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10.10.2018

Pfarrer Martin Stützer stellte beim Frauenfrühstück Bolivien vor


Anna Haberer (re) und Heide Neumann freuten sich, dass Pfarrer Martin Stutzer zum Frauenfrühstück gekommen war.

von Petra Bordfeld

Dass die Martin-Luther-Kirche in der bolivianischen Hauptstadt La Paz weltweit die höchstgelegene. deutschsprachige ev. - luth. Kirche ist, machte Pfarrer Martin Stützer den zahlreichen Teilnehmerinnen am traditionellen Frauenfrühstück deutlich, zu dem Anna Haberer und Heide Neumann ins Gemeindehaus geladen hatten. Schließlich ist sie rund 3 700 Meter dem Himmel ganz schön nah.

Der Referent war aus Goslar/Oker angereist, um offen zu legen, dass er in dem südamerikanischen Andenstaat von 2014 bis 2017 für und mit der dortigen Ev. - luth. Kirche deutscher Sprache gearbeitet hat.
Diese Kirche sei bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrtausends in unter deutschen Emigranten entstanden, die in Bolivien vor allem aus wirtschaftlichen Gründen eine neue Heimat suchten und auch fanden.

Zurzeit gibt es drei Gemeinden dieser Kirche - eben in der Hauptstadt La Paz mit einem Kirchengebäude aus den 1960iger Jahren und in den beiden weiteren großen Städten des Landes, Cochabamba und Santa Cruz. Weil die Gemeinden sehr weit auseinander liegen, absolvierte Pfarrer Stützer die Wege mit dem Flugzeug, was ihm eine Zeitersparnis von sieben Stunden bis 1,5 Tagen brachte. „Auch wenn die Gemeinden sind klein und viele ihrer Mitglieder alt geworden sind, sind die aus der alten Heimat vertrauten Lieder des Gesangbuches, der Bibeltext, das Gebet und die Predigt in deutscher Sprache wichtig, stellen sie doch die Verbindung zu lieben Traditionen und Erinnerungen über Berge, Länder über den Ozean hinweg her“, so der Gast.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit in Südamerika sei für ihn aber die Betreuung und Begleitung von deutschen Jugendlichen gewesen, die ein „Weltwärts“ - Jahr in einem der unzähligen sozialen Projekte in Bolivien absolvieren. Jährlich kommen rund 250 junge Deutsche in das Land, um beispielsweise. in Kindergärten und Schulen, in der Obdachlosenbetreuung oder in Kirchengemeinden zu helfen. „Da ist es manchmal gut, ein offenes Ohr in der Muttersprache zu finden, vor allem wenn es Probleme und Konflikte gibt“.

Auch habe er gute Kontakte zur bolivianischen lutherischen Kirche gepflegt, die vor 80 Jahren unter den einheimischen Volksgruppen, vor allem den Aymara und Quechua, entstanden ist. Die kleine Kirche zählt rund 20.000 Mitglieder und nur drei bezahlte Pastoren, dafür könne sie sich aber auf viele ehrenamtliche Pastorinnen und Pastoren sowie weitere Mitarbeiter verlassen. Sie alle versuchen durch sozial- diakonische Projekte die Not in den oftmals bitter armen Dörfern zu mildern oder Jugendlichen eine Chance auf Bildung zu geben. Das sei letztendlich der erste Schritt hin zu einer besseren.

Für ein solches Projekt, für Kinder und Jugendliche in einem neuen Vorort der südbolivianischen Stadt Tarija, konnte Pfarrer Stützer nach seinem Vortrag Spenden aus Gittelde mitnehmen – dafür sprach er den Frauen ein großes Dankeschön aus.

 

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