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05.03.2018

Seit 40 Jahren im Diabetes-Kuratorium


Lothar Leifheit

...von Karl Heinz Bleß

Ein sehr anspruchsvolles Ehrenamt ist Lothar Leifheit zur Hauptaufgabe geworden
Lothar Leifheit ist heute (27.2.) seit genau 40 Jahren Mitglied des Kuratoriums der Gemeinnützigen Stiftung für Diabetestherapie. Seit 1984 ist er zudem Vorsitzender des Vorstandes und des Kuratoriums. Die Stiftung ist der Träger des Diabeteszentrums Bad Lauterberg.

Obwohl er die Ziele der Stiftung positiv sah, wollte er sich zunächst nicht mit in die Verantwortung nehmen lassen. Er hatte genug zu tun als kaufmännischer Leiter der Deutschen Baryt-Industrie (DBI) und späterer Geschäftsführer. Auch war er damals schon in der Kommunalpolitik sehr aktiv. Dass er dann so lange die Arbeit der Fachklinik für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten beaufsichtigen, mit planen und aktiv begleiten würde, hat sich Lothar Leifheit vor 40 Jahren wohl kaum vorstellen können.

Es war der Rechtsanwalt und Notar Walter Weber, einer der Gründer, der Lothar Leifheit in das Kuratorium holte. Beruflich hatten beide mehrfach miteinander zu tun, hatte Weber doch in unmittelbarer Nachbarschaft zur DBI seine Kanzlei. Es kostete ihn einige Abende Überzeugungsarbeit und ebenso viele Kannen Tee, bis Leifheit endlich einwilligte. Er kandidierte für das Kuratorium und wurde einstimmig gewählt.
Knapp fünf Jahre später, 1983, starb plötzlich der bisherige Stiftungs-Vorsitzende, Friedrich Lange. In dessen Fußstapfen war Lothar Leifheit gerade als Geschäftsführer der DBI getreten. Walter Weber sah nur einen Kandidaten für die Nachfolge bei der Diabetes-Stiftung, doch war Leifheit inzwischen nicht nur Ratsmitglied, sondern auch Kreistagsabgeordneter. Das reichte diesem neben seiner eigentlichen Arbeit als Geschäftsführer eines Industrieunternehmens völlig aus.

Weber griff auf sein Erfolgsrezept zurück: drei Abende mit je einer Kanne Tee. Den Ausschlag gab aber diesmal nicht das Aufgussgetränk, sondern eine Bemerkung eines Kuratoriumsmitglieds, das Bedenken äußerte, weil Leifheit als Sozialdemokrat– so die Vorstellung – nicht rechnen könne. Als Leifheit das zugetragen wurde, reagierte er: „Jetzt erst recht! Niemand soll sich wegen eines Sozialdemokraten schämen.“

Inzwischen ist die ehrenamtliche Tätigkeit für Vorstand und Kuratorium die Hauptaufgabe Leifheits geworden. Mit drei verschiedenen Chefärzten hatte er es zu tun und erlebte sechs Verwaltungsleiter.
Wer sich vorstellt, dass er das so nebenbei erledigen würde, kennt Lothar Leifheit nicht. Mehrmals in der Woche ist er in der Klinik, bekommt seine Unterschriftenmappe vorgelegt, kennt alle Protokolle, kontrolliert – ganz der Kaufmann – die Zahlen und ist bei wichtigen Personalentscheidungen beteiligt.
In allen Bereichen seines Wirkens ist Lothar Leifheit bis heute eins immer wichtig gewesen: „Wenn Unstimmigkeiten auftreten, muss man sie lösen, bevor sie sich auswachsen.“ Vielleicht ist das eins der Geheimnisse, die neben seinem exzellenten Fachwissen dazu geführt haben, dass er sich bei vielen Menschen Respekt und Vertrauen erworben hat.

 

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