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17.09.2025
Klönschnack und Köhlersuppe - ein gelungener Denkmaltag am Knesebeck

Claus Messerschmidt (links), früher selbst Steiger im Erzbergwerk Grund, im Dialog mit Fördervereinsvorsitzenden Lothar Kahla (rechts) und weiteren Gästen
...von Wolfram Marx
Das Führungs- und Verpflegungsteam des Bergbaumuseums Schachtanlage Knesebeck hatte, verstärkt durch Enkelkinder, zum „Tag des offenen Denkmals“ ein Angebot für Leib und Seele vorbereitet. Neben mündlich vorgetragenen Erläuterungen zum Bergmannsleben wurden Schmalzbrote mit Harzkäse, selbst und vom Windhäuser Bäcker gebackener Kuchen und Köhlersuppe mit Gehalt angeboten. Schon früh fanden sich Gäste ein, die die Schachtanlage Knesebeck als Teil der Harzer Bergbaugeschichte und des UNESCO Welterbe im Harz kennenlernen wollten.
„Dieses Bergbaumuseum fehlt uns noch in unserer Liste“, meinte ein Besucher. Nach den Führungen ergaben sich zahlreiche Gespräche untereinander und mit den fachkundigen „Ehemaligen“, die früher selbst einmal im Erzbergwerk Grund gearbeitet hatten. Ein Förster-Ehepaar aus Braunlage wies auf die frühzeitige gute Zusammenarbeit der „Montanen“ (Bergmänner) und „Silvanen“ (Forstleute) hin. Kein Schacht und kein Stollen ohne Abstützung mit Holzstämmen, keine Verhüttung ohne Holzkohle (Köhlerei), kein Bergmannshaus ohne Holzbalken. Die „Ehemaligen“ berichteten anschaulich vom Leben im Bergwerk. Von Verbesserungsvorschlägen wie die Pendelachsen für Langholz-Transportwagen durch Steiger Messerschmidt. Die Arbeit war hart und gefährlich. Es ereigneten sich Unfälle, wo Hilfe nur in Handarbeit möglich war. Während der Zeit des Kommens und Gehens bullerte der ehemalige Waldarbeiter-Ofen (siehe Zusammenarbeit) und hielt die Köhlersuppe heiß bis der gesamte Vorrat verzehrt war. Der Pochknabe Adrian hämmerte eine ganze Schicht das Erz aus dem geförderten Gestein. Eine eigens dafür von einem Ehrenamtlichen gebaute „Pochbank“ leistete gute Dienste. Um 18 Uhr ging der letzte Besucher und das Bergbaumuseum schloss seine Tore Das Team vom Knesebeckschacht war mit dem Erfolg zufrieden. 30 Gäste sind keine große Zahl, dafür waren die Gespräche gehaltvoller. Es gab viele Stimmen: das nächste Mal sind wir wieder dabei! Ein neues Mitglied für den Förderverein und die Ankündigung, Erinnerungsstücke dem Museum zu spenden wurden gern entgegengenommen.
Bereits jetzt bereitet das Team die nächsten Veranstaltungen vor: Wanderungen auf dem Grunder Wasser-Wander-Weg, Stollenbefahrungen, Herbstferientag mit der Jugendpflege der Gemeinde, Nikolaus-Event und Kulturabend mit Sängern aus Badenhausen und Schwiegershausen. Detaillierte Ankündigungen zu den einzelnen Terminen folgen, sind auf der Homepage www.knesebeckschacht.de sowie auf facebook und instagram zu finden.



