Regionales / Harz

20.09.2018

„Die Marktkirche geht in die Reha“


Gottesdienste finden ab sofort im Gemeinderaum in der Schulstraße statt

...Mareike Spillner - KKHL

Am Freitag um 17.14 Uhr kam die lang ersehnte E-Mail: Der Bewilligungsbescheid des BKM in Bonn für Bundesmittel zur Innensanierung und Orgelneubau für die Marktkirche zum Heiligen Geist in Clausthal wurde erteilt.

Passend zum Abschiedswochenende mit HarzKlassix-Eröffnungskonzert, einer Hochzeit und dem letzten Gottesdienst am Sonntagvormittag in der Kirche vor den etwa drei Jahre andauernden Baumaßnahmen. „Behalten sie im Ohr, wie die Orgel jetzt klingt – damit sie den Unterschied bei der Wiedereröffnung in etwa drei Jahren vernehmen“, scherzte Kirchenvorstandsvorsitzende Dorothee Austen. „Die Marktkirche geht in die Reha“, zog Superintendent Volkmar Keil einen zunächst etwas ungewöhnlichen Vergleich. „Vielleicht etwas albern, aber dieses Sinnbild gewährt einige spannende Blickrichtungen.

Die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit der Orgel wird nach dieser Reha wieder hergestellt sein, damit sie ihre Funktion wieder gut erfüllen kann.“ In den nächsten Jahren werde viel gehämmert, gewerkelt und gemalt. „Wenn eine Reha gut ist, dann gibt es auch eine psychologische Begleitung. Also blicken wir zurück: Was sind wir, was hat uns geprägt? Was verbinden und verbindet Sie mit der Marktkirche? Wozu brauchen wir diese?“, warf er die Fragen an alle in den Raum. Die Marktkirche solle künftig ganz identisch mit sich selbst sein, aber doch stabil für die Veränderungen der heutigen Zeit. Dorothee Austen gab einen Ausblick auf die Maßnahmen, die in der kommenden Zeit vorgenommen werden: „Die eher provisorischen Spanplatten zur Dämmung werden abgenommen. Zwei neue Heizsysteme unter und über dem Fußboden werden künftig dafür sorgen, dass sich die Wärme besser verteilt und Zugluft keine Chance hat. Zudem erhält die Kirche einen neuen Fußboden, die Kunstschätze werden gereinigt und die Beleuchtung wird ergänzt. Die Eggert-Orgel von 1758 wird intelligent erweitert, sodass sie den Klangverhältnissen in der Kirche gerecht wird.

Wer die Goll-Orgel in Hahnenklee schätzt, darf sich schon jetzt freuen.“ Bis zur Wiedereröffnung wird einige Zeit vergehen, bis dahin werden die Gottesdienste vorwiegend im Gemeindehaus in der Schulstraße 2 stattfinden. Wegen zu erwartender Staubentwicklung und für die Sicherheit der Besucher wird die Marktkirche während der Bauarbeiten geschlossen. Allerdings wird es Not-Öffnungszeiten geben. „Da wir noch nicht wissen, wie der Einsatz der Handwerker sein wird, lohnt sich das Nachfragen! Denn nach Möglichkeit stehen Kirchenbetreuer zur Verfügung – bei sonnigem Wetter auch ohne Anmeldung“, verspricht Austen, die den Abschiedsgottesdienst zum Anlass nahm, allen „Kirchenhüterinnen und Kirchenhütern“ zu danken. Dann hieß es, wirklich Abschied zu nehmen und mit Lesepult, Lektionar, Altarbibel und Blumen gemeinsam mit den Gästen aus der Kirche auszuziehen und zum Empfang in das Gemeindehaus zu pilgern.





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