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23.09.2017

Glück ist machbar


Showtalk im Mühl Vital Resort in Bad Lauterberg

von Christian Dolle 

Beim Showtalk am Donnerstag zeichnete Bürgermeister Dr. Thomas Gans den aus Barbis stammenden Tom Zinram als ersten Botschafter der Charity-Veranstaltung aus. Der Schüler aus Barbis begeisterte sich für das Konzept, Kinder in Not zu unterstützen und kam vor einigen Monaten auf das Team um Moderator André Holst und Rolf Schaper von Children of Paradise zu, um sich mit eigenen Projekten vorzustellen. Das hat auch damit zu tun, dass bei Tom Asperger-Autismus diagnostiziert wurde und er genau weiß, wie wichtig tatkräftige Unterstützung sein kann.

Seine Ideen des „kreativen Erlebens“ kamen gut an und nun wurde er ganz feierlich als Botschafter ausgezeichnet. „So viel Nachwuchs haben wir nicht mehr, da bin ich froh über jeden, der hier bleibt und sich einsetzt“, lobte Dr. Gans Toms Engagement. Zum Showtalk allgemein stellte er fest: „Ehrenamtliche Arbeit ist wichtig, sonst würde unsere Gesellschaft überhaupt nicht mehr funktionieren.“

Bürgermeister zur Bundestagswahl

Dass er den Bürgermeister auf der Bühne hatte, nutzte André Holst natürlich auch gleich für ein paar Fragen zur unmittelbar bevorstehenden Bundestagswahl. Natürlich kam das in den Augen vieler eher spannungslose Kanzlerduell zur Sprache, zu dem Gans bestätigte, dass Angela Merkel und Martin Schulz aufgrund vieler ähnlicher Inhalte natürlich nicht wild aufeinander losgehen könnten. Das wiederum sehe er allerdings durchaus positiv, denn die großen Probleme, die wir weltweit derzeit haben, könnten wir nicht durch Alleingänge einiger vermeintlich starker Männer lösen, sondern nur durch ein globales Miteinander. Jenen starken Männern, so zeige die Geschichte, laufen zwar anfangs die Massen hinterher, am Ende führe es jedoch meist zu nichts.

Statt starker Männer präsentierte sich beim Showtalk diesmal vor allem eine starke Frau. Yvonne de Bark feierte als Schauspielerin große Erfolge im Fernsehen, verlegte sich dann aber lieber aufs Bücherschreiben und hat sich in den vergangenen Jahren viel mit dem Thema Körpersprache auseinandergesetzt. Ebenso nachvollziehbar wie unterhaltsam erzählte sie, dass es Schauspielern beim Spielen von Liebesszenen bzw. Verliebtheit oft passiere, dass tatsächlich Gefühle aufkommen. Grund dafür ist, dass nicht nur das Gehirn auf den Körper einwirkt, sondern eben auch umgekehrt. So könne man dem Gehirn mit einem zwischen die Zähne geklemmten Bleistift und das dadurch erzeugte Lächeln Glück vorspielen, das schließlich zu einem echten Gefühl wird.

Gute Laune im Publikum

Bei den Zuschauern wirkte die gemeinsame Demonstration dieses Experiments auf jeden Fall und vielleicht greift ja am morgigen Sonntag auch der eine oder andere Politiker darauf zurück. Im Showtalk waren Bleistifte sonst aber nicht nötig, denn die beiden jungen Sänger Justin Winter und Matthias Eike sorgten mit ihren Popschlagern bei den meisten auch so für gute Laune.

Wem das nicht reichte, der konnte über die Mode von Designer Marco Scaiano staunen, der in Berlin vorrangig Männer einkleidet und ganz ähnlich wie Karl Lagerfeld die Ansicht vertritt, dass Jogginghosen in der Mode nichts zu suchen haben. Grundsätzlich gelte aber: „Egal, was du trägst, vor allem musst du dich wohlfühlen.“

Einen letzten Beitrag zum Wohlfühlen leistete auch der Musiker Volker Schlag aus Gifhorn, der auch schon lange beim Showtalk engagiert ist und sich auch sehr für Kinder einsetzt. Am Flügel präsentierte er einen seiner Songs, die nichts mit der heiteren Stimmung der Veranstaltung zu tun haben, dafür aber sehr deutlich machen, warum Holst, Schaper und letztlich auch Familie Mühl, in deren Hotel der Talk seit etlichen Jahren stattfindet, dieses Projekt ehrenamtlich unterstützen. Der Song trifft mitten ins Herz, vor allem, wenn Schlag mit viel Gefühl die auf einer wahren Geschichte beruhenden Zeile über ein kleines Mädchen singt: „Sag mal, schläfst du schon... oder weinst du noch?“


Rolf Schaper und Tom Zinram

Yvonne de Bark

André Holst

Justin Winter

Matthias Eike

Marco Scaiano

Volker Schlag

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