Regionales / Harz
12.06.2025
Henning Geske aus dem Forstamt Seesen verabschiedet
Als Personalverantwortlicher in Hannover und Forstamtsleiter im Harz Mensch, Arbeit und Technik im Wald zusammengebracht
...Nds. Landesforsten
(Seesen) Nach fast vier Jahrzehnten beendete Henning Geske seine Tätigkeit im und für den Wald in Niedersachsen. Der Leiter des Forstamtes Seesen trat Ende Mai in den Ruhestand. Er führte das Seesener Forstamt seit Gründung der Anstalt Niedersächsische Landesforsten (NLF) im Jahr 2005. Mit dem 66- jährigen Forstmann geht der letzte der vier Amtsleiter in Pension, die den Wandel von der Forstverwaltung zum öffentlichen Unternehmen Landesforsten als Führungskraft im Harz aktiv mitgestaltet haben. Klaus Merker verabschiedete Geske als einen "Personaler der ersten Stunde", der während seiner gesamten Laufbahn immer Mensch, Arbeit und Technik zusammen gedacht und danach gehandelt habe.
Dr. Merker erinnerte an die vor zwei Jahrzehnten erfolgte Neuausrichtung von einer Landesbehörde zum modernen Dienstleister Wald, bei der Henning Geske seine langjährige Erfahrung in der Personalführung einbringen konnte. Der Präsident der NLF betonte ebenso die hohe Technik-Kompetenz, mit der er sich weit über Niedersachsen hinaus einen Namen gemacht habe. "Das immer offene Ohr für die Belange der Beschäftigten wie für die Herausforderungen der Landesforsten als Gesamtbetrieb hat ihm hohe Wertschätzung von allen Seiten eingebracht." Charakterisierte Klaus Merker den Seesener Forstamtsleiter anlässlich seiner Verabschiedung in Münchehof bei Seesen.
Berufsweg führte von Bezirksregierung und Landwirtschaftsministerium in Hannover über die Forstämter Lauterberg und Seesen in den Harz
Henning Geske wurde 1959 in Twistringen bei Diepholz geboren und verließ die Kreisstadt 1978 mit dem Abitur. Nach Grundwehrdienst und fünfjährigem Studium der Forstwissenschaften in Göttingen trat er 1984 sein Referendariat bei der Niedersächsischen Landesforstverwaltung an. Als Dezernent für Organisation und Personal begann sein Berufseinstieg am Schreibtisch in der Landeshauptstadt.
Die fast neun Jahre währende Verwendung als Personaldezernent bei der Bezirksregierung Hannover formten sein festes soziales Fundament. Seine zweite Verwendung führte ihn Ende 1994 ins Landwirtschaftsministerium zur Forstabteilung. Als Referent für Waldarbeit, Forsttechnik und Forstpolitik steuerte er mehr und mehr auf seine fachliche Berufung zu. Nach 16 Jahren Tätigkeit in Hannover wechselte der Forstwissenschaftler 2001 in den Harz. Henning Geske übernahm am 1. Januar 2002 die Leitung des Forstamtes Lauterberg. Seine Neigung für praktische Waldarbeit und sein Spezialwissen im Bereich Forsttechnik lenkte er weit über den Südharz hinaus in die Wälder zwischen Harz, Solling und das Leine-Weserbergland.
Seine letzte berufliche Station trat der Forstmann im Januar 2005 an: Mit Gründung der Anstalt Niedersächsische Landesforsten war er Kopf und Motor des Forstamtes Seesen. Wie schon in Lauterberg konnte er hier seine Berufung vertiefen und ausleben. An das Forstamt ist der Maschinen-, Wegebau- und Energieholzstützpunkt angeschlossen. Der Wegebaustützpunkt Seesen betreut alle 24 Forstämter der Landesforsten mit insgesamt rund 11.000 km Wegen sowie die Wege im Betreuungswald.
Bundesweite Aufmerksamkeit und Auszeichnung für Verdienste um die Humanisierung der Forstwirtschaft
Henning Geske engagierte sich seit Jahren in der Forsttechnischen Kommission der NLF und beim Kuratorium für Waldarbeit (KWF). 2024 wurde er mit der KWF-Medaille ausgezeichnet. Seine prägende Mitarbeit im Netzwerk der Experten brachten dem Seesener Forstmann bundesweite Anerkennung - und als Krönung 2014 den Strehlke-Preis der Gesellschaft für forstliche Arbeitswissenschaft für die Verdienste um die Humanisierung der Forstwirtschaft.
Die Nachfolge in der Leitung des Forstamtes Seesen hat Michael Thätner angetreten. Thätner war bislang für die Leitung des Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrums (NFBz) in Münchehof verantwortlich. Auf Michael Thätner folgt Daniel Zimmermann als neuer Leiter. Das NFBz ist ein Servicebetrieb der Niedersächsischen Landesforsten für Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie für die Entwicklung und Erprobung von Arbeitsausstattungen und -verfahren. Die in räumlicher Nachbarschaft liegenden Dienst- und Servicestellen der NLF arbeiten Hand in Hand.
Henning Geske will in seinem Ruhestand dem Harz verbunden bleiben. Der BUND Göttingen bestellte ihn zum Insektenbeauftragten und als Wanderkaiser will er den Harz und andere Wanderregionen der Welt erkunden.
Hintergrund Forstamt Seesen:
Die Fläche des Forstamtes erstreckt sich vom Harzvorland bis in den Oberharz auf rund 650 m ü. NN. Der überwiegende Teil gehört zum Landkreis Goslar, ein kleinerer Anteil westlich der A7 zum Landkreis Northeim. Die Fichte ist aktuell noch die häufigste Baumart, gefolgt von der Buche und anderen Laubhölzern. Eichenwälder nehmen einen Anteil von 4 % ein.
Rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Forstamt beschäftigt, das in der Stadt Seesen am nordwestlichen Harzrand liegt. Die 11 Revierförstereien bewirtschaften in höheren Lagen Fichtenwälder, am Harzrand überwiegend Buchenmischwälder und im Harzvorland Eichenmischwälder.
Als Besonderheit bewirtschaftet das Forstamt einen rund 850 Hektar großen Teil des Revieres Stauffenburg, den sogenannten Landteil, als Beispielbestand nach den Grundsätzen der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW).