Kultur

30.10.2018

Erstaunlich reif


Haxe haben erstes Musikvideo veröffentlicht und sind am Freitag live zu sehen

von Christian Dolle

Die Kamera schwebt über den im Nebel versunkenen Harz. Gitarren setzen ein, dann der Gesang. „Die Tage geh'n zu langsam rum, die Nächte leider auch. Ich fühl mich wie am falschen Ort, es fehlt mir, was ich brauch." So beginnt das erste Musikvideo der jungen Band Haxe, das gleich zu Beginn einen sehr guten Eindruck hinterlässt.

Haxe, das sind Hinnerk Gramm, Linus Jünemann und Simon Lukas, die sich erst seit diesem Jahr als Band zusammengefunden haben. Den Song „Nur bei dir“ aus dem Video hatte Hinnerk allerdings schon früher geschrieben, denn er macht schon länger Musik und so war es auch ein längerer Prozess, die passende Verstärkung für seine Band zu finden. Die Zahl ihrer Liveauftritte – Haxe waren beispielsweise beim diesjährigen Sweet-Festival zu sehen – hält sich dementsprechend auch noch in Grenzen, nur ist davon weder im Gespräch mit den Jungs, noch in ihrem Video etwas zu spüren.

Ein Erstlingswerk

Wenn Hinnerk mit Ella von Letzter Instinkt im Duett singt, dann wirkt das nicht wie ein Erstlingswerk und auch nicht, wenn die drei Jungs in einem Lost Place mit Gitarren und Schlagzeug so richtig abrocken. Ganz im Gegenteil, all das sieht erstaunlich professionell aus und hört sich auch so an. „Als wir im Studio von Rock und Kultur saßen, hatte ich irgendwann die Idee, 'Nur bei dir' mit Ella aufzunehmen und wie man sieht, hat sie zugesagt“, erzählt Hinnerk. „Das machten wir dann im Studio von Martin Schnella“, ergänzen Linus und Luk... ähm Simon.

Ihr nächster Schritt war dann die Suche nach jemandem, der ihnen hilft, aus dem Song ein Video zu machen und über Facebook meldete sich Steffen Brigmann aus Herzberg, der durchaus Erfahrungen im Film- und Fotobereich aufweisen kann. „Aber ihm gefiel der Song und er wollte es gerne machen“, berichten die drei begeistert. „Einen ganzen Tag lang haben wir dann an mehreren Orten im Harz gedreht, das war schon anstrengend, aber wenn wir die positiven Reaktionen sehen, dann hat es sich auf jeden Fall gelohnt.“

Hat es, ohne Zweifel. Doch auch, wenn das Video bei Youtube innerhalb weniger Wochen schon mehr als 3000 Aufrufe hat, ist das für die Band natürlich nur ein Schritt. Schließlich gibt es weitere Songs, die ihnen ebenfalls wichtig sind. Das geht von „L'état c'est moi“, der sich mit politischem Extremismus auseinandersetzt bis hin zum „Klopapier Song“, der eher weniger gesellschaftskritischen Anspruch, aber dafür umso mehr Humor hat. „Kunst ist vielseitig“, sagen sie, „sie ist immer Interpretationssache und manchmal ist Provokation eben wichtig.“

Haxe live in Herzberg

Überhaupt wird im Gespräch mit den drei Musikern schnell deutlich, dass sie eine Menge Potenzial haben, inhaltlich wie musikalisch. Haxe ist also durchaus eine Band, die zu hören sich lohnt.

Live gibt es die nächste Gelegenheit dazu schon am kommenden Freitag, 2. November, beim Halloween-Fest im Domeyerpark in Herzberg. Ab 20 Uhr werden die Jungs dort auf der Bühne stehen. Und ansonsten gilt: „Wir suchen immer nach weiteren Auftrittsmöglichkeiten. Wer Interesse hat, darf sich gerne melden.“ Die Zeit ist auf jeden Fall reif für Haxe.




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