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02.10.2018

Die Bio-Tonne kommt


Rund 60 Einwohner informierten sich am Mittwoch über die Einführung der Bio-Tonne ab 2019.

Ab 2019 erhalten die Haushalte im Altkreis Osterode die Grüne Tonne / SPD-Abteilung Hattorf hatte zur Infoveranstaltung eingeladen

...von Herma Niemann

Ab dem kommenden Jahr haben die Haushalte noch eine Abfall-Tonne mehr vor der Haustür stehen, nämlich die Bio-Tonne. Aus diesem Grund hatte die SPD-Abteilung Hattorf zu einer Informationsveranstaltung mit Vertretern des Landkreises Göttingen eingeladen.

Der Zuspruch war sehr groß, sodass im Landgasthof Trüter sogar noch extra Stühle und Tische aufgestellt werden mussten. Rund 60 Gäste wollten sich informieren, wie es ab 2019 mit dem Bio-Abfall im Altkreis Osterode weitergeht.

Im Vordergrund der Informationsveranstaltung stand die grundsätzliche Frage, warum die Komposttonne überhaupt eingeführt werde. Darüber informierten die beiden Mitarbeiterinnen Elena Voss und Susanne Maruhn-Vladi des Landkreises Göttingen sehr ausführlich. Was vielen Anwesenden bisher wohl noch nicht bewusst war, sei, dass bereits seit Januar 2015 alle Kommunen laut Paragraf 11 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes verpflichtet sind, Bioabfälle getrennt zu erfassen und zu verwerten, so Maruhn-Vladi. „Die Umsetzung des Gesetzes obliege jedoch den Kommunen selber“.

So habe der ehemalige Kreistag Osterode entschieden, die Feinheiten der Umsetzung dieses Gesetzes dem neugebildeten Kreistag Göttingen zu überlassen. Dieser wiederum hat im September 2017 entschieden, auch im Altkreis Osterode eine „Biotonne“ verpflichtend einzuführen. Jedoch soll es auch Ausnahmen geben. So könne man eine Befreiung beantragen, wenn man nachweisen könne, dass sämtliche biologischen Abfälle auf eigenem Grundstück kompostiert werden, betonte Maruhn-Vladi.

Zu dem Thema soll es für die Eigentümer von Grundstücken bis Ende Oktober noch eine Umfrage des Landkreises geben, berichtete E Voss. Dazu werden sämtliche Haus- oder Wohnungseigentümer angeschrieben, die dann zu ihren Kompostiergewohnheiten Auskunft geben können.

Viele der anwesenden Gäste stehen dem Thema jedoch noch sehr skeptisch gegenüber, vor allem aus dem Grund steigender Abfallgebühren. Auch die präsentierten Rechenbeispiele, in denen sogar eine Einsparung durch eventuelle Verkleinerung der Restmülltonne möglich sei, konnte die Anwesenden nicht so recht überzeugen. Noch dazu komme auch, dass der Landkreis gezwungen sei, aufgrund neuer Ausschreibungen die Gebühren für die Restmülltonne neu zu berechnen und von 1,60 Euro/Liter auf 1,93 Euro/Liter zu erhöhen, so Maruhn-Vladi.

Die Transportkosten hätten sich um 45 Prozent erhöht und man müsse nun, nach einigen Jahren der Gebührenverringerung, wieder auf Gebühren der Jahre 2012/13 zurückkommen. Dazu kämen dann die Gebühren für die Biotonne in Höhe von 1,15 Euro/Liter. Die bisher gern genutzte und kostenfreie Grünabfuhr an den bekannten Sammelstellen bleibe für 2019 bestehen wie bisher. Allerdings sei für 2020 ist eine Änderung geplant. Dann soll in den Monaten April und Mai sowie Oktober und November weiterhin 14-tägig abgefahren werden. In den Sommermonaten Juni bis September dann nur noch alle vier Wochen.

Es bleibt abzuwarten, wie die neue Tonne beim Bürger des Altkreises Osterode ankommt. Der Landkreis Göttingen ist verpflichtet, den Bürgern aufgrund der Umfrage, einen Vorschlag über die Größe der Biotonne zu machen.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


 

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