Sport

28.06.2018

Das Spiel ist aus und Deutschland raus


Gedanken eines erklärten nicht Fußballfans oder müsste ich gendermäßig Fannin schreiben? Bzw. "Ich interessier mich einfach nicht für Fußball" (Maybebop)

von Corina Bialek

Während des Spiels hatte ich einiges in Osterode zu tun. Auf den Straßen herrschte freie Fahrt für freie Bürger, heißt Verkehrsaufkommen gegen Null. Einige ebenfalls Fußballdesinteressierte gönnten sich auf dem Kornmarkt einen leckeren Eisbecher oder erledigten in Ruhe einige Einkäufe, während der Rest der Nation vor den Bildschirmen oder beim Public Viewing dem Spiel folgten.

Auf meine Frage in einem Geschäft kurz vor Spielende, wie es denn stünde, erhielt ich die Antwort: „Also es ist noch nicht laut geworden.“ Das verhieß nichts Gutes.

Zuhause, die Straßen waren immer noch leergefegt, kam ich noch in den Genuss des zweiten Tores der Koreaner. Wenn ich mich recht erinnere war die Anzahl der Tore ja vorgesehen, aber eher nicht für Korea. Fazit Deutschland ist raus und die Trauer ist groß. Da möchte man manchen leidenden Fan tröstend in die Arme nehmen. Doch solche Weisheiten wie: - Davon geht die Welt nicht unter - kommen in solchen Momenten nicht gut an.

OK, als amtierender Weltmeister in der Vorrunde als Gruppenletzter auszuscheiden, ich habe mich derweil aufgeschlaut, ist gelinde gesagt unschön. Doch mit dem Debakel ist man mit Brasilien, Frankreich, Italien und Spanien ja in guter Gesellschaft.

Um noch ein paar Plattitüden nachzuschieben:
Man wächst an seinen Niederlagen.
Nach der WM ist vor der WM.
Und für alle, die Deutschland bereits vor dem ersten Spiel als Weltmeister ausgerufen haben: „Man soll das Fell des Bären nicht verkaufen bevor man ihn erlegt hat. Der Bär ist dem Austragungsort geschuldet ;-).

Jetzt wird auf allen Kanälen analysiert und Konsequenzen gefordert. Nun ja, muss wohl....

Aber, think positiv! Die 200 Mio Schaden, die der deutschen Wirtschaft angeblich bei diesem Spiel entstanden sind, weil es während der Arbeitszeit ausgetragen wurde, werden sich nicht wiederholen. Und man kann jetzt den Sommer gemütlich beim Grillen oder anderen geselligen Runden genießen, ohne bei der nächsten Zitterpartie einen halben Herzklabaster zu bekommen. Für die Politik ist es vielleicht nicht so doll, die Chance freudetrunkenen Menschen während der Dauer der WM etwas unterzujubeln ist vorbei. Aber irgendwas ist ja immer.... ;-)

Und an alle tieftraurigen Fans: "Davon geht die Welt nicht unter - wirklich!"


2 Tore unterschied waren ja geplant, aber irgendwie stehen die auf der falschen Seite

des einen Freud...

des and'ren Leid.

 

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