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30.08.2018

Das Freibad Hattorf wird mit neuer Filteranlage in die Saison 2019 gehen


...von Petra Bordfeld

Bei dem Wasserwerk der Samtgemeinde Hattorf waren sich alle Mitglieder des Samtgemeinderates einig. Als es um die Filteranlage des Freibades in Hattorf ging, war dies nicht der Fall.

Weil nicht „nur“ Samtgemeindebürgermeister Rolf Hellwig der Meinung war, dass das von Hattorf, Elbingerode und Hörden genutzte Wasserwerk der Samtgemeinde Hattorf auf gesunden Füßen steht, wurde ihm einstimmig in seiner Funktion als Betriebsleiter Entlastung erteilt.

Einstimmigkeit lag allerdings nicht vor, als es um die überplanmäßige Auszahlung für die Sanierung der Filteranlage des Freibades Hattorf ging. Es stand nach eingehenden Gedanken- und Meinungsaustausch zu diesem Tagesordnungspunkt fest, dass zur Badesaison 2019 eine neue Filteranlage zum Einsatz kommen wird. Doch der Beschluss, dass dafür noch einmal Gelder in Höhe von 223 900 € zur Verfügung gestellt werden, wurde mit zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme gefasst.
Dieser Entscheid war aber notwendig, um die von keinem zu verstehende Erhöhung der Baukosten von 366 200 € auf stolze 508 900 € abzufangen. Rolf Hellwig mahnte aber an, dass dieser wichtige Schritt für den Erhalt eines großen Stücks der Lebensqualität getätigt werden muss.

Er erinnerte daran, dass eine 75 prozentige Steigerung ziemlich ins Konto schlage. Eine erneute Ausschreibung brächte aber nicht bloß einen Nachteil mit sich. Die alte Filteranlage könne schließlich erst dann abgerissen werden, wenn ein neues Angebot feststeht, was zu einer zeitlichen Verschiebung führte. Es wäre aber mit Sicherheit sehr schwer, den Nutzern zu erklären, warum die Badesaison 2019 in Frage steht. Auch dürfe kein Nachtragshaushalt auf den Weg gebracht werden, weil genau der genehmigungspflichtig sei, und ein derartiger Entscheid bestimmt drei Monate auf sich warten ließe. Damit sei der Saisonstart auch in Frage gestellt. Die Maßnahme um ein oder mehrere Jahre zu verschieben sei die schlechteste Überlegung, was ein Defekt in der Filteranlage zu Beginn der Saison 2018 demonstriert hat.

Die letzte und beste Möglichkeit sei nun mal die außerplanmäßige Auszahlung. Um die abzusichern, habe er entsprechende Deckungsmittel aus den letzten Haushalten „zusammengekratzt“. Da das Geld aber nicht vollends ausreicht, müsse ein Vorgriff auf den Haushalt 2019 getätigt werden, der allerdings so gering ausfallen werde, dass es keine Neuverschuldung mit sich brächte. Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass der Förderverein 15 000 € zur Verfügung stellt, wovon allerdings erst einmal „nur“ die Hälfe fest eingeplant werde. Alle Ratsmitglieder nahmen diese finanzielle Unterstützung zum Anlass, dem Förderverein für dessen Einsatz ein großes Dankeschön auszusprechen.

Nicht unerwähnt ließ Hellwig die Mittel aus dem Förderprogramm in einer Höhe von 45 Prozent und weitere 29 000 € Fördergelder.
In jedem Fall sei der Vorgang mittlerweile vom Ingenieur-Büro zurück- , und beim Prüfungsamt angekommen. Jetzt hoffe man, dass dieses so schnell prüfe, dass Ende September losgelegt werden könne.

Harald Reinhardt (SPD) versicherte, dass seine Fraktion einstimmig hinter dem Erhalt des Freibades steht. Denn gerade der Supersommer 2018 habe gezeigt, wie wichtig diese Anlage ist. Zwar wäre das Endresultat der Ausschreibung unverständlich, müsse aber „gewuppt“ werden. Gerd Hübner (CDU-FDP) betonte, dass es sich um eine große Hausnummer handele. Aber das Bad sei diese freiwillige Leistung wert. „Was tun wir uns und unsren Kindern an, wenn das Bad nicht mehr da ist?“
Rolf Hellwig legte dann noch Zahlen vor, die sehr deutlich machten, wie gut das Freibad angenommen wird. Man habe für dieses Jahr 73 000 Besucher eingeplant, am 14. August seien es aber bereits 85 000 gewesen, und die Saison ist noch nicht zu Ende. „Es dürfte eines der besten Jahre werden, die wir je hatten“.
Die erste Vorsitzende des Fördervereins, Conni Hoffmann, sprach den Politikern ein Dankeschön für deren Entschluss aus. Sie legte aber auch Zahlen offen dar. Inzwischen zähle der Verein 550 Mitglieder, die nicht nur aus der Samtgemeinde Hattorf, sondern auch weit über deren Grenzen hinaus, kommen.

Zuvor legte Rolf Hellwig aber den Bericht des Rechnungsprüfungsamtes des Landkreises Göttingen vor, welches keinerlei Beanstandungen an der Geschäftsführung aufgeführt hatte. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass 2017 ein Defizit in Höhe von 37 267 € zu verzeichnen gewesen war. Das habe unter anderem an Rohrbrüchen und der Tatsache gelegen, dass die Auswechslung der Wasserzähler von einer Fremdfirma durchgeführt werden mussten. Erfreulich sei dagegen, so Hellwig, dass sich die Bilanzsumme um 94 000 € im Bereich der Abschreibung reduziert hat.

Harald Reinhardt (SPD) versicherte, dass aus Sicht seiner Fraktion auch die Wasserverkaufszahlen sehr erfreulich gewesen wären, und dass die Haushalts-Anschlüsse gestiegen seien. Nicht minder positiv sei das 73 km lange Rohrnetz, was aufgrund seiner guten Betreuung konstant geblieben ist.

Gerd Hübner (CDU-FDP) ließ es sich nicht nehmen, allen Mitarbeitern des Wasserwerks für die Versorgung mit diesem guten Nass zu danken.
Am Ende stellte der Samtgemeinderat den Jahresabschluss und den Lagebericht für das Wirtschaftsjahr 2017 fest und erteilte der Betriebsleitung uneingeschränkte Entlastung. Außerdem wurde beschlossen, dass der Jahresverlust in voller Höhe mit einer Entnahme aus der allgemeinen Rücklage gedeckt wird.

Abschließend gab Rolf Hellwig noch bekannt, dass es zu einer außerplanmäßigen Auszahlung für die Erneuerung der Gedenktafeln am Ehrenmal in Hattorf gekommen ist. Diese wurden im Februar entwendet und sollten zum Volkstrauertag wieder da sein. Aus dem Grunde sei ein kurzfristiger Auftrag erteilt worden, wofür 15 000 € benötigt wurden. Das Land habe seine Beteiligung in fast gleicher Höhe zugesichert.
Neu wird auch der Fußboden in der Turnhalle Wulften. In den Herbstferien, vom 24. September bis zum 19. Oktober, wird das Parkett durch strapazierfähigen Kunststoff ausgewechselt.

Noch einmal auf das Freibad zu sprechen kommend, betonte er, dass die Betonmauer rund um die Filteranlage mit Sicherheit nicht erneuert werden müsse. Das ganze Gebäude sehr noch sehr gut instant, es gelt den einen oder anderen Riss abzudichten.

 

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