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11.06.2018

Das gibt es nur live


Unterhaltsamer Showtalk mit einigen unerwarteten Überraschungen

von Christian Dolle

„Das gibt es beim Fernsehen nicht, sowas gibt es nur live“, kommentierte Moderator André Holst beim jüngsten Showtalk in Bad Lauterberg. In der Tat zeichnete sich die Charity-Veranstaltung diesmal insbesondere durch eben die Dinge aus, die vorher nicht geplant waren und sich dank gut gelaunter Gäste, eines engagierten Teams und nicht zuletzt auch dank der Entertainerqualitäten des Gastgebers spontan ergaben.

Der Abend begann schon damit, dass Alex Jolig dem Moderator ob der Hitze im Hotel Mühl erst einmal aus der Jacke helfen musste. Anschließend wurde Aufnahmeleiter Severin gebeten, André Holst noch ein großes Glas stilles Wasser zu bringen, damit dieser den Showtalk überhaupt übersteht. Es sollte nicht Severins einziger Auftritt bleiben, denn auch die anderen Prominenten hatten im Harz bei weitem nicht so mediterrane Temperaturen erwartet.

Alex Jolig plauderte jedoch erst einmal über seine Teilnahme an der ersten Staffel von „Big Brother“, die er damals im Container als langweilig empfunden habe. „Ich hab' da drin gedacht, die Sendung ist sowieso schon abgesetzt“, sagte er, „und habe das alles nicht so ernst genommen, doch ich wusste ja nicht, wie Fernsehen funktioniert.“ Plötzlich nämlich musste er mit dem Medienrummel um seine Person umgehen, doch das habe ihm langfristig nicht geschadet. Heute ist er glücklich mit seiner Frau Britt verheiratet, die als Model arbeitet und André Holst ebenfalls Rede und Antwort stand und dabei sogar die kleine Familienhündin nach kläglichem Wimmern aus dem Hintergrund mit ins Rampenlicht holte.

Unverstärkt begeistert

Der erste wirkliche Patzer passierte beim Auftritt von Julian Sengelmann, der einen Song seines neuen Albums vorstellen wollte. Das Mikrofon versagte, Severin als menschlichen Mikrofonhalter lehnte er kategorisch ab und schwang sich schließlich kurzerhand aufs Treppengeländer, instruierte das Publikum mitzusingen und performte unverstärkt, aber dafür mit umso besserer Wirkung. Der Sänger und Schauspieler ist auch Theologe, verriet er, was vielleicht auch erklärt, warum er spontan mit solchen Gegebenheiten umgehen kann und seine „Gemeinde“ dennoch begeistert.

André Holst brachte all das nicht aus der Ruhe, er dafür aber Sängerin Tina York, die zunächst gut gelaunt mit dem Publikum herumalberte, dann auf der Bühne mit dem Moderator, der es mit einer angedeuteten Einforderung eines Kusses allerdings schaffte, sie kurz aus dem Konzept und zum Lachen zu bringen. Ansonsten zeigte die „kleine Schwester von Mary Roos“, dass sie es immer noch absolut drauf hat und stellte eine Mischung ihrer Songs aus den 1970ern und neue Titel vor.

Im Interview sprach sie über ihre Erfahrungen im Dschungelcamp. Kakerlaken-Drinks und lebendig begraben werden fand sie gruselig und es gab Momente, an denen sie am liebsten ausgestiegen wäre, gab sie zu, dennoch wolle sie die Erfahrung nicht missen. Auch André Holst würde sofort in den Dschungel gehen, betonte er gleich mehrfach, also, liebes Team von RTL, falls ihr das hier lest, meldet euch doch mal bei ihm.

Unterstützung vor Ort

Demnächst ist das übrigens nicht nur für RTL-Mitarbeiter, sondern vor allem für die Südharzer viel leichter möglich, denn der Moderator hat sich ein Haus in Barbis gekauft. Das allerdings vorrangig, um dort eine Initiative für Kinder, die Unterstützung brauchen, voranzubringen und tatkräftig Hilfe im Sinne des Showtalks zu leisten. Sehr begrüßt wurde dieser Schritt auch von Rolf Schaper, dem Mann im Hintergrund des Charity-Talks, der sich mit dem Erlös seit vielen Jahren für Kinder einsetzt und bisher viel Gutes bewirken konnte.

Zum Showtalk gehört inzwischen auch Tom Zinram, der diesmal Sebastian Klaus als Gast mitgebracht hat und mit ihm über den Brockenfuchs talkte. Der Fuchs lebt auf dem höchsten Berg des Harzes und erscheint Sebastian Klaus daher als idealer Botschafter, um auf die Natur des Harzes aufmerksam zu machen. Aus diesem Grund erstellte der Pädagoge eine Facebook-Seite, die sogar von überregionalen Medien wahrgenommen wird und das Interesse tatsächlich mehrt.

Schamlos angebaggert

Allerdings wäre der Showtalk nicht der Showtalk, wenn neben diesen nicht auch die wirklich wichtigen Themen behandelt würden. Beispielsweise die Ehe und die große Liebe, um die sich an diesem Abend Emmi & Willnowsky kümmerten. Das Comedy-Duo haute gegenseitige Liebesbeichten raus wie: „Ich bin verheiratet, aber mache keinen Gebrauch davon“ oder Weisheiten nach dem Motto: „Sexualität in der Ehe wird überschätzt. Schokolade ist viel besser, sie befriedigt auch, wenn sie weich ist.“
Mit ihrem Ralph-Siegel-Medley brachten sie den Saal zum Kochen, bei Emmis ungeniertem Flirt – eigentlich war es schon mehr ein schamloses Anbaggern – mit Aufnahmeleiter Severin war es dann auch endgültig um die Contenance des Moderators geschehen. Ebenso wie sein Mitarbeiter und sein Publikum musste er herzhaft lachen – die wirklich wichtigen Dinge eben.

Abgerundet wurde das Programm durch Songs von den Himmelsstürmern und Schlagersängerin Natalie Lament, die ebenfalls gut ankamen. Komiker Fips Asmussen hatte seinen Auftritt leider kurzfristig abgesagt, doch versprochen, er werde dann beim nächsten Showtalk am 20. September mit dabei sein. Mal sehen, wen es dann von den Sitzen haut.



Tina York

Himmelsstürmer

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Alex Jolig und André Holst


Julian Sengelmann



Rolf Schaper

Tom Zinram und Sebastian Klaus


Emmi & Willnowsky




Natalie Lament

 

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