23.06.2025
Buchmessenflair in Einbeck
Vincent Kliesch
Fest der Bücher feierte die Literatur – auch die der Nischen
von Christian Dolle
Bestsellerautor Vincent Kliesch erzählte, warum auf dem Cover seiner Auris-Thriller auch der Name Sebastian Fitzek steht. Inka Lindberg präsentierte ihren Bestseller „All the things (s)he said“ und sprach über die Quarterlife-Crisis und Katharina Herzog erklärte, warum sie ihre sehr erfolgreichen Liebesromane in einem kleinen schottischen Dorf voller Buchläden spielen lässt.
Das zweite Fest der Bücher präsentierte sich am vergangenen Wochenende mit zahlreichen Lesungen auf insgesamt drei Bühnen, vielen Ausstellern in und um die Multifunktionshalle, Workshops und sogar einem Cosplay-Wettbewerb mit literarischen Figuren. Ganz großes Kino – ach nee, das ist ja ne andere Branche. Doch es waren eben nicht nur die ganz großen Namen, sondern vor allem auch viele Autoren, Kleinstverlage etc. aus literarischen Nischen. Viel Fantasy, Mystery oder Science Fiction rund um herausfordernde Entwicklungen unserer Zeit.
Viel Leidenschaft und Engagement
Organisiert wurde das Event von den Aktivitätern, die sich als Verein für Kunst und Kultur in der Region einsetzen. Aus Leidenschaft und mit viel ehrenamtlichem Engagement. Ja und solches Herzblut spüren eben auch diejenigen, die sich mit Ständen oder Programmpunkten an einer solchen Veranstaltung beteiligen.
Der Autor Florian Schäfer beispielsweise brennt für Fabelwesen und schuf mit seinen „Forgotten Creatures“ sozusagen deren Welt, die sich inzwischen auch in aufwendig gestalteten Büchern wiederfindet. Oder die Deutsche Tolkien Gesellschaft e. V., die nicht nur im fiktiven Mittelerde beheimatet ist, sondern auch in Hannover oder Göttingen regelmäßig zu Stammtischen einlädt. Oder Finn Beck, queerfeministischer Autor, der die Vielfalt des Lebens in seinem Schreiben feiert und somit auch gesellschaftlichen Minderheiten eine Stimme gibt.
Schreibende aus der Region
Ebenso waren auch Schreibende aus der Region vertreten, wie beispielsweise die Einbecker Schriftstellerin Heike Datzko, deren Romane sich fantastischen Welten widmen, oder Oliver Brunotte, Lehrer in Northeim, der sich literarisch in philosophisch-religiöse Dystopien begibt.
Viel Zuspruch bekam auch der Cosplay-Wettbewerb, den am Ende Drache Naloth für sich entscheiden konnte, obwohl es ja dabei viel mehr auf den gemeinsamen Spaß als auf den Sieg ankommt. Etwas, das sich das Fest der Bücher durchaus von der Leipziger Buchmesse abgeguckt hat und auch an diese denken lässt. Es war also die ganze Vielfalt der Literatur vertreten, spannend, kreativ, leidenschaftlich und noch dazu straff organisiert, so dass jede und jeder etwas Neues für sich entdecken konnte. Den Aktivitätern ist somit also auf jeden Fall eine Bereicherung der Kultur mehr als gelungen. Bleibt (wie bei vielen Lieblingsbüchern) nur noch zu hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird.