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16.07.2025

Mehr Frauen erlernen in Niedersachsen den Forstwirt-Beruf


37 erfolgreiche Forstwirt-Gesellinnen und -Gesellen nach der Freisprechung im Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum in Münchehof

Freigesprochene Auszubildende begründen klimaangepasste Wälder und ernten den nachwachsenden Rohstoff Holz

....Nds. Landesforsten

(Münchehof / Seesen) Nach Lehrzeit und Freisprechung sind neue Fachleute im Forst und in der Landschafts- oder Gartenpflege einsatzbereit: Vor dem Prüfungsausschuss der Landwirtschaftskammer Niedersachsen bestanden 37 Auszubildende ihre Abschlussprüfung im Beruf Forstwirt. Die Absolventen legten Anfang Juli erfolgreich ihre Gesellenprüfungen ab. Am vergangenen Donnerstag erhielten sie im Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum (NFBz) in Münchehof ihre Freisprechungs-Urkunden. Auch fünf Frauen bewährten sich in dem von anspruchsvoller körperlicher Arbeit geprägten Handwerk. Nach wie vor ist Waldarbeit eine von Männern beherrschte Domäne. Der Anteil der Frauen, die eine Ausbildung in Niedersachsen abschließen, wächst aber kontinuierlich.

Der öffentliche Wald, die Kommunen, der Privatwald und forstliche Lohnunternehmen erwarten die jungen Fachkräfte. Vielfältige Jobangebote umwerben sie, denn sie sind breit qualifiziert und abwechslungsreich einsatzfähig. Der berufliche Schwerpunkt der Forstwirtinnen und Forstwirte liegt im Pflanzen und Pflegen klimaangepasster und ertragreicher Wälder. Sie ernten Holz unterschiedlicher Baumarten und bringen so den dringend benötigen Rohstoff Holz in den Kreislauf: Beim Wohnungsneubau in den Städten oder bei der Modernisierung auf dem Land - Holz als nachhaltiger Baustoff aus Niedersachsen Wäldern ist gefragt und Forstwirte sorgen für dessen schonende Ernte.

Fachkräfte gesucht für die Ernte eines gefragten Rohstoffs

Larissa Trutwig vom Fachbereich Aus- und Fortbildung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sieht darin einen Beruf mit Zukunft. Sie ermutigte die Gesellen, die zukünftigen Herausforderungen wie den Klimawandel anzupacken. Vor der Prüfungskommission hätten 37 junge Menschen ihr Wissen und Können bewiesen. Das Berufsbild wandele sich weiter und der neue Lebensabschnitt erfordere Weiterqualifizierung und lebenslanges Lernen, so Larissa Trutwig.

"Niedersachsens Wald braucht Sie und die Niedersächsischen Landesforsten auch", wandte sich Klaus Jänich an die Freigesprochenen. Der Vizepräsident der Niedersächsischen Landesforsten gratulierte zur Abschlussprüfung. Aus diesem Jahrgang erhalten 21 Personen einen Arbeitsvertrag in den Landesforsten. Für die kommenden Jahre stellte Jänich 16 bis 18 Personen einen Arbeitsplatz im Landeswald in Aussicht. Der diesjährige Jahrgang sei der erste, der nicht in der Corona-Zeit gelegen hätte, war die zweite positive Nachricht, die Klaus Jänich rückblickend auf die Lehrzeit erwähnte. "Machen Sie Werbung für Ihren Beruf im Bekannten- und Freundeskreis", rief Jänich den Absolventen bei der Feierstunde zu.

Arbeit an der Schnittstelle zwischen Ökonomie und Ökologie

Ines Brüling vom Deutschen Forstunternehmerverband bezeichnete die Forstwirtinnen und Forstwirte als diejenigen, die den Wald formen und bei jedem Wetter draußen arbeiten würden. "Sie sind nicht nur als Waldarbeiter tätig, sondern wirken als Klimaschützer und Sie sind die Schnittstelle zwischen Ökonomie und Ökologie", versicherte die Verbandsvertreterin.

Den Bogen zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung schlug Ines Puschmann. Die Lehrerin und Leiterin der Berufsbildenden Schulen II Northeim richtete sich mit den Worten an die ehemaligen Schüler: "Wir entlassen Sie in eine schnelllebige Welt. Sie kennzeichnet ein starkes Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Und Sie nutzen die sozialen Medien, um sich zu engagieren. Ihre Generation wird sich mit den Auswirkungen des Klimawandels arrangieren müssen", beschrieb die Schulleiterin den Standort und die Voraussetzungen der jungen Absolventen. Neben fachlichen Kompetenzen hätte Betriebe und Schule vermittelt, Probleme im Team zu lösen und miteinander wertschätzend zu kommunizieren, ermutigte Puschmann die Zuhörer abschließend mit den Worten, auch neue Wege zu gehen.

Daniel Zimmermann, Leiter des NFBz, gratulierte dem gesamten Jahrgang und ermunterte die jungen Absolventen. "Das Erreichte kann Ihnen niemand mehr nehmen. Die Ausbildungsjahre haben Sie geprägt". Zimmermann dankte dem Team vom NFBz, der Landwirtschaftskammer und dem Prüfungsausschuss sowie der Berufsbildenden Schule für das Engagement und den besonderen Einsatz während der beiden Prüfungswochen.

Als Lehrgangsbester hatte Dorian Siedler von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die Abschlussprüfung bestanden. Den zweiten Platz belegte Friedjof Gerdau von dem privaten Forstdienstleister FoWi GmbH. Den drittbesten Abschluss erreichte Lennart-Hagen Frederik Woitas, der seine Ausbildung bei den Niedersächsischen Landesforsten im Forstamt Oerrel abgeschlossen hatte.


Die drei besten Absolventen von links nach rechts : Dorian Siedler, Friedjof Gerdau und Lennart-Hagen Frederik Woitas

Diese vier Forstwirtinnen beendeten ihre Ausbildung bei den Niedersächsischen Landesforsten

Ines Brüling überreicht Friedjof Gerdau eine Auszeichnung vom Deutschen Forstunternehmerverband

 

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