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13.08.2018

Erneut Verwirrung um Fortbestand der Oberschulen


Über rund 60 Anmeldungen konnte sich die SPD AG 60 Plus Region Harz am vergangenen Samstag anlässlich des Sommerfestes am Oderparksee freuen.

Das Interview zur Schullandschaft mit Bernhard Reuter war Thema beim Sommerfest der AG 60 Plus / Der Kreisdezernent stellte Aussagen richtig

von Herma Niemann

Hattorf. Das Tauziehen um den Fortbestand der Oberschulen (OBS) im Altkreis Osterode scheint immer noch kein Ende zu haben. Denn nach der Veröffentlichung des Interviews mit dem Landrat des Landkreises Göttingen, Bernhard Reuter, am vergangenen Donnerstag schlagen die Wogen erneut hoch. Das Interview war auch Thema beim traditionellen Sommerfest der SPD AG 60 Plus Region Harz, das am Samstag am Oderparksee in Hattorf stattfand.

In dem Interview sagte Reuter, dass „der vom Kreisausschuss beschlossene Automatismus für Schulaufhebungen volle Gültigkeit“ habe. Sollten die Anmeldezahlen für eine OBS unter 29 Schülern liegen, werde sie geschlossen. Doch noch im Frühjahr dieses Jahres hatte Reuter mehrfach verlauten lassen, dass keine sofortige Schließung einer Oberschulen drohe, falls in einem Jahr die Anmeldezahlen unter die neuralgische Marke von 29 sinken sollte. Laut Klassenbildungserlass muss bei Oberschulen die Zweizügigkeit gesichert sein, Voraussetzung dafür sind mindestens 29 Anmeldungen.

Der Kreisdezernent des Landkreises Göttingen, Marcel Riethig, war auf Einladung des ersten Vorsitzenden, Helmut Minne, zum Sommerfest gekommen und nutzte die Gelegenheit zur Richtigstellung. Riethig sagte, dass die Aussagen Reuters in dem Interview wohl missverständlich gedeutet worden seien. Natürlich werde man die benötigten Anmeldezahlen von mindestens 29 Schüler heranziehen. Trotzdem werde man sich auch immer das Folgejahr ansehen, sollte einmal diese Zahl unterschritten werden. Soll heißen: Selbst wenn in einem Jahrgang einmal nur 28 Anmeldungen, im darauffolgenden Jahr jedoch wieder über 29 Anmeldungen vorliegen sollten,werde die Schule nicht sofort einer Schließung zum Opfer fallen.

„Es gibt den Kreisausschuss-Beschluss, aber eine klare Aussage zur Umsetzung. Das ist eine klare politische Erklärung“, so Riethig. Was die OBS in Hattorf anginge, habe diese 49 Anmeldungen für das fünfte Schuljahr, dank des Engagements der Hattorfer und nicht zuletzt auch von Seiten der Hattorfer SPD. Die am Samstag erschienene Kritik der CDU-Kreistagsfraktion kommentierte der Kreisdezernent damit, dass, wenn die CDU einfach beim Landrat das persönliche Gespräch gesucht hätte, man das Ganze schnell hätte erklären können. „Die Wortklaubereien erinnern doch sehr an Horst Seehofer“, so Riethig „ich warne ausdrücklich davor, immer nur Dissens zu suchen sondern appelliere für mehr Konsens“. Momentan arbeite man am Schulentwicklungskonzept, wozu es auch noch eine Veranstaltung geben werde. Ein großes Dankeschön richtete der Kreisrat an Helmut Minne und sein Team, die mit ihrem Engagement zur Pflege des Miteinanders beitragen.

Die ebenfalls anwesende Kreistagsabgeordnete Elke Kreth-Schumann (SPD) dankte Riethig für die Richtigstellung, denn sie habe sich beim Lesen des Interviews gefragt, ob sie jetzt erneut gegen die eigene Fraktion, wie bereits Anfang des Jahres, hätte arbeiten müssen. Kreth-Schumann hatte damals gedroht, aus der Kreistagsfraktion der SPD auszutreten, und hätte dadurch das Mehrheitsverhältnis gekippt (wir berichteten).

Leider sei die Resonanz zum Sommerfest in diesem Jahr durch die Einschulungsfeiern verständlicherweise nicht ganz so wie in den vergangenen Jahren ausgefallen, sagte Helmut Minne, der sich für die Unterstützung und die Salatspenden bedankte. „Wir werden alles daransetzen, hier in der Region aktiv zu bleiben“. Sieben Ortsvereine seien in der AG 60 Plus vereint, die intensiv zusammenarbeiten würden. Minnes Appell richtete sich aber auch an die jüngere Generation, die er an dem Tag vermisste, wie er sagte. Die AG 60 Plus sei nicht nur etwas für Ältere sondern auch für die Jüngeren. „Ich appelliere an alle, Jung und Alt, wenn wir gemeinsam wieder etwas in die Hand nehmen, können wir auch wieder etwas bewirken“.

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Über rund 60 Anmeldungen konnte sich die SPD AG 60 Plus Region Harz am vergangenen Samstag anlässlich des Sommerfestes am Oderparksee freuen.

Helmut Minne begrüßte die Mitglieder der SPD AG 60 Plus Region Harz.

Der Kreisdezernent Marcel Riethig.

Elke Kreth-Schumann.

Helmut Minne, Elke Kreth-Schumann und Marcel Riethig (von links) im Gespräch über den Inhalt des Interviews mit Bernhard Reuter.

Fotos Herma Niemann


Helmut Minne, Elke Kreth-Schumann und Marcel Riethig (von links) im Gespräch über den Inhalt des Interviews mit Bernhard Reuter.

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Helmut Minne begrüßte die Mitglieder der SPD AG 60 Plus Region Harz.

Elke Kreth-Schumann.


Der Kreisdezernent Marcel Riethig.

 

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