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09.05.2018

Kranzdistanzritt wurde auf der Jagewiese gestartet


Tanja Wachsmuth mit ihrer „Gypsy“

...von Petra Bordfeld

Auf der Jagewiese entstand für ein Wochenende eine Wohnwagenstadt. In ihr waren aber neben den Menschen und Hunden insbesondere Pferde anzutreffen. Denn von dem Gelände, auf dem in Kürze das traditionelle Kranzreiten stattfinden wird, startete unter dem Slogan „Ankommen ist gewonnen“ der erste Kranzdistanzritt, den die Reitsportgemeinschaft Förste und Umgebung ebenso ausgerichtet hatte, wie sie es mit dem Kranzeiten machen wird.

Viele waren übrigens angereist, weil sie als „Flachlandtiroler“ mal das bergige Land kennen lernen wollten, durch welches die Strecken führten. Schließlich ging es entlang Eisdorf, Badenhausen, der Seestädte, Schwiegershausen, Dorste und Förste. Das Ziel war wieder die Jagewiese.

Und schon einen Tag vor dem Wettkampf überhaupt trudelten die ersten der rund 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein. Denn sie kamen nicht nur aus der näheren Umgebung. Die meisten kamen aus der Lüneburger Heide, aus Thüringen, dem Sauerland, dem Raum Bremen, Hamburg und Wolfsburg, Leverkusen, Diekholzen, Langenfeld, Vienenburg, Lehrte, Celle und aus Düsseldorf, um sich auf Strecken mit einer Länge von 30 bis hin zu 105 Kilometer zu begeben. Übrigens gingen auch drei Fahrerinnen und ein Fahrer mit einer Pferdestärke ins Rennen.

Der kleinste behufte Teilnehmer war der 14 Jahre alte Schimmel, der 120 Zentimeter Widerristhöhe aufzuweisen hatte und den von Lena Fromm-Bacic (Düsseldorf) gelenkten Sulky über 45 Kilometer in fünfeinhalb Stunden – mit Pause – hinter sich gebracht hatte.

Schon lange, bevor der erste Start erfolgte, trafen auch interessierte Bürger fast jeden Alters ein, um sich mal umzuschauen und schlau zu machen. Unter den Aktiven gab es Wiedersehensfreude ebenso wie das Beschließen neuer Bekanntschaften. In einem waren sich alle einig: diese ganze sportliche Aktion war bestens durchorganisiert. Das galt übrigens auch für die Beköstigung.

Dass alles klappte, dafür hatten viele fleißige Hände gesorgt, denen der Vorstand der Reitsportgemeinschaft ein großes Dankeschön ausspricht. Das gilt aber auch all denen, die überall dort, wo Unterstützung gebraucht wurde, zugegen waren. Besonders positiv sei aufgefallen, dass insbesondere der Nachwuchs seinen „Mann stand“. Ein ganz besonderes Dankeschön ging aber an die Feldmarkinteressentenschaften, die sich mit den Streckführungen einverstanden erklärt hatten.

Die beiden Tierärztinnen Dr. Simone Klatt aus Hahausen und Dr. Juliette Mallison (Göttingen), die von 1995 bis 2011 Präsidentin des Vereins Deutscher Distanzreiter und -fahrer (VDD), war, waren vom ersten Start bis zum letzten Zieleinritt im Einsatz. Denn sie mussten die Pferde vorher, während der Pausen und am Ende auf ihre Gesundheit hin untersuchen. Dabei schnitt übrigens Bernhard Dornsiepens Brauner „Rio“ ab Besten ab. Er holte sich nämlich nicht nur auf der 105 Kilometer langen Strecke den ersten Platz, er hatte auch die beste Kondition. Und genau diese Tatsache brachte beiden den Siegerkranz ein.

Aber auch Distanzreiter aus diesem Bereich waren stolz mit den erratenen Zeiten. So kamen Inola Schulze aus Eisdorf mit ihrem Schimmel auf der 65 Kilometer-Strecke auf den dritten Platz. Nicole und Daria Rosenthal aus der Gemeinde Bad Grund wiederum holten sich auf ihren Pferden jeweils den siebenten Platz auf derselben Strecke. Tanja Wachsmuth aus Eisdorf starte mit „Gypsy“, dem ältesten Pferd dieses Tages, und sicherte sich auf der 30-Kilometer-Strecke einen zweiten Platz.
Als am dritten Tag die Wohnwagenstadt sich langsam wieder verflüchtigte, überlegten alle, ob dieser Kranzdistanzritt eine Eintagsfliege war oder eine Fortsetzung erfahren wird. - Bleibt abzuwarten, so der Ausrichter.


Lena Fromm-Bacic war mit ihrem Pferd, dem kleinsten behuften Teilnehmer, aus Düsseldorf angereist

Viel los beim ersten Kranzdistanzritt Förste

Tanja Wachsmuth und „Gypsy“ zusammen Tina Schüller und Anke Stein, die sich auf den 105 Kilometern den zweiten Platz geholt hatten

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Sie bezeichneten sich als „Flachlandtiroler“, die sich auf den Ritt durch die bergige Landschaft freuten

Dr. Simone Klatt (li.) und Dr. Juliette Mallison hatten alle Hände voll zu tun

Eine ganz besondere Wiedersehenssituation

Die beiden kleinen Helfer packten ganz heftig mit an

 

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