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06.10.2018

Der „Mord“ im Schwiegershäuser Hühnerstall war perfekt


Sie haben den „Mord“ so gut über die Bühne gebracht

von Petra Bordfeld

Dass der „Mord“ in einem Schwiegershäuser „Hühnerstall“ einfach perfekt gelungen war, machten die Beifallsstürme der ersten drei Aufführungen sehr deutlich. Um dieses „Verbrechen“, welches am Ende zu der Feststellung führte, dass erstens alles anders kommt, zweitens als man denkt, kümmerte sich die „Schwiegershäuser Dorfbühne“ in ihrem Jubiläumsjahr und wird das mit zehn weiteren Aufführungen wieder tun. Für die sind übrigens noch einige Karten im Gasthaus „OhneSorge“ zu haben.

Für diese Mordsgeschichte wurde der Saal der Gaststätte zu einem Theater umfunktioniert, durch das ab und an auch mal die Kommissare und eine Verdächtige radelten oder liefen. Der Hauptteil des Dreiakters, der aus der Feder von Regina Rösch stammt, und nach 15 Jahren noch einmal von der Dorfbühne auf hiesige Begebenheiten passend umgeschrieben wurde, spielte sich aber auf der Bühne ab. Auf der mutierten sogar zwei Frauen kurzfristig zu bestiefelten Tannenbäumen, wollte einer der Männer die Falten mit einer Gurkenmaske beseitigen und wechselten die Socken des „Toten“ die Farbe.

Manfred Wode und Frank Kruppa, der übrigens zusammen mit Melanie Wode Regie führte, wussten haargenau, die Junggesellen Alfred und Karl-Josef in Szene zu setzten, die davon träumten, zwei weibliche Feriengäste so bezirzen zu können, dass es von der Tanzfläche vielleicht auch ins Bett gehen könnte. Manfred Wode tauchte aber auch sehr überzeugend als eineiiger Zwillingsbruder auf. Dass Träume durchaus Schäume sein können, sollten aber nicht nur die beiden Freunde, sondern auch die vier Frauen feststellen.

Helga von Einem und Anita Bierwirth faszinierten als die besorgten Schwestern der beiden Junggesellen, die den Kopf verloren, als sie die Kommissare sahen. Sie begeisterten aber ebenso wie „Wachtannen“ und als angehübschte, sehr verliebte Frauen.

Die anderen beiden, nicht liebesdurstigen, sondern geldgierigen Schönheiten, die er sehr gut verstanden, Männer um die Finger zu wickeln, wurden von Brenda Ristau und Jessica Kamps bestechend dargestellt.

Nicht minder imposant waren Reiner Wode als Dorfbulle und Junggeselle, Hans-Dieter Wode als Kriminalkommissar Horst Derrik und Marcel Sonntag als dessen Kollege Harry Kleiner. Alle drei waren ebenso hinter den beiden Frauen her, wie die anderen beiden Junggesellen. Der Schwiegershäuser Gesetzeshüter wollte mindestens eine von ihnen vernaschen. Die beiden anderen Kriminalisten stellten den sehr berechnenden Geldhasen nach, weil sie die beiden Schönheiten schon lange schnappen wollen.

All dieses Beobachten, Hinterherlaufen und Ermitteln, wurde übrigens durch den krähenden Hahn „Otto“ im Hühnerstall „unterstrichen“. Dahingegen sorgte die atemberaubende „Völkerwanderung“ in und das Heraustransportieren der „Leiche“ aus selbigen war atemberaubend komisch. Die kleinen, auf der Bühne befindlichen Blutflecken sollten für ein gekonntes Durcheinander sorgen. Und doch gab es einen Schluss, mit dem wohl niemand gerechnet hatte.

Die neun Laiendarsteller waren so mittels Mimik, Gestik und Kostümen mit den Theaterfiguren verschmolzen, dass jeer Auftritt einfach „nur“ Spitze war. Ebenso so schön war, dass auch diesmal die plattdütsche Sprache alles andere, als zu kurz gekommen ist. Ilse Bringmann, Anja Kreinacke und Klaus Schreiber hatten dem Bühnenbild eine gemütliche Atmosphäre verliehen. Während sich Irene Ehrhardt einfühlsam um die Maske kümmerte, sorgte Heinz Ehrhardt für das Funktionieren der Technik. Katrin Froböse wiederum kümmerte sich darum, dass keiner der Darsteller sprachlos war.

Übrigens werden auch Plattdeutsche Vereine aus Wolbrechtshausen und Groß Schneen einen Abstecher nach Schwiegershausen machen, um den „Mord im Hühnerstall“ mit zu erleben.

TERMINE :
Samstag, 6. Oktober, 20 Uhr
Sonntag, 7. Oktober, 17 Uhr
Freitag, 12. Oktober, 20 Uhr
Sonntag, 14. Oktober, 17 Uhr
Freitag, 19. Oktober, 20 Uhr
Samstag, 20. Oktober, 20 Uhr
Sonntag, 21. Oktober, 17 Uhr
Freitag, 26. Oktober, 20 Uhr
Samstag, 27. Oktober, 20 Uhr
Sonntag, 28. Oktober, 17 Uhr


Alfred (Manfred Wode, li.) und Karl Josef Frank Kruppa“ haben noch nie bestiefelt Tannenbäume gesehen.

Lebt Alfred (Manfred Wode) noch, oder ist er mausetot? Das fragen sich Lisbeth (Helga von Einem) und Elfriede (Anita Bierwirth)

Elfriede Bierwirth, alias Anita Bierwirth, will eine falsche Spur legen.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Alfred (Manfred Wode) will seine Falten mit einer Gurkenmaske in den Griff bekommen.

während sich Alfred (Manfred Woche) schon auf den Tanzabend freut, wundern sich sein Freunde Karl-Josef (Frank Kruppa) sowie die beiden hübschen Frauen (Brenda Ristau, li. und Jessica Kamps)

Beim Flaschendrehen freut sich der eine, der andere wundert sich und der dritte ärgert sich.


Gesetzeshüter unter sich (Marcel Sonntag, Hans-Dieter Wode und Reiner Wode).

Turbulente Szene bei dem Schwiegerhäuser „Mord im Hühnerstall“.

 

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