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14.06.2018

Informatives Treffen zum Thema "Angewandte Digitalisierung im Handwerk"


Stefan Muhle, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung besuchte mit HWK-Präsident Delfino Roman und Hauptgeschäftsführerin der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen Dr. Hildegard Sander die Firma Eisenhuth.

von Ralf Gießler

Lerbach) Digitalisierung im Handwerk ist für viele Betriebe längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern angewandte Praxis und tägliches Geschäft.

Um sich von den Chancen digitaler Prozesse für das Handwerk zu überzeugen, besuchte daher Staatssekretär Stefan Muhle zwei ausgezeichnete Handwerksbetriebe in der Region Südniedersachsen. Mit Delfino Roman und Dr. Hildegard Sander waren u.a. zwei Vertreter der Handwerkskammer ebenfalls dabei. Muhle hatte zum Jahresbeginn das neu geschaffene Amt als Staatssekretär für Digitalisierung in Hannover angetreten. Sein Ziel ist es, Niedersachsen bis 2022 flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen.

Nach einem Besuch der in der Feinwerkmechanik tätigen GoePaTec GmbH in Göttingen, folgte die Eisenhuth GmbH & Co. KG aus Osterode am Harz/Lerbach. Das mittelständische Unternehmen mit seinen etwa sechzig Mitarbeitern ist vor über 70 Jahren gegründet worden. Ausgezeichnet wurde der Betrieb unter anderem für die Entwicklung einer Brennstoffzelle, die Abwasser aus einer Kläranlage in regenerative Energie umwandelt (Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2018). Die in Lerbach produzierten Produkte werden weltweit exportiert.

Gleich zu Beginn bat der Staatssekretär um ein ungeschöntes Bild der Sachlage. Geschäftsführer von Eisenhuth, Dr. Thorsten Hickmann, führte aus, dass es in seinem Unternehmen sehr viele Berührungspunkte in Hinblick "Digitalisierung" gebe. Alle Maschinen seien untereinander vernetzt. Seit einem Jahr verfüge man auch über eine schnelle Internetverbindung, was sich sehr vorteilhaft auswirke: "Jetzt kommen wir über die Runden", erläuterte Dr. Hickmann. Früher war nachmittags eine deutliche Geschwindigkeitseinbuße zu spüren, nämlich dann, wenn viele Lerbacher nach Feierabend das Internet nutzten. Betriebsleiter Toni Adamek merkte dazu schmunzelnd an, dass es damals wohl schneller gewesen wäre, eine Briefmarke auf eine E-Mail zu kleben, um so zu kommunizieren. Die Zeit langsamer Kommunikation sei aber nun vorbei.

Dr. Thorsten Hickmann machte deutlich, dass ländliche Gegenden bei der Versorgung mit neuen Technologien nicht vernachlässigt werden sollten, was der Staatssekretär ebenso sah. Des Weiteren sprach Dr. Hickmann den Bereich Energieeffizienz an, welches bei Eisenhuth ein "riesen Thema" sei. Auch die Bitte nach Abbau bürokratischer Hemmnissen, z.B. bei Antragsstellungen, trug er vor. Eine Bitte, die Staatssekretär Muhle nach eigenen Angaben öfter hörte.

Beim anschließenden Betriebsrundgang konnte sich der Gast von der Leistungsfähigkeit des Mittelständlers aus Lerbach überzeugen und sehen, wie man digitale Instrumente nicht nur richtig einsetzt, sondern damit sogar zum Vorbild für andere Wirtschaftsunternehmen werden kann. Es wurde deutlich, wie dringlich es ist, die dafür nötigen Grundlagen, wie zum Beispiel eine stabile Internetanbindung für die Nutzung dieser Chancen zu schaffen.


(v.l.n.r.): Delfino Roman (Präsident der Handwerkskammmer Hildesheim-Südniedersachsen), Geschäftsführer Dr. Thorsten Hickmann (Eisenhuth), Martina Hickmann-Morell (u.a. Personalführung Eisenhuth), Stefan Muhle (Staatssekretär), Dr. Hildegard Sander (Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen) und Toni Adamek (Betriebsleiter Eisenhuth)

Betriebsrundgang

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Staatssekretär Stefan Muhle lässt sich 3D-Drucker erklären

 

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