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02.05.2018

Walpurgisfeier unterm mystischen Hübichenstein


Open-Air-Theater und „Der Schulz“-Konzert in Bad Grund

von Christian Dolle

Walpurgis ist das originäre Harzer Traditionsfest. Ganz besonders deutlich wird das in Bad Grund, wo das Theaterstück auf der Freilichtbühne am Hübichenstein die heimische Sagenwelt mit touristischem Spektakel verknüpft. Auch in diesem Jahr kamen zahlreiche Besucher aus der näheren und ferneren Umgebung, um das Stück und anschließend ein Konzert des gebürtigen Bad Grunders Daniel „Der Schulz“ zu sehen und zu hören.

Unter den Besuchern auch zwei junge Männer aus Gieboldehausen, die überhaupt zum ersten Mal Walpurgis feierten. „Bei uns tanzt man in den Mai, aber diesmal wollten wir einfach mal sehen, was es mit Walpurgis im Harz auf sich hat“, erzählten sie, während sie den langen Weg vom dann doch endlich noch gefundenen freien Parkplatz bis zur Bühne zurücklegten. „Ursprünglich wollten wir nach Thale fahren, dachten dann aber, dass dort zu viel los und es hier vielleicht gemütlicher ist.“ Das war vor der Parkplatzsuche.

Dennoch wurden die beiden nicht enttäuscht. Unter dem Hübichenstein wurde wortwörtlich und auch bildlich gesprochen ein wahres Feuerwerk abgefackelt. Die Geschichte „Luzifer und der verhexte Förstersohn“ machte die beiden Eichsfelder mit dem Liebespaar Dorle und Christian bekannt, mit dem Teufel und seinen Hexen und natürlich mit Zwergenkönig Hübich und seinem nicht großen, aber großartig spielenden Gefolge.

Tatsächlich war es eine furiose Mischung aus traditioneller Harzer Sagenwelt und humorvoller und überraschend wenig angestaubter Inszenierung, für die alle Darsteller, alle vor und hinter den Kulissen Mitwirkenden sowie die Regisseure Jan Mönnich und Andreas Lehmberg höchstes Lob verdienen. Hier wurde das, was die Region ausmacht, hochgehalten und mitreißend in eine große Party integriert, die mit Daniel Schulz, Bernie Bernhagen und Andy Linkert nach dem langanhaltenden Schlussapplaus großartig fortgesetzt wurde.

Auch das Konzert selbst passte in diese Nische aus durchweg professioneller Organisation und dennoch familiärer Stimmung, nicht nur weil die Musiker eben in der Region ihre Wurzeln haben, sondern auch, weil sie sich dieser bewusst sind und ihren Auftritt irgendwie als Heimkommen und Feiern mit Freunden inszenierten. So gab es also tolle Musik des inzwischen weit über die Grenzen des Harzes hinaus bekannten „Unzucht“-Frontmanns, die die Lagerfeuerromantik durchaus mit einschloss. Und natürlich gab Daniel sich als „Der Schulz“ durchaus „maiköniginnenfreundlich“, so dass hier in Bad Grund die ganze Familie und eben auch Gäste aus dem Eichsfeld bestens unterhalten in den Mai tanzen konnten.





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