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19.06.2025

Scharzfelder Freibad soll 2026 fertig sein


Derzeit ein echter Lost Place. Doch das soll sich ändern. Schon dieses Jahr wird es erste Arbeiten geben

Gute Nachrichten auf der Jahreshauptversammlung – Bagger sollen sich noch dieses Jahr drehen

...von Karl-Heinz Löwe

Eine erfreuliche Nachricht konnte der Vorsitzende des Fördervereins für das Scharzfelder Waldschwimmbad, Lars Lübbecke, bei der Jahreshauptversammlung am 13. Juni verkünden: Umbau und Sanierung des Freibades im Bremketal sollen bereits Ende 2026 und damit ein Jahr früher als ursprünglich geplant fertiggestellt sein.

Einzelheiten erläuterte den Mitgliedern Sergej Stürmer von der Firma The Pauly Group, die als
Totalunternehmer den Auftrag der Stadt Herzberg erhalten hat, das Bad zu sanieren und zu einem Naturbad umzubauen. Derzeit wird der Bauantrag vorbereitet. Schon in diesem Jahr sollen Abbrucharbeiten tattfinden. Sofern bis Ende dieses Jahres die Baugenehmigung vorliegt, kann ab Frühjahr 2026 gebaut und Ende 2026 alles fertig sein.

Das ist im Scharzfelder Freibad geplant

Die vorhandene Geometrie des Schwimmerbeckens soll erhalten und weiter genutzt werden. Darin sollen drei 50-Meter-Bahnen und drei 25-Meter-Bahnen entstehen und es wird eine Sandfläche geben. Errichtet werden eine 3-Meter-Sprungplattform und ein 1-Meter Sprungbrett. Außer einem Nichtschwimmerbereich im Hauptbecken wird an gleicher Stelle wie bisher ein Planschbecken für Kleinkinder neu gebaut. Ebenfalls neu wird ein Gebäude für die Badeaufsicht einschl. Sanitätsraum.

Für eine Kinderrutsche wird noch eine Lösung gesucht; die Vorarbeiten für den Einbau sind aber bereits Teil der Baumaßnahme. Neu gestaltet wird ein durch Pflanzen vom Schwimmbecken abgegrenzter Bereich für Außengastronomie. Nicht verzichten müssen die sportlichen Gäste auf das vom Verein KiJu finanzierte Volleyballfeld. Es muss zwar der künftigen Wasseraufbereitung weichen, wird aber an anderer Stelle der Liegewiese neu hergestellt.

Technischer Clou des künftigen Freibades ist die Wasseraufbereitung. Für das Naturbadkonzept soll auf Chlor im Wasser verzichtet werden. Stattdessen wird das Wasser in einem zweistufigen, mechanisch-biologischen Verfahren durch eine Kiesschicht und einen Schilfgürtel geführt und gereinigt und dabei der Beckeninhalt etwa siebenmal täglich umgewälzt. Das Verfahren, so Stürmer, sei bewährt – die Pauly-Group habe es deutschlandweit bereits zwölfmal umgesetzt. Verzichtet wird beim Naturbadkonzept auf die Erwärmung des Badewassers durch eine Heizung – sie könne aber ggf. nachgerüstet werden.

Land und Bund fördern mit 2,3 Millionen Euro

Das Land Niedersachsen und der Bund fördern Sanierung und Umbau des Freibades mit immerhin 90 Prozent der Kosten – gut 2,3 Millionen Euro. Für den Rückbau des abgängigen Funktionsgebäudes mit Sanitär- und Umkleidebereich und dessen Neubau gibt es dagegen noch keine Fördermittelzusage. Diese Arbeiten werden von der Stadt Herzberg außerhalb des Auftrages der Pauly-Group durchgeführt. Lübbecke, der auch im Herzberger Stadtrat ist, konnte mitteilen, dass hierfür 400.000 Euro im Haushalt der Stadt eingestellt sind. Die im Planungen im Herzberger Bauamt laufen, Abbrucharbeiten sollen ebenfalls noch dieses Jahr stattfinden.



Lageplan zum künftigen Bad. Sechs Bahnen, Sprung- und Spielmöglichkeiten sollen das Bad attraktiv machen

 

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