Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

09.09.2017

Straßenbaumaßnahmen werden teurer als erwartet


Durch höhere Kosten bei der Gewerke-Entsorgung und beim Material werden die Straßenbaumaßnahmen in Eisdorf am Mühlenbeu (Foto) und in Bad Grund Am Rösteberg teurer als geplant.

Enorme Kostensteigerungen bei Entsorgung und Materialien stellen die Gemeinde Bad Grund vor Herausforderungen. Geplante Straßenbaumaßnahmen verzögern sich.

von Herma Niemann

Stark angestiegene Preise für die Entsorgung von Gewerken, wie belastetem Bodenmaterial, und deutlich höhere Materialkosten wirken sich derzeit auf die beiden geplanten Straßenbaumaßnahmen Am Rösteberg in Bad Grund und am Mühlenbeu in Eisdorf aus.

Wie der Betriebsleiter der Ver- und Entsorgungsbetriebe Uwe Schiller auf der jüngsten Betriebsausschusssitzung am vergangenen Montag berichtete, habe man die Arbeiten zur Sanierung Am Rösteberg im Juli öffentlich ausgeschrieben. Seitens der Tiefbaufirmen wurde nicht ein einziges Angebot abgegeben. „Das hat es bisher noch nicht gegeben“, so Schiller. Nach Rücksprache mit den Unternehmen in der Umgebung sei ihm mitgeteilt worden, dass keine der Firmen momentan in der Lage sei, die Arbeiten in diesem Jahr auszuführen. Die Auftragsbücher seien voll, unter anderem auch, weil die Aufträge einer insolventen Firma übernommen wurden.

Aufgrund der inzwischen stark angestiegenen Entsorgungspreise für stark belastetes Bodenmaterial bestünde bei der Maßnahme Am Rösteberg ein zusätzlicher Finanzierungbedarf von etwa 120.000 Euro für die Ver- und Entsorgungsbetriebe und rund 40.000 Euro für den Straßenbaulastträger. Die Preise hätten sich nahezu verdoppelt, so Schiller. Ebenso seien in der Zwischenzeit auch die Materialkosten für Beton, wie Pflaster und Bordseine, stark angestiegen.

Aufgrund der ergebnislosen Ausschreibung für den Rösteberg habe man die Ausschreibung für den Mühlenbeu vorerst nicht durchgeführt. Auch hier sei eine Nachfinanzierung notwendig, die hauptsächlich die Hauptleitungen betreffe, die Anlieger sollen davon finanziell fast gar nicht zusätzlich belastet werden. Hier belaufen sich die Mehrkosten für die Ver- und Entsorgungsbetriebe auf rund 80.000 Euro.

Die Gemeinde habe bei der Förderstelle eine zusätzliche Förderung beantragt. Eine Antwort liege bisher jedoch noch nicht vor. Zudem habe man bei der Eisdorfer Maßnahme auch einen Antrag auf Verlängerung des Förderzeitraums bis 2019 gestellt. Mit beiden Maßnahmen werde deshalb nicht mehr in diesem Jahr begonnen werden können, so Schiller. Hier einigte man sich darauf, auf einen positiven Bescheid für die Verlängerung sowie für die erweiterte Förderung bei der Maßnahme Mühlenbeu zu warten. Dann könne man zuerst die Sanierung der Straße Am Rösteberg angehen, da zusätzliche Mittel aus dem Haushalt generiert werden müssen. Insgesamt kommen auf die Ver- und Entsorgungsbetriebe bei beiden Maßnahmen zusätzliche Kosten in Höhe von über 200.000 Euro durch die Kostensteigerungen zu.

In seinem Bericht erwähnte Schiller auch, dass es im Zuge der starken Regenfälle Ende Juli wiederum zu einer erhöhten Trübung des Trinkwassers im Magdeburger Stollen gekommen sei. Die erhöhten Werte wurden etwa 48 Stunden nach dem Starkregenereignis festgestellt. Aufgrund der vorhandenen Erfahrung im Umgang mit erhöhten Trübungswerten, seien bereits sehr früh entsprechende Vorkehrungen getroffen worden. Gittelde, Teichhütte, Willensen und Teile von Windhausen wurden mit Sösewasser versorgt und das Gesundheitsamt über die Lage informiert. Eine Warnung für sensible Bereiche wie Kindergärten oder Altenheime sowie ein Abkochgebot war nicht erforderlich.

 

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