Regionales / LK/Stadt Göttingen

23.02.2018

Schüler entwickeln Ideen für Freizeit in der Region


Workshop bringt Jugendliche und Bürgermeister zusammen

von Sara Reimann, Akademie für Raumforschung und Landeplanung

Welche Ideen haben Jugendliche für die Freizeit? Wie können sie in der Region verwirklicht werden? Um diese Fragen ging es beim Workshop „Freizeit und Mobilität Jugendlicher: Unsere Ideen für den ländlichen Raum“, organisiert vom Landkreis Göttingen. Mit dabei waren Schülerinnen und Schüler der Oberschulen Dransfeld und Badenhausen, sowie der Berufsbildenden Schulen II Osterode. Ihre Aufgabe war es, in Teams Modelle neuer Freizeitideen für die Region zu bauen. Dazu stand vielfältiges Bau- und Bastelmaterial zur Verfügung.

Michael Glatthaar vom Beteiligungsbüro proloco sagte zum Auftakt: „Je konkreter desto besser. Wir wollen Ideen sammeln, bauen und testen.“ Als Gäste kamen am Nachmittag die Bürgermeister Harald Dietzmann aus Bad Grund (Harz) und Klaus Becker aus der Stadt Osterode am Harz dazu. Sie hörten sich die Ideen der Jugendlichen mit offenen Ohren an und konnten ihnen die Umsetzungschancen und -grenzen aus Sicht der politisch Verantwortlichen erläutern. Ein Einblick in Lokalpolitik und Kommunalverwaltung, der die Jugendlichen bereicherte.

Ermutigt durch die angeregte Diskussion packte ein Team Jugendlicher die Gelegenheit beim Schopf. Sie forderten die Bürgermeister auf, sie bei der Umsetzung der nächsten Schritte zu beraten. Zum Beispiel: Wen fragt man am besten, wenn man sich dafür einsetzen will, dass nach Art des Semestertickets für Studierende auch ein Schülerticket eingeführt wird? Empfehlung der Bürgermeister: Möglichst direkt an die Zuständigen herantreten, in diesem Fall die Verkehrsverbände.

Aber auch die Unterstützung der Lokalpolitik ist gefragt. Zum Beispiel bei der Idee, eine offizielle Downhill-Strecke für Mountainbikes zu schaffen. Ein Kinder- und Jugendreferent schilderte ein Beispiel: „Ich habe noch nie gesehen, dass Jugendliche freiwillig so viel Erde bewegt haben wie bei dem Bau einer inoffiziellen Downhill-Strecke.“ Die Planungen einer offiziellen Strecke scheiterten jedoch an bürokratischen Erfordernissen, mit denen die Jugendlichen alleine überfordert waren.

„Was können wir als Schüler denn überhaupt erreichen?“, fasste ein Teilnehmer die Fragen der Schülerinnen und Schüler zusammen. Die Bürgermeister und das Projektteam listeten eine Reihe von Ansprechpartnern aus Gemeinden und Landkreis auf. Mit deren Unterstützung werden die Ideen des Workshops in den nächsten Wochen weiter ausgearbeitet. Ein zweiter Workshop soll folgen. Hier können sich Jugendlichen auch an der Umsetzung aktiv beteiligen und die Ideen weiter ausarbeiten.

Außerdem wird die Jugendbeteiligung mit einer Internetplattform begleitet (www.my-goettingen-osterode.de ). Jugendliche können sich anmelden und u.a. an der interaktiven Karte zu Freizeitorten der Region mitarbeiten. Sie können die Freizeitsituation erfassen, bewerten und Vorschläge unterbreiten. Alexandra Terhorst vom begleitenden Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung aus Dortmund wies beim Workshop darauf hin: „So erreichen wir Jugendliche an allen Orten, an denen sie sich aufhalten – den realen und den virtuellen.“

 

Hintergrund:

Der Workshop ist Teil des Bundesforschungsprojekts UrbanRural SOLUTIONS (Innovationsgruppen für nachhaltiges Landmanagement). Es führt kleinräumige Analysen zur selbständigen Versorgung (Daseinsvorsorge) älterer und jüngerer Menschen im Landkreis Göttingen durch. Die regio­nale Projektkoordination ist beim Landkreis Göttingen im Referat für Demografie und Sozialplanung angesiedelt. Projektkoordinatorin ist Sarah Schreiber. Sie übersetzt Inhalte aus der Forschung in die Praxis und ist Ansprechpartnerin für Menschen und Einrichtungen in der Region. Mehr Information auf der Webseite des Landkreises:
www.landkreisgoettingen.de>>Unsere Themen>>Demografie>>Forschungsprojekt Daseinsvorsorge.

 

Text und Fotos: Sara Reimann, Akademie für Raumforschung und Landeplanung


 

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