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08.12.2017

Oberschüler setzen sich für Menschenrechte ein


Schüler der Klasse 8b

Schüler der Oberschule beteiligen sich am Briefmarathon von Amnesty International und schreiben Bundespolitiker an

...von Herma Niemann

Die Schüler des Wahlpflichtkurses Politik des achten Jahrgangs sowie der Klasse 8b der Oberschule Badenhausen (OBS) unter der Leitung des stellvertretenden Schulleiters Thomas Koch beschäftigten sich im Unterricht mit dem Thema Menschenrechte.

Dabei beteiligten sie sich am Briefmarathon von Amnesty International und fordern die Freilassung des Menschenrechtsaktivisten Tadjadine Mahamat Babouri, der im Tschad inhaftiert ist. Babouri postete 2016 auf Facebook mehrere Videos, in denen er die Korruption, den Umgang mit öffentlichen Geldern und die schlechte Wirtschaftslage im Tschad kritisierte. Kurz darauf wurde er festgenommen.

Nach Angaben von Amnesty International wurde er dort wochenlang gefoltert und von einem Gefängnis zum nächsten gebracht, ohne dass seine Familie hierüber in Kenntnis gesetzt wurde. Während seiner Haft erkrankte er an Tuberkulose und muss dringend medizinisch behandelt werden. Ihm droht nun eine lebenslange Haftstrafe, da ihm die Behörden vorwerfen, er habe die verfassungsmäßige Ordnung untergraben und die territoriale Einheit des Landes sowie die nationale Sicherheit bedroht.

Die Schüler fanden es ungeheuerlich, dass man, nur wenn man seine Meinung äußert, ins Gefängnis kommt. Sie fanden es auch sehr schlimm, dass man gefoltert wird und kein ordentliches Gerichtsverfahren bekommt. Daher beteiligten sie sich am Briefmarathon von Amnesty International und schrieben Briefe an den Präsidenten des Tschad, Idriss Deby Itno, in denen sie die Freilassung Babouris fordern. Gleichzeitig schrieben sie Briefe an Babouri selbst, um ihm zu zeigen, dass man sich auch in Deutschland mit seinem Schicksal beschäftigt und sich für seine Freilassung einsetzt. Im Zuge dieser Aktion ist den Schülern des Wahlpflichtkurses die Idee gekommen, auch die hiesigen Abgeordneten im Bundestag anzuschreiben, um Sie zu bitten, sich ebenso für seine Freilassung einzusetzen. So wurden Briefe an Dr. Roy Kühne (CDU), Thomas Oppermann (SPD), Jürgen Trittin (Grüne) und Konstantin Kuhle (FDP) geschrieben.

An dem Briefmarathon beteiligte sich die OBS jetzt bereits zum dritten Mal. Weltweit beteiligen sich Millionen Menschen mit Briefen und E-Mails, um die Freilassung von Menschenrechtsaktivisten zu fordern. Dieser öffentliche Druck, der auf einzelne Regierungen aufgebaut wird, zeigt dabei durchaus Wirkung. So hat die OBS im Rahmen des Briefmarathons 2015 die Freilassung der Menschenrechtsaktivisten Fred Bauma und Yves Makwambala in der Demokratischen Republik Kongo gefordert. Amnesty International überreichte der Regierung in dem Jahr 170.000 Appelle zur Freilassung. Daraufhin wurden die beiden Aktivisten 2016 frei gelassen.

Doch geht das Engagement der Schüler in Badenhausen noch über diese Aktion hinaus. So stellten sie in ihren Briefen an die Politiker gleichzeitig weitere Aktionen des Wahlpflichtkurses vor, wie das Partnerprojekt des katholischen Hilfswerks Misereor, mit dem sie sich für eine Verbesserung der Verhältnisse in Haiti einsetzen (wir berichteten). Für dieses Engagement, insbesondere für den Einsatz für das Menschenrecht auf Bildung, wurde die OBS im August von der Globalen Bildungskampagne als Weltklasse-Schule ausgezeichnet.
In den Briefen an die Politiker haben die Schüler diese jetzt auch wurde diese auch zu einem Besuch in die Schule eingeladen, um ihnen das Menschenrechtsprojekt von Amnesty International und den Einsatz für Haiti auch persönlich vorzustellen.


Schüler des Wahlpflichtkurses Politik

 

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