Politik / Wirtschaft / Bildung

09.10.2017

Grüne fordern Stärkung des Umweltverbundes


...die GRÜNEN / Ortsverbandes Altkreis Osterode

Am vergangenen Freitag, dem 29.9., trafen sich die GRÜNEN des Ortsverbandes Altkreis Osterode zu ihrem kommunalpolitischen Arbeitskreis (KPA). Zuvor standen zwei Ortstermine auf der Liste: In Beierfelde und auf der „Soda“-Brücke zwischen Osterode-Dreilinden und Schwiegershausen wurde ein weiteres Mal die unendliche Geschichte dieser wichtigen Radverbindung erläutert.

„Es ist schon enttäuschend, wenn der Bau einer solchen Strecke immer wieder nach hinten verschoben wird“, so Almut Mackensen, Sprecherin des Ortsverbandes und GRÜNE Direktkandidatin für den Altkreis Osterode.

„Auch wenn jetzt alle Hindernisse ausgeräumt scheinen, ist eine Planungsphase von 20 Jahren völlig inakzeptabel“, meinte auch Susanne Menge, GRÜNE Sprecherin für Verkehr, Häfen und Schifffahrt im niedersächsischen Landtag.

„Man kann nur hoffen, dass im Rahmen der aktuellen Umplanungen auch die Breite des Radweges den heutigen Bedürfnissen angepasst wird“, ergänzte Reiner Schenk, der schon zu Planungsbeginn in den 1990ern eine andere Linienführung und nahe Schwiegershausen den Ausbau vorhandener Wirtschaftswege vorgeschlagen hatte. „Solch lange Planungsphasen führen leider regelmäßig dazu, dass Bauvorhaben in einer Art umgesetzt werden, die nicht mehr dem Stand der Technik entspricht – wie z. B. die Ortsdurchfahrt Schwiegershausen.“

Weiter ging es nach Hattorf, zur neuen Ortseinfahrt zwischen K 406 und der Oderstraße. Susanne Menge zeigte sich entsetzt darüber, wie hier mit Millionenaufwand falsche Impulse bei der Verkehrsinfrastruktur gesetzt wurden. Der Fahrtzeitgewinn für die Bürger sei minimal und stehe in keinem Verhältnis zum Aufwand.

„Wenn die Samtgemeinde Hattorf in der Lage ist, 700.000€ für dieses Projekt aus eigenen Mitteln aufzuwenden, aber angeblich kein Geld da ist, um eine durchgehende asphaltierte Strecke für Radfahrer zwischen Pöhlde und Hattorf herzustellen, dann zeigt das nur eins: Es fehlt auch heute, wo die negativen Folgen des Autoverkehrs überall sichtbar sind, am Willen, etwas zu ändern. Eine Investition in Radrouten, die auch für Inliner oder Rollstuhlfahrer vernünftig nutzbar sind, oder in Kindergärten und Schulen, hätte dem Ort sicher besser getan!“, so die Landtagsabgeordnete.

Im KPA wurden weitere wichtige Punkte GRÜNER Verkehrspolitik erläutert. Susanne Menge verwies auf die erweiterten Möglichkeiten, Schnellbuslinien einzurichten. Die Linienführungen seien heute oftmals nicht optimal und vor allem am Schülerverkehr orientiert. „Andere Nutzergruppen oder der Tourismus fallen viel zu oft hinten runter.“ Genau wie Burkhard Breme („Höchste Eisenbahn für den Südharz“) beklagte sie die Zersplitterung Niedersachsens in viele kleine Verkehrsverbünde..

Auf die Frage, ob stromgetriebene Fahrzeuge der Süd- und Südwestharzstrecke sinnvoll seien, antwortete Breme: „Ohne zusätzlichen (Güter-)Verkehr auf der Strecke lohnt eine Elektrifizierung nicht. Da sind Fahrzeuge mit alternativer Antriebstechnik sinnvoller!“

Die Stärkung des Umweltverbundes aus Fahrrad und Bahn/Bus, ggf. auch Elektroauto hat sich Almut Mackensen auf die Fahne geschrieben. „Bahnhaltepunkte aber auch wichtige Busstationen müssen sichere und überdachte Abstelleinrichtungen erhalten, ggf. sogar Fahrradboxen.“ Susanne Menge konnte dabei auf Fördermittel aus dem Landeshaushalt verweisen, die z. T. beim Landkreis, z. T. bei der LNVG (Landesnahverkehrsgesellschaft) verwaltet würden. Beide Politikerinnen sind sich einig, dass ein bundesweit einheitlicher Mobilpass die Nutzung des klimafreundlichen öffentlichen Verkehrs fördern und vereinfachen würde. Außerdem halten sie es für entscheidend, dass die kostenlose Fahrradmitnahme im Nah- und Fernverkehr in ganz Niedersachsen bald möglich wird.



 

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