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27.01.2025

Warum gibt es die Omas Gegen Rechts?


.../Omas gegen Rechts

Die Plätze im Museum der Stadt Osterode waren bis auf den letzten Platz belegt, als die “Omas Gegen Rechts” im Rahmen des Gedenkens an den Holocaust über ihre Motivation sprachen, warum sie so aktiv für die Demokratie eintreten. Die Moderatorin sprach zum Beginn der Veranstaltung über die Gründung der “Omas Gegen Rechts” 2017 zuerst in Österreich, dann 2018 in Deutschland, der Schweiz und weiteren Ländern. Seit 2021 besteht die Gruppe in Osterode und hat mittlerweile ungefähr 40 aktive Mitglieder.

Zahlreiche Preise erhielten die “Omas Gegen Rechts” für ihr Engagement für die Demokratie, u. a. den Paul Spiegel Preis für Zivilcourage vom Zentralrat der Juden und den Aachener Friedenspreis, um nur zwei zu nennen. “Omas Gegen Rechts”gehören zu der Generation, die in den 1960er Jahren ihren Eltern und Großeltern bittere Fragen stellen mussten: Was habt ihr getan, um zu verhindern, dass die Nazis die erste deutsche Demokratie zerstörten? Was habt ihr getan um den Völkermord zu verhindern? Und sehr viele gaben keine Antwort, denn sie hatten nichts getan, um die Demokratie zu schützen und die Verbrechen der Nazizeit zu verhindern.

So etwas darf nie wieder geschehen, da sind sich auch die Osteroder “Omas Gegen Rechts” einig und deswegen engagieren sie sich, treten ein gegen Antisemitismus, Rassismus, für Vielfalt und Toleranz, für unser Grundgesetz. Sie begreifen die Demokratie als einzige akzeptable Form des Zusammenlebens. Wenn verfassungsgemäße Grundlagen angegriffen werden, die Arbeit der Parlamente verhöhnt wird, die öffentlichen Medien als Lügenpresse beschimpft werden, die Rechtsprechung in Frage gestellt wird, wissenschaftliche Erkenntnisse geleugnet werden, dann versuchen die “Omas Gegen Rechts” dagegen anzugehen durch breit gefächerte Information.

Sie stellen sich gegen Hass und Hetze und gegen Gewalt. Sie begreifen es als ihre Aufgabe nachfolgenden Generationen von ihren Erfahrungen zu erzählen und ihnen zu vermitteln, dass ein Leben in Freiheit und Vielfalt nur in der Demokratie möglich ist.

Ganz persönliche Geschichten erzählten eine gebürtige Amerikanerin, eine Deutsche und ein Grieche. Da wurde u.a. erzählt von Ablehnung aufgrund der Hautfarbe und der nicht so guten Sprachkenntnisse. Die schwierige Bewahrung eines Kindes mit Behinderung vor der Euthanasie, der Vernichtung sogenannten “unwerten Lebens” durch die Nazis. Und von dem Vater in Griechenland, der schon sein Grab gegraben hatte, denn die Wehrmacht wollte ihn erschießen und der im letzten Moment von mutigen Frauen
gerettet wurde.

Anschließend erzählten Leute aus dem Publikum ihre Geschichten aus ihren Familien während der Nazidiktatur. Ein junger Mann von HarzWeser berichtete über seinen Besuch im KZ Bergen Belsen und wie sehr ihn dieser Besuch erschüttert hat. Der Vater einer Besucherin war als Soldat kurze Zeit

 

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