Regionales / Stadt Osterode / Dorste

08.03.2018

Dorster Ortsrat informierte sich über viele Themen


...von Petra Bordfeld

Während der Ortsratssitzung Dorste fiel der Beschluss, den für den 7. April fest eingeplanten Umwelttag ausfallen zu lassen. Der Grund dafür lag nicht an mangelndem Interesse, sondern an einem Entscheid seitens der Verwaltung der Stadt Osterode.

Von dort kam nämlich die Mitteilung, dass die sonst von der Stadt getragenen Entsorgungskosten nicht mehr übernommen, sondern aus Ortsratsmitteln zu zahlen sei. In Dorste war man sich einig, dass dieses Vorgehen eine Bestrafung des ehrenamtlichen Engagements ist, welches immer gelobt wird und auf das niemand verzichten kann und will.

Als dann im weiteren Verlauf der Sitzung die Frage aufkam, ob die Schließung des kleinen Einkaufsmarktes mit der Eröffnung eines Dorfladens aufgefangen werden könne, legte Stadtamtfrau Thoskild Lätsch offen dar, dass es für diesen Schritt mehrere Ansätze gibt. Entweder müsse ein „Einzelkaufmann“ aktiv werden, ein wirtschaftlicher Verein oder eine Genossenschaft gegründet werden.
 
Bei den beiden letztgenannten Varianten bräuchte es allerdings eine gewisse Personenanzahl, welche die Sache in die Hand nimmt. In jedem Falle müsse die Lösung aus der Ortschaft selbst kommen, und die handelnden Personen müssten die geeignete Rechtsform klären. Dabei dürfe nicht vergessen werden, mittels Marktanalyse das Einzugsgebiet, die Kaufkraft und den Bedarf zu erforschen, die Finanzierung müsse ebenfalls abgesichert sein. Gleiches gelte letztendlich für den Wareneinkauf und den Ladenbetrieb sowie die Abrechnung. In jedem Fall sei allein aus rechtlichen Gründen eine Beteiligung seitens der Stadt mit hoher Sicherheit ausgeschlossen.

Thoskild Lätsch kam aber auch auf den neuesten Stand des geplanten Hochwasserrückhaltebeckens „Uehrder Teich“ (Becken V) zu sprechen. Hierfür müsse der Wasserrechtsantrag partiell angepasst werden. Dies betreffe eine mögliche Verwallung für die erforderliche Abstandswahrung zu der hier verlaufenden Fernwasserleitung der Harzwasserwerke. Fernerhin werden die Eintragungen der Grunddienstbarkeiten für die temporäre Inanspruchnahme von Fremdflächen mit der Ev. Luth. Kirchengemeinde Schwiegershausen sowie der Feldmarksinteressentenschaft Schwiegershausen vorbereitet. Denn für die dauerhafte Inanspruchnahme von Fremdflächen durch die spätere Anlage des Erddammes wird nach aktuellem Stand ein Grunderwerb oder (alternativ) ein Flächentausch erforderlich werden, um die Ansprüche der aktuellen Eigentümer zu befriedigen. Die hierfür benötigten Vermessungsleistungen könnten allerdings nach Rücksprache mit dem Amt für regionale Landesentwicklung Göttingen im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens kostenneutral erbracht werden.
 
Weiter wurde die Fließgewässerentwicklung des „Mühlenbach“ angesprochen. Die von der Stadt Osterode am Harz beauftragten Planungsbüros Dr. Fahlbusch + Partner (Naturschutzrecht) und Ingenieure Rinne & Partner (Wasserrecht) trafen sich im Januar, um ein Konzept zur Fließgewässerentwicklung zu erarbeiten. Das wäre unmittelbar an den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sowie an die Untere Wasserbehörde (UWB) und die Untere Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Göttingen weitergeleitet worden und diene gleichwohl zur Vorbereitung auf einen Besprechungstermin bei der Stadt Osterode. Neben fachlichen Belangen soll dann auch eine Inanspruchnahme von Fördermitteln angesprochen werden.

Ortsbürgermeisterin Helga Klages teilte mit, dass bei der leider nicht gut besuchten Seniorenweihnachtsfeier immerhin eine erfreuliche Spendensumme zusammengekommen wäre. Sie dankte all denen, die dazu eigetragen hatten. Und sie erinnerte daran, dass der TSC Dorste im Rahmen seines 111jährigen Bestehens den Kreisturntag ausrichten wird. Übrigens darf sich der Jubiläumsverein darüber freuen, dass der Ortsrat dem TSC für die Aktivitäten anlässlich des Bestehens einen Betrag zukommen lässt.

Das Thema „Verwendung von Ortsratsmitteln im Haushaltsjahr 2018“ stand ebenfalls auf der Tagesordnung. Beide Fraktionen waren sich einig, dass die Vereine auf Antrag auch weiterhin finanziell unterstützt werden sollen. Außerdem wird die Kameradschaftskasse der Ortswehr bedacht, ebenso werden Beträge für die Erstellung und Pflege der Blumenkästen an den Ortseingängen und die Seniorenweihnachtsfeier eingestellt.

Die Wehr wird sich traditionsgemäß um das Osterfeuer kümmern. Helga Klages mahnte an, dass auf dem Osterfeuerplatz weder Baumstämme, noch Fenster-, Türrahmen oder Spraydosen etwas zu suchen haben.

Sebastian Koch machte den Vorschlag, dass sich der Ortsrat mal auf eine Wanderung um Dorste herum begeben sollte. Und so fiel der einstimmige Beschluss, dafür die Wanderschuhe im April zu schnüren. Schon eher, nämlich am 24. und 25. März wird vor und im Dorfgemeinschaftshaus eine Gewerbeausstellung des Vereins „Handel und Handwerk“ stattfinden, das berichtete Tanja Armbrecht.

Annette Altmann, eine der drei Eisdorfer Dorfmoderatoren, war als Referentin eingeladen und informierte darüber, wie man dieses Ehrenamt erreichen und was alles so auf die Beine gestellt werden kann. In jedem Fall stieß sie auf sehr offene Ohren und Helga Klages versicherte, dass man sich spätestens beim Treffen der Vereine und Verbände im Oktober damit ernsthaft befassen werde. Sie bat den Gast aus Eisdorf, an dem Treffen teilzunehmen, um auch dort noch einmal zu informieren.

 

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