Meldungen / Polizei

13.10.2018

Cybercrime - erneut Welle von Anrufen falscher Microsoft Mitarbeiter


Northeim (ots) - In den vergangenen Tagen kam es im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Northeim/Osterode wieder vermehrt zu Telefonanrufen von angeblichen Microsoft Mitarbeitern. Beim Team Cybercrime des Fachkommissariats 3 der Polizeiinspektion Northeim werden derzeit 9 Fälle bearbeitet. Die Masche ist seit Jahren bekannt und wird immer wieder von Tätern genutzt, um den Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen,

Die Täter, die nach bisherigen Feststellungen aus dem Ausland agieren, weisen den Betroffenen am Telefon auf ein angeblich schwerwiegendes Computerproblem hin und bieten Hilfe bei der Beseitigung an. Die angeblichen Probleme sind jedoch nicht existent, sondern werden oft erst ausgelöst, wenn der Angerufene Fernzugriff auf den eigenen Rechner gewährt. Hierzu werden die Angerufenen bewegt eine Software aus dem Internet herunterzuladen. Diese "Fernwartungssoftware" ermöglicht den Tätern dann den kompletten Zugriff auf den Rechner.

Ziel der Täter ist es, den Angerufenen zu Überweisungen per Banküberweisung, Zahlung per Onlinebezahldienst oder zur Herausgabe der Kreditkartendaten zu bewegen. In Einzelfällen wird auch Software zum Kauf angeboten, die in der Regel kostenlos im Internet angeboten wird. Im Anschluss wird dann festgestellt, dass die Buchungen viel höher oder anders als angegeben vorgenommen wurden.

Auch gibt es mittlerweile eine weitere Variante, bei der eine entsprechende Meldung auf dem Computerbildschirm erscheint. Der Nutzer wird dann aufgefordert eine entsprechende Hotline anzurufen und bekommt so den Kontakt zu den Betrügern hergestellt. Ursache ist hier Schadsoftware auf dem Rechner.

Die Polizei weist darauf hin, dass echte Microsoftmitarbeiter nicht anlassunabhängig anrufen und Rechner sperren. Fremden Anrufern sollte grundsätzlich kein Fernzugriff auf eigene Computer oder andere elektronische Geräte gewährt werden. Die Gefahr das Schadsoftware aufgespielt wird, oder wichtige Daten ausgelesen werden, ist zu groß.

Konto- oder Kreditkartendaten am Telefon zu nennen oder Geld auf ausländische Konten zu überweisen birgt die Gefahr des Geldverlustes in sich.

Die Polizei rät:

Sollten Sie Opfer einer solchen Masche geworden sein, setzen Sie sich umgehend mit ihrer Bank, ihrem Zahlungsdienstleister oder ihrem Kreditkartenunternehmen in Verbindung und versuchen Sie die Zahlung zu stoppen. Trennen Sie den Computer sofort vom Internet und erstatten Sie Anzeige bei ihrer örtlich zuständigen Dienststelle. Sichern Sie ihren Computer durch entsprechende Software vor Angriffen. Auch sollten die Computer durch regelmäßige Updates immer auf dem neusten Stand gehalten werden.

 

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