03.03.2025
JHV des GEW-Ortsverbands Bad Lauterberg / Bad Sachsa
Die Jahreshauptversammlung des Ortsverbands Bad Lauterberg / Bad Sachsa der Bildungsgewerkschaft GEW brachte keine personellen Veränderungen im Vorstand.
...Walter Ziegler/GEW
Der Vorsitzende Frieder Berndt stellte im Vorstandsbericht fest, dass die Mitgliederzahlen in der aktiven Lehrerschaft sich unbefriedigend entwickelten. Auch würden Angebote der GEW auf allen Ebenen nicht zufriedenstellend angenommen, trotz Ankündigungen auf vielen Ebenen und häufig auch persönlicher Ansprache. Weiter berichtete er Erfreuliches, auch in 2024 konnten weitere Schulen mit Zuwendungen für die Anschaffung von Sprachfördermaterialien bedacht werden.
Aktuelle Schul-Themen sorgten in der Versammlung für Diskussionsstoff.
Zum einen gehe bei Kindern, die eingeschult werden, die Schere immer weiter auseinander bei den Fähigkeiten, den Grundschulalltag überhaupt aushalten und dort mit Freude und erfolgreich Lesen, Schreiben, Rechnen und mehr lernen zu können.
Zum anderen habe sich die im Jahr 2014 von der GEW geäußerte vorausschauende Kritik an der Schließung von gleich zwei Bad Lauterberger Grundschulen, vor allem an der Auflösung der zeitgemäß modernen, intakten und barrierefreien Schulräumlichkeiten der ehemaligen Grundschule Barbis, leider als allzu berechtigt erwiesen. Nun herrsche Raumnot in der Hausberg-Grundschule, weil für durchgängig mit vier Klassen geführte Grundschuljahrgänge der Platz einfach nicht ausreiche.
Ein weiteres Thema waren erneut die bürokratischen Hindernisse für Vertretungsverträge, auch für Lehrkräfte im Ruhestand, die bereit sind, noch Unterricht zu erteilen und den landesweit beträchtlichen Unterrichtsausfall ein wenig abzumildern. Dazu wurde im Frühjahr 2024 Kontakt zum Landtagsabgeordneten Alexander Saade und zur Kultusministerin Hamburg aufgenommen sowie ein Antrag des hiesigen GEW-Ortsverbands vom Kreisverband Osterode verabschiedet und an die Landesebene der GEW weiter gegeben. Bislang ist aus Sicht des GEW Bad Lauterberg / Bad Sachsa der Erfolg eher mäßig zu nennen. Nach wie vor müssten auch jahrzehntelang bewährte Lehrkräfte für jeden auf ein paar Monate befristeten Vertretungsvertrag neben anderen Papieren immer wieder ein großes polizeiliches Führungszeugnis beschaffen. Immerhin werde seit August 2024 Lehrkräften im Ruhestand, die noch weiterhin freiwillig Unterricht erteilen, dafür nichts mehr von ihren Ruhestandsbezügen abgezogen.
Kritikwürdig sei aber vor allem, dass bislang der ernsthafte Wille schwer erkennbar sei, Unterrichtsausfälle wirklich zu verringern und dankbar zu sein, wenn überhaupt Bewerberinnen und Bewerber zur Verfügung stehen. Eine Schule könne nämlich bei der derzeitigen Rechtslage noch immer nur dann eine Vertretungslehrerin bekommen, wenn eine Langzeit-Erkrankung einer Lehrkraft vorliegt. Selbst bei einer nur 80%-igen Unterrichtsversorgung, also bei einer eklatanten Unterversorgung, darf die betroffene Schule niemanden einstellen. Ein schlimmes Defizit in der Versorgung mit Unterrichtsstunden rechtfertigt allein nach wie vor noch nicht die Einstellung von Vertretungslehrkräften, so sei es gegenüber der hiesigen GEW auch in freundlichen Antwortschreiben aus dem Kultusministerium bekräftigt worden. Der Ortsverband ist gespannt, ob es eventuell dem Wahlkreis-Abgeordneten im Landtag oder der GEW auf Landesebene gelingen kann, den Abbau dieser Barriere für befristete Verträge von vertretungswilligen Lehrkräften zu erreichen.
Wahlen:
1. Vorsitzender: Frieder Berndt
Pressewart: Walter Ziegler
2. Kassenprüfer: Andreas Drechsler