Kultur

20.09.2018

„Wir sind ja noch in einer Findungsphase“


Letzter Instinkt spielen beim diesjährigen Sweet Festival in Förste

von Christian Dolle

Osterode war schon immer ein gutes Pflaster für Livemusik und junge Bands. Auch wenn früher natürlich mehr Lametta war, hat sich daran nichts geändert und noch immer gibt es hier ambitionierte Musiker, bei denen es sich lohnt, mal zuzuhören. Die neuesten Mitspieler auf diesem Parkett nennen sich „Letzter Instinkt“ und haben sich erst im Februar dieses Jahres gegründet.

Doch Mariella Gauks, Lukas Simon, Silvester Louis Bogdanovic, Timon Kühn und Rik H. wissen sehr genau, was sie wollen und was sie können, davon können sich ihre Zuhörer das nächste Mal beim Sweet-Festival am Samstag, 29. September, in der Mehrzweckhalle in Förste überzeugen. Bis dahin werden „Letzter Instinkt“ an ihren zwei eigenen Titeln feilen und ansonsten Coversongs aus dem Bereich melodischer Deutschrock, aber auch durchaus einigen anderen Genres spielen.

Langsam herantasten

Den Bandnamen – und alle Leser über 30 Jahre müssen jetzt sehr stark sein – erklärt Schlagzeuger und Komponist Lukas übrigens wie folgt: „Seit ist elf bin will ich eine Band gründen, das war jetzt die letzte Chance, sozusagen unser letzter Instinkt.“ Die anderen, die er übrigens größtenteils aus der Schulband des TRG kennt, fanden den Namen gut und so war er gesetzt. Noch nicht so gesetzt ist hingegen der eigene musikalische Stil. „Wir tasten uns mit verschiedenen Coversongs langsam an das heran, was wir machen wollen“, sagt Mariella, „wir sind ja noch in einer Findungsphase.“

Bloß nicht zu schnell abheben und den Boden unter den Füßen verlieren, das ist erst einmal eine gute Grundlage. Weiterhin haben sie mit Mariella und Silvester als weiblicher und männlicher Leadstimme durchaus ein Alleinstellungsmerkmal, das sie von den meisten anderen Bands unterscheidet. Vor allem aber teilen sie alle die Liebe zur Musik.

Daher entstehen ihre Songideen oft gemeinsam im Proberaum, wenn sie sich auch dafür viel Zeit nehmen und langsam das entwickeln, was sie mit Musik ausdrücken wollen. „Es sprudelt oft etwas aus uns heraus, was die Musik auslöst“, beschreibt Silvester, „und daraus entsteht dann ein Song. Emotionen sind dabei natürlich ganz wichtig und ich glaube, bei uns als Band stimmt einfach die Chemie, so dass wir uns am Ende alle in dem wiederfinden, was wir da machen.“

Es entsteht aus dem Gefühl heraus

Dass sie jetzt schon, nach so kurzer Zeit bei einem Festival wie dem Sweet spielen dürfen, sehen sie als große ehre, vor allem, weil es die Organisatoren der Kulturschmiede waren, die ihnen den Gig angeboten haben und sie sich nicht aufdrängten. Natürlich sind sie auch ein wenig aufgeregt, doch „es ist positive Aufregung“, stellt Mariella fest und erntet dafür Zustimmung von ihren Jungs.
Über die Bühnenshow an diesem Abend machen sie sich weniger Gedanken als über die Songs. „Das ist relativ spontan und entsteht aus dem Gefühl heraus“, sagen sie. Immerhin haben sie durch die Schulband und auch als Letzter Instinkt durchaus schon vor größerem Publikum auf der Bühne gestanden. Den ersten Auftritt hatten sie beim Diversity Rock im Haus der Jugend, beim 24-Stunden-Event waren sie mit dabei und auch beim Nepallauf in Clausthal-Zellerfeld sorgten sie für die richtige musikalische Untermalung.

Der nächste größere Schritt dürfte für ihren Geschmack ein Bandcoaching sein, „um an uns zu arbeiten“, wie sie sagen. Doch auch der Kontakt zu anderen Musikern und konstruktive Kritik hilft ihnen sehr weiter. Genau das gibt es hier in Osterode von verschiedenen Seiten und letztlich auch beim Sweet. Unter diesen Voraussetzungen wird es sicher nicht das letzte Mal sein, dass „Letzter Instinkt“ von sich hören lassen. Dennoch lohnt es sich auf jeden Fall, diese Band am 29. September mal live zu erleben.


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