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26.04.2025

Teranga


Klassenräume der Grundschule Lasfelde wurden zum Kinosaal

von Christian Dolle

„Wir reisten als Botschafter zwischen dem Norden und dem Süden dieser Welt, damit wir das Leben unserer Freunde besser kennen und verstehen“, erläuterte Schulleiterin Anke Schwarz den Schülerinnen und Schülern, ihren Eltern und einigen Freunden am vergangenen Mittwoch in der Grundschule Lasfelde. Besagte Freunde sind jene im Senegal, in Kaolack, wo ihre Schule seit 2022 eine Partnerschule hat.

Damit ist eine weitere Brücke zwischen Osterode und Kaolack gebaut, es gibt noch mehr persönliche Kontakte, um, wie Anke Schwarz ja sagt, die Lebensumstände dort besser zu verstehen und für einen für beide Seiten bereichernden Austausch zu ermöglichen. So sagt es auch Tobias Rusteberg, der das Projekt für das Gymnasium und mit viel persönlichem Engagement seit vielen Jahren begleitet. „Es ist so schön zu sehen, wie sich persönliche Freundschaften entwickeln und dass schon im Grundschulalter der Grundstein gelegt werden kann.“

An diesem Spätnachmittag jedoch ging es für die Schülerinnen und Schüler vor allem darum, dass ihre Klassenräume zu Kinosäalen wurden. Anke Schwarz und Anja Hampe haben ihren Besuch in einem halbstündigen Film dokumentiert, der den Kindern und allen Interessierten gezeigt wurde. „Zusammen unter einem Himmel“ zeigt den Alltag in der Schule im Sengal, zeigt, wie die Kinder dort in deutlich größeren Klassen lernen, wie einfach die Ausstattung der Schule im Vergleich zu unseren Schulen doch ist. 

Der Film zeigt aber auch, wie sie dort die gleichen Lieder singen wie hierzulande, wie sie in den Pausen und im Sportunterricht begeistert Fußball spielen. Essen, Freunde, Familie und Frieden, das sind die Bedürfnisse dort wie hier, sagen einige Schülerinnen und Schüler. „Uns verbindet mehr als uns trennt“, stellen die beiden deutschen Lehrkräfte schlussfolgernd fest. 

Außerdem zeigt der Film auch, wie dank des Projekts und der damit verbundenen Spenden beispielsweise eine neue Toilettenanlage gebaut oder Sportgeräte angeschafft werden können. Wie ein Schulgarten bewirtschaftet wird, von dem alle Schülerinnen und Schüler profitieren und überhaupt, wie Bildung dort als große Chance angesehen wird, eben weil sie die Lebensumstände so sehr beeinflusst und letztlich auch hilft, Fluchtursachen zu verringern. 

All das war für Kinder und Erwachsene gleichermaßen interessant. Im Anschluss gab es viele Fragen, denen sich die Lehrerinnen nur zu gerne stellten. Ihre Botschaft jedenfalls kam an. Kann Anja Hampe mit einem Satz beschreiben, was der Besuch im Senegal für sie bedeutet? Ihr reicht dazu sogar nur ein Wort: Teranga. 
Teranga bedeutet Gastfreundschaft und Solidarität, steht für die Herzlichkeit, die sie dort erfahren hat und auch die Zuversicht, dass alles schon irgendwie gut wird. „Diese senegalesische Gelassenheit versuche ich mir nach den Besuchen hierher rüberzuretten“, sagt sie. Sicher nicht das Schlechteste, was man nach Deutschland mitbringen kann. 






 

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