Regionales / Stadt Osterode / Schwiegershausen
04.07.2025
500 Jahre Familie Großkopf "Auf der Leuchte"
Das Wohnhaus Nr. 91 'Auf der Leuchte'
Abriss des Wohnhauses Nr. 91
...Wilhelm Sonntag
Schwiegershausen: Mit jedem Abriss eines Gebäudes verschwindet immer ein Stück Geschichte und damit auch ein Stück Heimat. Neulich wurde das Wohnhaus Nr. 91 (Uehrder Straße 6) Auf der Leuchte in Schwiegershausen abgerissen. Es stand bereits jahrelang leer und war inzwischen einsturzgefährdet.
Das Haus gehörte zum alten Ortsteil Leuchte. Der Name „Leuchte“ hat seinen Ursprung in der Tatsache, dass hier die unfreien „Leutsassen“ am Dorfrand siedelten und ihre Grundstücke mit Hecken umgeben waren.
Diese Bauern hatten keinen Anteil an der Allmende und bewirtschafteten das so genannte „Kleine Feld“ am Dorfrand.
Das Haus Nr. 91 ist in der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1784 bereits vertreten. Mit Einführung der Landschaftlichen Brandkasse (heute VGH) im Jahre 1750 als Pflichtversicherung für alle Hofstellen erhielt besagtes Wohnhaus die Nr. 79.
Diese erste Nummerierung der Häuser in Schwiegershausen wurde in der Franzosenzeit (Königreich Westphalen) neu vorgenommen. Diese Zeit brachte auf vielen Gebieten moderne Veränderungen mit sich. In Schwiegershausen war der damalige Maire (Voigt/Bauermeister) Christian Koch.
Ab ca. 1820 trug das Haus also die Nr. 91, bis mit der Gebietsreform im Jahre 1970 im Dorf auch Straßennamen eingeführt wurden. Die Postalische Anschrift hieß ab dieser Zeit Uehrder Straße 6.
Überraschende Erkenntnis
Bei der Recherche über die ehemaligen Bewohner des Hauses stieß der Verfasser auf eine bisher nicht bekannte Tatsache. Alle Bewohner der Häuser mit der alten Nummer 86 bis 91 auf der Leuchte gehören zur Familie Großkopf. Die Ahnenreihe und Verwandtschaftsverhältnisse konnten über die Kirchenbücher bis zum Jahre 1525 zurückverfolgt werden. Somit leben über 500 Jahre 17 Generationen dieser Familie im Ortsteil Leuchte. Zu diesen Recherchen wurden auch die alten Häuserlisten und die Katasteramtliche Mutterrolle im Stadtarchiv und das Familienbuch im Kirchenarchiv gesichtet.