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12.09.2018

Überfüllte Busse, Verspätungen und Ausfälle


Der RBB Niederlassungsleiter gelobt Besserung bei der Schülerbeförderung

von Herma Niemann

Landkreis Göttingen. Immer wieder hört man im Kreisgebiet Klagen von Schülern, die von einem Busfahrer entweder stehen gelassen, an anderer Stelle nicht aus dem Bus gelassen werden oder sogar, dass der Bus gar nicht erst laut Fahrplan gekommen ist. Mitunter sollen vereinzelte Busfahrer auf Fragen der Schüler auch höchst unfreundlich reagiert haben.

Aus diesem Grund war der Niederlassungsleiter der Regionalbus Braunschweig (RBB)/Niederlassung Goslar, Alexander Siems, auf Einladung des Schulausschusses in das Göttinger Kreishaus gekommen. „Es muss spürbar besser werden“, so Riethig „und die Schulen müssen sofort informiert werden, wenn mal ein Bus ausfallen sollte und dann muss auch für entsprechenden Ersatz gesorgt werden“. Es habe viel Kritik gegeben und die RBB habe über den ZVSN (Zentraler Verkehrsverbund Südniedersachsen) auch eine Abmahnung erhalten, immerhin gebe der Landkreis insgesamt für die Schülerbeförderung rund 13 Mio Euro aus, so Riethig. „Wir als Landkreis verstehen uns als Anwälte der Buskunden“.

Im Öffentlichen Personennahverkehr sei der Wettbewerb groß, betonte Siems. Zudem habe man aus Kostengründen die Leitstelle nach Walsrode verlegen müssen. Dennoch wolle man sich kümmern und sei momentan dabei, bis Ende des Jahres eine andere Meldestelle zu installieren, damit ein Ansprechpartner da sei, wenn es zu Problemen und zu Ausfällen kommen sollte. Siems betonte jedoch auch, dass in dem öffentlichen Dienstleistungsauftrag im Übrigen kein Meldedienst vorgesehen sei. „Aber natürlich werden wir das trotzdem machen“, so Siems. Allerdings sehe man den ZVSN ebenso in der Verantwortung. Viele der Ausschussmitglieder bemängelten, dass die RBB keine Busfahrerausbildungen, sondern nur Schulungen und Modul-Weiterbildungen für ihre Fahrer anbiete.

Der Markt habe sich stark geändert, so Siems, es sei heute schwierig, gutes Personal zu finden, gerade auch was die Qualifikation anginge. Natürlich wolle man gerne lieber selber ausbilden, was jedoch auch eine Frage der Kosten sei. Das Image des Berufs Busfahrer habe sich geändert, das Durchschnittsalter liege inzwischen bei 50 Jahren. „Wer heute Busfahrer ist und arbeitslos, der ist in den meisten Fällen nicht zu gebrauchen“, betonte Siems. Der Beruf des Busfahrers habe sich gewandelt. „Das soll kein Jammerlied sein. Wir machen unsere Arbeit gern und geloben Besserung“, so Siems.

Der RBB habe sich beworben und entsprechende Qualitätsmerkmale versprochen, so Wolfgang Meyer (SPD). „Die logische Konsequenz wäre, vielleicht auch das Entgelt zu kürzen, womit jedoch wiederum auch keinem geholfen wäre“.

Ingrid Rüngeling (FWLG) merkte dazu an, dass in spätestens zwei Monaten veränderte Witterungsbedingungen herrschen, und spätestens dann gewährlistet sein müsse, dass die Kinder nicht an der Bushaltestelle stehen gelassen werden.

In spätestens acht Wochen erwarte man nicht nur einen erneuten Bericht über die aktuelle Situation, sondern auch, dass die Probleme abgestellt seien, forderte Dr. Joachim Atzert (SPD), der im Übrigen auch dafür appellierte, dass die Fahrer im Umgang mit den Schülern mehr Sensibilität zeigen sollten.

 

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