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20.04.2018

Sein Motto: „I did it my way!“


Pastor Bernhard Sulimma wurde feierlich in den Ruhestand verabschiedet

...Mareike Spillner KKHL

Von der Elektromechaniker-Ausbildung in Frankfurt, der Pastoren-Tätigkeit ohne Ordination, dem Dienst als „Marriage-Officer“ bis zum Jägermeister in einer Zulu-Hütte in Afrika - Bernhard Sulimma hat schon vieles in seinem Leben erlebt. Am Sonntagnachmittag wurde er nun nach 24 Jahren als Pastor der Nicolaigemeinde in Herzberg verabschiedet und geht zum 1. Mai in den Ruhestand.

Zuvor jedoch ist erstmal ein Urlaub bei seiner Schwester in Kalifornien geplant. Dafür gaben ihm die Kinder und Mitarbeiterinnen der evangelischen Kindertagesstätten in Herzberg, Sieberdamm und Morgentau, zuallererst einen Koffer mit auf den Weg. Diesen füllten die Kinder nach und nach mit überlebenswichtigen Utensilien für die Reise über den großen Teich, wie zum Beispiel Flip Flops im USA-Stil, Pflaster, Erfrischungsbonbons, Nähzeug, einem Dollar als Startkapital und einem Bild von den Kindergartenkindern, damit auch die immer dabei sind. Zum Abschied sangen die Kinder „ihrem Pastor“ noch zwei Lieder und wurden dafür mit großem Applaus bedacht.

„Ist es ein Zufall, dass meine Verabschiedung, also die Verabschiedung des Pastors, der seine Gemeinde führt und begleitet, auf den Sonntag vom guten Hirten gefallen ist?“, fragte sich Bernhard Sulimma anschließend. Noch dazu, da Superintendent Volkmar Keil für Bernhard Sulimma den gleichen Segensspruch aussuchte, den ihm auch schon der damalige Landessuperintendent Horst Hirschler bei Sulimmas Aussendung mit auf den Weg gegeben hatte: „Und siehe ich bin bei dir und will dich behüten, wo du hinziehst, denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe (1. Mose 28, 15).“

Die Hirtenschaft, oder auch die geistliche Leitung, sei eine Aufgabe, bei der immer der Blick auf den inneren Kern, nicht auf das Äußere zähle, so Keil. „Sie haben die Menschen gewonnen. Ich danke ihnen von Herzen für ihren segensreichen und so vielfältigen Dienst. Die Nicolaikirche und der besondere Osterfrühgottesdienst, wenn jährlich die morgendliche Sonne das Kirchenschiff erhellt, lagen ihnen besonders am Herzen. Wir werden sie vermissen.“, schloss der Superintendent.

Natürlich blickte auch Bernhard Sulimma auf seine vielfältigen Tätigkeiten als Handwerker, Missionar und Pastor zurück: „Ich habe mich immer sehr wenig von anderen bestimmen lassen in meiner Laufbahn. Man könnte sagen ich war wie ein 'unregelmäßiges Verb' in der Grammatik. Ich bin meist andere Wege gegangen: Zum Beispiel bin ich nie zum Pastor, sondern zum Missionar ordiniert worden. Die Berufsbezeichnung Pastor taucht erst in der Bestattungsurkunde von 1994 auf“, so Sulimma, der dem verdutzten Superintendenten zum Beweis sogleich besagte Urkunde aushändigte.

Hinzu kam in der Laufbahn eine „große Portion Abenteuerlust.“ So war er fast zehn Jahre als Pastor in Afrika tätig. „Aus dieser Zeit habe ich ein Schild als Erinnerung mitbekommen. Mir wurde gesagt: Wenn du nach Europa kommst, halte das Schild hoch. Und so halte ich es jetzt hoch. Ich gehe mit erhobenem Haupt.“ Als Abschiedslied hatte sich Bernhard Sulimma von der Kantorei den Klassiker „I did it my way“ gewünscht, dem er gemeinsam mit den zahlreichen Gästen andächtig lauschte. So war dies dann auch sein Abschiedssatz an seine Gemeinde, von der er sich bei einem Empfang im Martin-Luther-Haus im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst eingehend verabschiedete.






 

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