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25.04.2025

„Hasenpest“ und Viruserkrankung bei Feldhasen im Landkreis nachgewiesen


Kreisverwaltung Göttingen rät zur Vorsicht

...LK Göttingen

In Nesselröden, einem Ortsteil der Stadt Duderstadt, ist ein verendeter Feldhase aufgefunden worden, bei dem das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) sowohl Tularämie – besser bekannt als „Hasenpest“ – als auch Myxomatose festgestellt hat. Die Kreisverwaltung bittet Spaziergänger*innen und Tierhalter*innen deshalb um erhöhte Aufmerksamkeit und einen sorgsamen Umgang mit toten Wildtieren im Landkreis.

Tularämie ist eine hochansteckende bakterielle Infektionskrankheit, die hauptsächlich bei Wildtieren vorkommt – besonders bei Hasen, Kaninchen und kleinen Nagern wie Mäusen. Bei infizierten Tieren zeigen sich häufig Apathie, ein unsicherer Gang und struppiges Fell. Die Krankheit ist auch auf den Menschen übertragbar. Eine Infektion kann unter anderem durch direkten Kontakt mit einem erkrankten Tier oder dessen Kadaver erfolgen. Erste Symptome beim Menschen ähneln häufig einer Grippe: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollene Lymphknoten oder Magen-Darm-Beschwerden können auftreten. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bislang nicht bekannt, dennoch sollte bei entsprechenden Beschwerden nach Kontakt mit toten Wildtieren ärztlicher Rat eingeholt werden.

Zusätzlich wurde bei dem verendeten Hasen auch Myxomatose nachgewiesen – eine Viruserkrankung, die ausschließlich Hasenartige betrifft. Die Tiere zeigen dabei meist starke Schwellungen im Bereich der Augen, Ohren, Nase oder im Genitalbereich. Für den Menschen ist Myxomatose ungefährlich. Hauskaninchen können durch regelmäßige Impfungen geschützt werden.

Die Kreisverwaltung bittet deshalb eindringlich darum, tote Wildtiere nicht anzufassen. Wer beim Spaziergang oder während der Feldarbeit verendete Tiere entdeckt, sollte der/dem zuständigen Jagdpächter*in oder direkt dem Veterinäramt melden. Auch Haustiere wie Hunde sollten möglichst von toten Wildtieren ferngehalten werden, da sie die Erreger im Fell oder Maul weitertragen können.

Für Menschen, die beruflich oder regelmäßig mit Wildtieren in Kontakt kommen – etwa Jägerinnen und Jäger – empfiehlt sich das Tragen von Schutzhandschuhen und einer Atemmaske. Hasen- oder Kaninchenfleisch sollte außerdem nur gut durchgegart verzehrt werden, da Hitze die Erreger zuverlässig abtötet. Verdächtiges Wild ist nicht zum Verzehr geeignet und sollte nicht weiter zerlegt werden.

Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass trotz des Nachweises keine akute Gefahr für die Bevölkerung besteht. Ein umsichtiger, respektvoller Umgang mit Wildtieren ist ausreichend, um ein Ansteckungsrisiko zu minimieren.

Fragen oder Meldung von Funden nimmt das Veterinäramt für Stadt und Landkreis Göttingen unter der Telefonnummer 0551 525-2493 oder per E-Mail an veterinaeramt@landkreisgoettingen.de entgegen.

 

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