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25.02.2017

Marke kann sich auf eine kleine starke Wehr verlassen


(pb) Auch wenn die Freiwillige Feuerwehr Marke ein mit diversen Einsätzen im Ernstfall und für Übungszwecke  gut gefülltes Jahr 2016 zu verbuchen hatte, ereignete sich das absolute Highlight „erst“ Anfang August: Das neue Kleinlöschfahrzeug (KLF) löste das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) ab, welches vor 35 Jahren angeschafft wurde.

Die offizielle Fahrzeugübergabe erfolgte dann am 23. Oktober mit vielen Gästen. Dieses Fahrzeug wurde eigens auf die Bedürfnisse der Marker Kameraden „maßgeschneidert“ und ist im Abschnitt Nord eine technische Einmaligkeit. Davon darf sich übrigens während des „Tages der Retter“ überzeugt werden,  zu dem am 20. Mai auf die Bleichestelle geladen wird.

Dieses überaus erfreuliche Ereignis rief Ortsbrandmeister Christian Wille während der Mitgliederversammlung der Ortswehr Marke in Erinnerung. Sein ausführlicher Bericht, den er im Dorfgemeinschaftshaus vorlegte, umfasste aber noch divers andere Gegebenheiten, welche zum Alltag der Kameraden und Kameradinnen gehörten.
So waren bis zur Versammlung in der Einsatzabteilung 20 Kameradinnen und Kameraden vertreten. Weil an diesem Abend aber Neubürger Oliver Homrighausen als aktives Mitglied in der Wehr aufgenommen wurde, war am Ende die Zahl auf 21 gestiegen. In der Altersabteilung sind neun Kameraden, außerdem sind 25 Förderer zu zählen. Erfreulich sei auch, dass fünf Marker Kinder in den Jugendfeuerwehren Förste, Nienstedt und Dorste vertreten sind.

Die Aktiven hätten sich an 39 Tagen zu Dienststunden der unterschiedlichsten Art getroffen. Bei zwei Übungen, drei Einsätzen und der Premiere der Brandsicherheitswache beim Osterfeuer seien immerhin 1 311,4 Stunden zusammengekommen.

Die große Alarmübung, die im September  auf Marke stattfand, und an der die Feuerwehren Dorste, Förste, Nienstedt, Lasfelde sowie Osterode mitwirkten, habe deutlich gemacht, das Marke dringend eine Löschwasserzisterne im Ort benötigt, um so von dem schnell  erschöpften Hydrantennetz wegzukommen. Dass dieser Wunsch Realität wird, sei nach dem neuen Fahrzeug jetzt sein Projekt für die nächsten drei Jahre seiner Amtszeit, so Wille.

Aber auch der traditionelle, Familientag , welcher für alle Marker Bürger am Himmelfahrtstag ausgerichtet wurde, dürfe aufgrund der großen Beteiligung und der guten –Stimmung als überaus gelungen bewertet werden.
Für eine Überraschung hätte allerdings das gute Abschneiden bei den Hennecke Pokal-Wettbewerben gesorgt, welche die Ortswehr Osterode im September ausgerichtet hatte. Marke belegte nämlich  den dritten Platz.
„Ich denke, unser Jahreswerk kann sich sehen lassen. Wir sind auch nach der Kreisfusion eine der kleineren Feuerwehren im neuen Landkreis Göttingen. Für uns ändert sich allerdings nichts, denn Feuerwehr ist Stadt-und Gemeindesache, “ betonte der Ortsbrandmeister.

Er schloss seinen Bericht mit einem Appell an Rat und Verwaltung der Stadt Osterode. „Steigern sie die Attraktivität  ihrer Feuerwehr!“ Es müssten Anerkennungen, wie etwa eine Feuerwehrrente oder Vergünstigungen beim Eintritt in städtische Einrichtungen für Feuerwehrmitglieder geben. Außerdem müsste günstiger Wohnraum und auch Arbeitsplätze für die Aktiven geschaffen werde, sonst sehe er mittelfristig die Mindeststärke in den Wehren gefährdet.

„Mit einer Bratwurst nach dem Übungsdienst kann man niemanden mehr hinterm Ofen vorlocken, die Zeiten sind lange vorbei!“ Schließlich ist das Ehrenamt ein wertvolles Gut, welches man pflegen muss, erst Recht, wenn es wenn es Pflichtaufgaben für die Kommunen erledigt! „Uns Feuerwehrleuten ist natürlich bewusst, dass  die Kommunen in Zeiten knapper Finanzlage keine Wunder vollbringen können, wir möchten jedoch im Gedächtnis bleiben“.

Bevor die Ehrungen anstanden, legte Stadtbrandmeister Thomas Schulze, in seinem Bericht ebenfalls offen dar, was sich im zurückliegenden Jahr alles bei den Ortswehren der Stadt getan hatte.

Dann gehörte die ganze Aufmerksamkeit den Grußworten. Ortsvorsteherin Elke Vetter versicherte, dass für sie es etwas ganz Besonderes sei, dass Marke sich auf so eine aktive und starke, kleine Wehr verlassen könne. Sie habe mal angemerkt, dass sie nicht die Ortsvorsteherin sein möchte, die das Ende der Ortswehr bekunden müsste. Sie sei sehr stolz und guter Dinge, dass das nicht geschehen wird. Und sie gratulierte Christian Wille zu seiner neuen Funktion als stellvertretender Abschnittsleiter Nord. Es sei äußerst positiv, dass der Ortsbrandmeister dieser kleinen Wehr diese Funktion angetragen bekam und angenommen hat. Diese Funktion erlaube auch, weiter Ortsbrandmeister zu bleiben.

Bürgermeister Klaus Becker betonte, dass diese kleine Wehr sehr wichtig ist, schließlich ist Marke nicht vom Geschehen auf Stadtebene losgelöst. Er zog auch den symbolischen Hut vor  Oliver Homrighausen, der sich in nicht mehr ganz jugendlichem Alter zum Eintritt in die Wehr entschieden hatte.
Becker dankte für ehrenamtliche Leistungen, auf die man sich nicht nur im feuerwehrtechnischen Bereich, sondern auch auf anderen Bereichen auf  die Wehr verlassen könne. Rat, Verwaltung  und auch er wüssten genau, was die Kameradinnen und Kameraden leisten. Und es ist  kein Hobby, weil die Pflicht dahinter steht.  Rat und Verwaltung werden auch weiterhin dafür sorgen, dass das beschafft wird, was die Wehren brauchen, insbesondere wenn es um Sicherheitsfragen geht.

Der Leiter des Notfallseelsorgedienstes Nord,  Horst Reinecke, nutzte die Gelegenheit, diese Einrichtung und deren Arbeit vorzustellen. Er, der seit 17 Jahren Pastor in Kernstadt gewesen war und die Notfallseelsorge mit aufgebaut hat, versicherte, dass man versuchen werde,  sie im neuen Kreis Göttingen  weiterzuführen. Im letzten Jahr seien  36 Einsätze in einem relativ breiten Spektrum im Altkreis Osterode zu verbuchen gewesen. Die zehn  Notfallseelsorger und die zwei ausgebildeten islamische Begleiter seien 24  Stunden unter der Notrufnummer 112 erreichbar. pb

EHRUNGEN
Für 60 Jahre Mitgliedschaft: Gebhard Rode
Für 40 Jahre aktiven Dienst : Dirk Wille

BEFÖRDERUNGEN
Zum Oberfeuerwehrmann:        Jens Draber
Zu Hauptfeuerwehrmännern:    Matthias Hogreve und Konstantin Ohm
Zum Löschmeister:                   Moritz Senkpiel
Zum Oberlöschmeister:             Kai Ehrhardt

 

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