Brandraum.

Viele Passanten bei einem Feuer würden sich wahrscheinlich auch wundern, warum die Einsatzkräfte augenscheinlich zunächst oft "nur rumstehen" würden, erwähnte Bartram, der erklärte, dass das nicht heiße, dass die Kameraden in den ersten zwei Minuten vor Ort nichts tun würden. Im Gegenteil sei man erst einmal dabei, die Lage vor Ort zu erkunden, denn die Menschenrettung stehe ja an oberster Stelle.

Auf Nachfrage der Gäste erklärte Bartram, dass seit Ende 2015 Rauchmelder in allen Wohnräumen, Schlaf- und Kinderzimmern sowie Fluren, die als Rettungswege dienen, vorgeschrieben seien. Für den Einbau seien Eigentümer und Vermieter verantwortlich, die Wartung müsse vom Mieter vorgenommen werden. Sinnvoll sei auch eine Vernetzung von Rauchmeldern, zum Beispiel vom Flur zum Schlafzimmer.

Im Anschluss an den Vortrag kündigte Bartram auch gleich ein großes Ereignis an. Denn die Freiwillige Feuerwehr Hattorf feiert am 18. September 2021 das 125-jährige Jubiläum. Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Hattorf, Lutz Riemann, kündigte an, dass am 15. März des kommenden Jahres ein Irischer Abend, ebenfalls im Landgasthaus Trüter, mit Musik der Seesener Band "Quasimodo Knöterich" stattfinden werde. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr. Die Karten sind begrenzt, der Vorverkauf startet im Dezember.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Der Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Hattorf Björn Bartram bei seinem Vortrag.

Über 70 Gäste waren auf Einladung der SPD-Abteilung Hattorf in das Landgasthaus Trüter gekommen.

 

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