Regionales / SG Hattorf / Hörden

16.09.2017

Ein lehrreiches Puppentheater zog alle Viertklässler der Samtgemeinde Hattorf in den Bann


Jasmin Roqemore und Martin Napp mit zwei ihrer Darsteller des Puppentheaters

von Petra Bordfeld

Der Betreuungsraum der Grundschule Hörden hatte sich für drei Tage in ein Puppentheater verwandelt, welches für alle vierten Klassen der Grundschulen in Wulften, Hattorf und Hörden seine Pforten öffnete. Wenn alle Platz genommen hatten, starteten Diplom-Sozial-Pädagogin Jasmin Roqemore und Polizeioberkommissar Martin Napp ein lehrreiches Theaterstück, bei dem nicht „nur“ zugeschaut, sondern auch mitgeredet werden durfte.

Denn es war die Präventionspuppenbühne der Polizeidirektion Göttingen-Osterode, die von den beiden dort aufgebaut wurde, um den Vierakter „Fit und fair im Netz“ zur Aufführung zu bringen und damit klar zu machen, dass auch Kinder kritisch mit den digitalen Medien umgehen sollten und genau das auch können.

Im Mittelpunkt stand neben der süßen, gutgläubigen Handpuppe „Lena“, die mal mitreden wollte und deswegen etwas tiefer ins Internet abtauchte. Dabei geriet sie in die Falle des Cyber-Mobbing, eine der möglichen Gefahren im Internet.

Mit diesem nicht ungefährlichen Ausflug ins Internet brachten die beiden Gäste den Schülerinnen und Schülern ein äußerst aktuelles Thema kindgerecht und einfühlsam näher, ohne dass die Spannung und der nicht zu vergessene Spaß dabei zu kurz kamen. Denn “Lena“ und das, was ihr widerfahren war, knüpfte auf fantasievolle Art an die reale Welt der Kinder an.

Die schauten schließlich nicht „ nur“ sehr interessiert zur, sie machten auch zwischen den einzelnen Szenen voll mit. Schließlich wollten die einen wissen, was Cyber-Mobbing ist, die anderen wussten darüber schon Wissenswertes mitzuteilen. Die wichtigste Erkenntnis war, dass das Internet nichts vergisst, und dass Freunde sehr wichtig sind.

Aber noch einen Klick wichtiger war es allen – Darstellern und Zuschauern – gemeinsam herauszubekommen, wie sich Opfer fühlen und wie sich Täter verhalten könnten. Einige wichtige Fragen blieben ebenfalls nicht ohne Antwort, sie lauteten: „Wie und wo hole ich Hilfe, informiere ich meine Eltern, die Lehrer, Mitschüler oder/und die Polizei?“

Aber auch Themen, wie Informationsvielfalt, Passwortschutz, Datensicherheit und Verhalten im Chat wurden angesprochen. Und die Kinder waren nicht bloß froh, sondern auch stolz, mit ihren Überlegungen sehr ernst genommen worden zu sein. Denn im Prinzip konnten sie Lena sehr gut verstehen. Am Ende merkten sich alle einen wichtigen Satz: „Auf mich, auf dich, auf uns kommt es an!“ – Denn Mut ist, trotz großer Angst etwas zu tun und sich den Eltern/Lehrern/Freunden anzuvertrauen.

In einem Punkt waren sich alle ebenso einig, als der „Vorhang fiel“: Jasmin Roqemore und Martin Napp sollen bitte im kommenden Jahr mit ihrem Puppentheater wiederkommen. Das werden die beiden bestimmt auch machen, wenn ihr Fulltimejob sie mal wieder in die Samtgemeinde Hattorf verschlägt.




 

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