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16.02.2017

Zahlreiche Gründungsmitglieder beim Neujahrsempfang Willensen geehrt


(pb) Hartmuth Nienstedt, Willensens Ortsvorsteher, sowie der TSV, der SoVD und der Verein zur Wahrung Willensener Interessen (VzWWI) hatten zum bereits dritten Neujahrsempfang in Dorfgemeinschaftshaus geladen, und der Saal in der ersten Etage drohte aus den Nähten zu platzen.

Es hatte sich herumgesprochen, dass auch  Gründungsmitglieder vom VzWWI und TSV-Mitglieder, die bereits 50 Jahre dabei sind,  geehrt werden sollten, und man wollte wissen, wer das wohl sein könnte.

Unter den zahlreichen, überaus interessierten Gästen, die bereits der vorherigen liturgischen Feier von Pastor Wolfgang Teicke und dessen Team beiwohnten, gehörte auch Bürgermeister Harald Dietzmann.

Bevor aber Hartmuth Nienstedt zu einer Reise der Erinnerungen in das Jahr 2016 einlud,  verriet erst einmal, dass er jetzt mit Uwe Ernst einen Stellvertreter hat, und Willensen mit einer Stimme im Rat der Gemeinde Bad Grund vertreten ist. Dann betonte er, dass all die Vereine, welche diese kleine Feierstunde in einer Kooperation auf die Beine gestellt hatten, im zurückliegenden Jahr mehrere Veranstaltungen, wozu auch die Premiere des Dorfflohmarktes zählte,  zugunsten der neuen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des DGHs ausgerichtet hätten.  

Begonnen hat das Jahr aber damit, dass die Freiwillige Feuerwehr Willensen zur Löschgruppe der Eisdorfer Wehr umfunktioniert wurde. Damit habe sich der Vertrag zwischen der DGH GbR und der Gemeinde Bad Grund dahingehend geändert, dass dieser Mittelpunkt der Ortschaft“ nur“ noch von dem TSV und dem VzWWI geführt wird.

Überhaupt sei Willensen im letzten Jahr nicht zur Ruhe gekommen. Das habe erfreulicher Weise und in erster Linie an den Vereinen gelegen, die durch ihre Aktivitäten viel für die Ortschaft getan haben. So übernahm der VzWWI die Pflege des Feuerteiches. Der massive Arbeitseisatz durch Mitglieder lasse schon jetzt  erkennen, dass dort  eine wunderbare Erholungsanlage entsteht.

Beim Frühjahrsputz hätten sich weit über 20 Mitglieder aus allen Vereinen beteiligt.

Es starteten auch wieder zwei Gruppen beim Hexentrail. Eine von ihnen wurde von Fortuna mit einer Los-Spende in Höhe von 1 000 € bedacht. Genau dieser Betrag wurde sofort für die weitere Neugestaltung der Außenanlage des DGH gespendet..

Um den mit der Gemeinde vereinbarten Grünpflegevertrag zu erfüllen, sei es immer wieder zu größeren Einsätzen gekommen. Gleiches dürfe über die freiwillige Grünpflege im Ort gesagt werden, die dort durchgezogen wird, wo die Pflege der öffentlichen Grünflächen von den Anwohnern nicht durchgeführt wird. Aufgrund des Einsatzes der Vereine und vielen freiwilligen Helfern aus Willensen ist auch das alljährliche Osterfeuer nicht erloschen.

Das absolute Highlight sei allerdings der Aufbau der Photovoltaikanlage auf das Dach des DGHs durch die DGH GbR gewesen. Das erste Standbein dafür sei durch den Gewinn von 5 000 € beim Wettbewerb „Unser Dorf nutzt die Sonne“ gewesen. Dieses Grundkapital sorgte innerhalb von vier Wochen dafür, dass die noch fehlenden  10 000 € durch Spenden und Eigenkapital zusammengekommen waren. „So konnten nach Genehmigung und den Abschluss eines Nutzungsvertrages mit der Gemeinde der Auftrag vergeben werden“. Für die Spenden sowie die gute und schnelle Zusammenarbeit mit allen Beteiligten sprach Hartmuth Nienstedt besonders der Harzenergie, der Gemeinde und den Willensener Vereinen ein großes Dankeschön aus. „Die Überschüsse, die aus dem Betreiben dieser Anlage entstehen, kommen nur dem DGH zugute und sollen ein Stück dazu beitragen, den Erhalt des DGHs für die Willensener sichern“.

Auch der Überschuss aus einem weiteren Highlight, die Premiere des Dorfflohmarktes, der Willensen weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt gemacht hat, wurde für die geplante Photovoltaikanlage gespendet. „Für die Vorbereitung und Durchführung bedanke ich mich bei allen Akteuren“.

Nicht zu übersehen ist, dass die Erneuerung der Außenanlage am Dorfgemeinschaftshaus mit dem Aufbau der neuen Spielgeräte begonnen hat. Nach den Vorgaben der Dorferneuerung dürften bis zur Jahresmitte auch die Pflaster- und Erdarbeiten sowie die  Erneuerung des Zaunes für den Bolzplatz
abgeschlossen sein.

Und da war noch der Ausbau der Fissekenstraße, der 2016 begonnen hat, aber nicht, wie geplant im Dezember, abgeschlossen waren.  Das Wetter habe einen großen Strich durch die Rechnung gemacht, die allerdings mit der Fertigstellung und die Verkehrsfreigabe Frühjahr aufgehen sollte. An dieser kostenaufwendigen Baumaßnahme werde  ersichtlich, dass auch in die kleinste Ortschaft der Gemeinde Bad Grund investiert wird. „Man hat sie nicht in den Dornröschenschlaf versinken lassen, sondern dafür gesorgt, dass sie an Attraktivität und Liebreiz auf hohem Niveau gehalten wird“, so der Ortsvorsteher.
 
Die Attraktivität dieser Ortschaft stehe und falle allerdings mit dem DGH. Es ist ein wahrer Glücksfall, dass Willensen es hat und was in den letzten elf Jahren aus ihm gemacht wurde. „Es wurde immer mehr zum Begegnungsort für alle Willensener Bürger /innen“. Ein Wehrmutstropfen sei  allerdings, dass man  das Haus auf Grund von Unterhaltungskosten nicht nur für die Bürger aus der Gemeinde Bad Grund bereithalten könne, sondern auch an Auswertige vermieten müsse. Dies sei eine Notwendigkeit, die  den Freiraum für notwendige Investitionen und Anschaffungen gibt.

Ein weiterer Wehrmutstropfen sei die Tatsache, dass das Haus  für die Nutzung durch alle Vereine/Verbände räumlich gesehen zu klein werde. Damit seien bestimmt nicht  die Veranstaltungen gemeint, die sich in dem oberen Geschoß abspielen, sondern der für alle Vereine, Verbände, dem Ortsvorsteher und kleinerer Zusammenkünfte zur Verfügung stehenden kleine Raum im Untergeschoß.

Vielleicht stehe aber bald eine Lösung vor der Tür. Denn zurzeit werde ein internes Gespräch auf Öffnung des größeren Schulungsraumes für die Willensener Vereine, Verbände und  kleinere Gruppen mit der Löschgruppe Willensen geführt. Eine Mitbenutzung des Schulungsraumes für alle Vereine und Verbände wäre wünschenswert und aus Sicht der Willensener Vereine auch möglich, da die Löschgruppe diesen Raum nur alle zwei Wochen an einem  Übungsabend nutzt und sie zusätzlich noch einen  Raum als Büro zur alleinigen Nutzung hätten.

Abschließend dankte Nienstedt Bürgermeister Harald Dietzmann, der Verwaltung und dem Rat der Gemeinde Bad Grund für die gute Zusammenarbeit sowie allen,  die durch ihr Ehrenamt oder durch ihre ehrenamtliche Arbeit,  in ihrer Freizeit, sehr viel für Willensen getan haben.
 
Hatte der Ortsvorsteher den Jahresrückblick in Worte gekleidet, tat dies sein Stellvertreter, Uwe Ernst, vorwiegend mit Bildern.

Danach standen die Ehrungen an, welche auch Erinnerungen wach riefen. Daran waren aber bestimmt nicht bloß die Vereinsausweise von damals Schuld.

Zuerst erinnerte Astrid Schreiber, erste Vorsitzende des TSV Willensen, an den sportlichen Neustart des Vereins vor 50 Jahren. In dem Jahr, man schrieb 1967, traten 15 junge Männer in den Sportverein ein, von denen zehn noch heute dem Verein angehören, wofür sie geehrt wurden. Der aktive Sportbetrieb kam wieder in Gang und auch die neueingetretenen Mitglieder holten in der Folgezeit in verschiedenen Disziplinen Titel. So wurde schon im selben Jahr Bernhard Willamowius Kreismeister im Waldlauf der männlichen Jugend A. 1968 war es der heutige Ortsvorsteher Hartmuth Nienstedt.

1969 siegte die TSV-Männermannschaft mit Herbert Lohrberg und Bernhard Willamowius vor dem MTV Osterode. Bei den Schülern errang Wolfgang Pinnecke den zweiten Platz. Bernhard Willamowius wurde 1970 und 1972 Dritter über 2000 Meter und 1970 Kreismeister über 400 Meter.

Auch als Handballwarte und -spieler agierten Herbert Lohrberg, Ernst Nienstedt und Ralf Lohrberg. Letztgenannter engagiert sich noch heute stark für den Harzer Hexentrail.

1969 war sogar der Staffeltag  in Willershausen ein voller Erfolg. Denn der TSV holte sich nicht nur den Sieg in der Gesamtwertung. Hartmut Pinnecke, Hartmut Nienstedt, Herbert Lohrberg und Bernhard W Willamowius. gewannen auch zum dritten Mal die  Hauptstaffel.

Wilfried Greune bekleidete 1976 das Amt des zweiten Vorsitzenden und wurde 1977 zum ersten Vorsitzenden  gewählt. Zwei Jahre später sollte er seine Lieblingsposition im Vorstand finden:  Von 1979 bis 1989 übernahm er das Amt des Spartenleiters für Leichtathletik. Weil er viele Sportler um sich hatte scharen zu können, konnte er fast 20 Staffeln zu den Staffeltagen melden, und der TSV war eine echte Konkurrenz für die anderen Vereine.

Georg Gieseler wurde 1981 als zweiter Kassenwart in den Vorstand gewählt.
Später übernahm er das Amt des Handballfachwarts und spielte gemeinsam mit seinem Bruder Bernd. In dem Jahr sei auch das Mannschaftsgefühl an die neu gegründete Jugendhandballmannschaft weitergegeben worden.

Uwe Ernst erinnerte daran, dass auch der VzWWI ein Jubiläum zu feiern hat. Denn vor 25 Jahren trafen sich dessen Gründungmitglieder bei Hartmut Ernst in der Fissekenstraße im Wohnzimmer und gründeten den Verein. Ausschlaggebend war der damals angedachte Verkauf der ehemaligen Schule  zur Mitfinanzierung des Kultur- und Sportzentrums in Eisdorf. Eine Unterschriftenaktion wurde gestartet und der Gemeinde übergeben.

Und der Verein hat sich entgegen vieler Unkenrufe etabliert, auch Verunglimpfungen von ewig Meckernden hätte alle nur noch mehr angespornt.

Heute ist der Verein immer noch sehr aktiv, die Betätigungsfelder haben sich mittlerweile verschoben. Alles in allem steht der Verein mit seinen drei Grünpflegevereinbarungen gut da. So wird der Bereich der Gänsekuhle schon seit Jahren vom VzWWI in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde gepflegt. Ziel ist es, die Wiesenflächen auf dem Kalkmagerrasen in ihrer Vielfalt zu erhalten. Nachdem eine Schaf-Hut nicht mehr zur Verfügung steht, musste der Wiesenbereich dringend in einem engen Zeitfenster maschinell bearbeitet werden. Rainer Herr ist aufopfernd bei heißem Wetter, auch mit seinen privaten Geräten, eingesprungen.

EHRUNGEN DURCH DIE VEREINE

50 Jahre Mitgliedschaft im TSV: Bernhard Willamowius, Ernst Nienstedt, Herbert Lohrberg, Hartmut Pinnecke, Georg Gieseler, Wolfgang Pinnecke, Wilfried Greune, Ralf Lohrberg, Bernd Gieseler und Hartmuth Nienstedt

Gründungsmitglieder des  VzWWI: Ehrenfried Malk, Hartmuth Nienstedt, Günter Heidelberg, Uwe Ernst, Oliver Malk, Harald Schreiber , Astrid Schreiber, Sabine Ernst und Hartmut Ernst

Besondere Leistungen im VzWWI: Rainer Herr


EHRUNGEN DURCH ORTSVORSTEHER HARTMUTH NIENSTEDT

Langjähriges Engagement in der Ortschaft Willensen: Uwe Ernst


25-jährige Vorstandsarbeit und Vereinsgründung VzWWI: Ehrenfried Malk, Uwe Ernst, Günter Heidelberg und Hartmuth Nienstedt

Besondere Leistungen für die dörfliche Gemeinschaft : Hannelore Reinbrecht
und Astrid Schreiber

Sportliche Leistung (Gemeinde und Kreisebene): Karl Jens Blumenberg, Henry Blumenberg, Finja Opel und Philine Opel

Besondere Leistungen für die dörfliche Gemeinschaft:  Frauen-Team Harzer Hexentrail WILLENSstark (Katrin Schönrock, Elke Ernst-Groß, Angelika Münnich und Jutta Lawes)

 

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