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23.06.2018

Über 100 Absolventen der BBS II in der Kurt Schröder Halle verabschiedet


Dr. Carsten Wehmeyer (li.), Klaus Becker (re.) und die Hauptorganisatorin der Abschiedsfeier, Saskia Balleininger (2. v. re.), zusammen mit den Klassenbesten (v. l. n. r.): Frinziska Zink, Christoph Rebrov, Leonie Kasper und Marlen Völkl, Silke Heinrich, Anja Hohmann und Gajane Wardanjan.

von Petra Bordfeld

Osterode. Franziska Maria Schell sprach als Vertreterin der Lehrkräfte der BBS II von einem bunten, vielsagenden Blumenstrauß, der nicht nur ihre große Freude bereite. Gemeint waren über 100 Absolventen von sechs Berufsfachschulen der BBS II Osterode, die während einer feierlichen Zeugnisverleihung in der Kurt-Schröder-Halle mit besten Wünschen auf den Weg in den neuen Lebensabschnitt verabschiedet wurden.

Sie verglich den Lehrerberuf mit dem eines Gärtners, der Samen bekommt, um aus denen lebensfähige Pflanzen werden zu lassen. Man wäre ein schlechter Gärtner, wenn man nicht erkennt, dass jeder Samen anders ist. Das gelte auch für die Schüler. Jeder brauche sein Tempo, seinen Zuspruch, eine individuelle Aussprache und Motivation. „Uns wurden Pflanzen aus vielen Ländern dieser Welt in Obhut geben, die manchmal dornig waren und nicht in sehr gutem Boden standen“. Die Kunst des Pädagogen bestehe aber darin, nicht mit gleichen Mitteln das Ungleiche zu behandeln. „Wir müssen mit den Schülern individuell mit seinem Tempo und seinem selbstgestecktem Ziel arbeiten“.

Während dieser Abschlussfeier sehe sie einen Blumenstrauß, von dem sich jede einzelne Pflanze durchgebissen und das Examen geschafft hat. Jetzt verabschiede man Menschen, die in sehr verantwortungsbewusste, anspruchsvolle und gesellschaftlich unendlich wichtige Berufe gehen werden. Sie sollten stets darauf achten, dass sie weiter blühen. „Umgeben sie sich mit Menschen, die ihnen Dünger geben und sie gießen, die es gut mit ihnen meinen, und nicht mit Missgünstigen und Schlechtrednern. Seien sie selbst gut mit sich selbst“.

Aber auch Schulleiter Dr. Carsten Wehmeyer und Gastredner Bürgermeister Klaus Becker sparten nicht mit Worten des Lobes und des Dankes. Der Hausherr betonte, dass die Sonne an diesem Nachmittag ausnahmslos für die Absolventen scheine, denn sie alle hätten ihr Ziel erreicht, wozu er allen im Namen des gesamten Kollegiums aufs allerherzlichste gratulierte.

Ein besonderes Dankeschön richtete er an alle, die dazu ihren Beitrag im Umfeld der Schule geleistet hatten. Mit deren unermüdlichen Einsatz hätten sie den Lernerfolg bis hin zu den krönenden Prüfungen sichergestellt und mit den Schülern sowie Schülerinnen an deren fachlicher und persönlicher Entwicklung gearbeitet. „Wie wir alle sehen, hat sich die Anstrengung gelohnt, und wir selbst als Lehrkräfte haben uns dabei auch weiterentwickelt“. Schließlich sei erfolgreiches Lernen immer an ein gutes Miteinander geknüpft.

Alle hätten mit ihrem Abschluss ihre berufliche Kompetenz unter Beweis gestellt. Das pflegerische und sozialpädagogische Handeln sei kompliziert und mehrdimensional. Es richte sich im Alltag gleichzeitig auf einzelne Menschen, wie auch auf Gruppen. Neben der Fachkompetenz besäßen die Altenpfleger, die Pflegeassistenten und die sozial-pädagogischen Assistenten ein umfassendes Kompetenzportfolio als Nachweis der beruflichen Qualifikation. Doch solle sich jeder den Satz von Harold Macmillian, der sich vom rebellischen Hinterbänkler zum Premierminister des Vereinigten Königsreiches gemausert hatte, merken: „Die Vergangenheit sollte ein Sprungbrett sein, nicht ein Sofa“.

Noch einmal auf die Sonne zurückkommend schaute Dr. Wehmeyer auch nach vorne und betonte, dass dieser Himmelsköper Standhaftigkeit, Ausdauer und Größe, aber auch Vielfältigkeit, Lebensfreude, Mut und Selbstbewusstsein symbolisiert.

Klaus Becker brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, über 100 ganz individuelle Menschen vor sich zu haben, die für ihre berufliche Zukunft viel geleistet hätten. Sie hätten sich für Bereich entschieden, in denen ein großer Bedarf an Kräften vorherrscht. „Sie haben jetzt die Chance, mit ihrer Ausbildung in Branchen einzusteigen, die auf sie warten“. Das bedeute zwar nicht Spitzengehälter vom ersten Tag an, böte aber durchaus Perspektiven. „Sie müssen nur akzeptieren, dass mit der Zeugnisübernahme das Lernen sowie die Aus- und Fortbildung noch nicht vorbei sind“. Sie wüssten bestimmt alle, dass sie in sehr sensiblen Bereichen arbeiten werden. „Sie alle haben gute Chancen – nutzen sie diese“.

Niemand sollte vergessen, dass der Altkreis Osterode viele Möglichkeiten böte. Denn immer wieder höre er von Unternehmen, dass sie Arbeit hätten, aber leider keine qualifizierten Kräfte. Alle erhielten ein wichtiges Zeugnis, das gute Möglichkeiten im Beruf oder zur weiteren Qualifizierung bietet. „Sie arbeiten in Bereichen, in den ihre Leistung benötigt wird. Sie leben in einer Region, die lebenswert ist. Machen sie das Beste daraus“.

Die beiden Schülersprecher Susanne, Renner und David Passarge, sparten ebenfalls nicht mit Lob und Dankeschön, die in launigen Wortspielerein verpackt waren und dem Lehrerkollegium galten.

Für von Begeisterung und Anerkennung getragenen Beifall wiederum sorgten die Theater AG der BBSII an der Leege mit ihren Darbietungen. Nach der Zeugnisvergabe, wurden aber auch noch sieben Schülerinnen und Schüler für ihre Leistungen geehrt. Denn sie legten einen Zeugnisdurchschnitt von 1 bis 1,8 vor.

KLASSENBESTE
B7LAP15: Anja Hohmann
B7LASP16: Gajane Wardanjan
B7QAM16A: Christoph Rebrov
B7QAM16B: Silke Heinrich
B7QAM16C: Marlen Völkl und Leonie Kasper
B7QAM16D: Franziska Zink



B7LAP15

B7QAM16A

B7QAM16B

B7QAM16C

B7QAM16D

B8LSP16

 

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