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05.12.2024
Aus "Spielplatzwanderweg" wird "Kugelbahnweg"
Drei Kugelbahnstationen werden auf dem Weg zwischen der Bergstadt und dem HöhlenErlebnisZentrum installiert. Die Kugeln können gekauft und als Souvenir behalten werden
Projekt soll in 2025 umgesetzt werden, die ursprünglichen Kosten wurden eingehalten
von Herma Niemann
Bad Grund. Weil die Kosten im vergangenen Jahr explodierten (wir berichteten), wurde alles noch einmal neu durchgerechnet und neu geplant. Und jetzt steht wohl endgültig das Konzept für den bereits seit 2020 geplanten Spielplatzwanderweg, der die Bergstadt mit dem HöhlenErlebnisZentrum (HEZ) verbinden soll. Der Manager Innenentwicklung, Nikolai Simon-Hallensleben, stellte den neuen Entwurf jetzt im Ortsrat von Bad Grund vor und regte an, doch künftig nicht mehr Spielplatzwanderweg, sondern Kugelbahnweg zu sagen.
Denn eigentlich waren an bestimmten Stationen noch zusätzliche Spielmöglichkeiten für Kinder geplant, die nicht umsetzbar waren. Diese könnten aber eventuell auch noch nachträglich installiert werden, falls man geeignete Fördertöpfe finde. Vorgesehen sind jetzt drei Kugelautomaten - im Ort am Quisisana, am Parkplatz Teufelstal und am HEZ. Die Kugeln sollen noch ein Logo erhalten, eine Idee sei auch, Kugeln mit dem Branding der "Brockenbande" des Harzer Tourismusverbandes zu versehen. Die Brockenbande erkundet als Comic-Reporterteam den Harz und stößt dabei immer wieder auf neue Fragen, Abenteuerangebote und Geheimnisse.
Für den Preis von zwei Euro kann eine Kugel erworben werden und darf auch als Souvenir mitgenommen werden. Durch den Kauf können Kinder und Familien die Bahnen dann auch immer wieder bespielen. Die Kugelbahnen sollen an sechs Stationen stehen, die Simon-Hallensleben erläuterte. Die erste steht am Quisisana in Form einer Minigolfbahn, die zweite am Gesundheitszentrum (Höhlenslotter), die dritte zwischen dem Ortskern und dem Sportplatz an der Schurfbergstraße in Form eines Klangbaums. Nummer vier befindet sich dann am Parkplatz Teufelstal (Bergwerkskugelspiel mit Förderbändern), die fünfte auf der Wiese zwischen dem Parkplatz und dem HEZ (Glockenhaus) und die sechste am HEZ als Lochwand-Geschicklichkeitsspiel. Die Stationen sollen sich an ortstypische Gegebenheiten anlehnen und dadurch eine Geschichte, zum Beispiel zum Bergbau, erzählen. An jeder Station steht eine Anleitung. Der Bauantrag soll noch in diesem Jahr gestellt werden, sodass das Projekt in 2025 umgesetzt werden könne, so Simon-Hallensleben.
Inklusive aller dazugehörigen Kosten belaufe sich der Kostenrahmen in der ursprünglich geplanten Höhe von 147.000 Euro (inklusive des Eigenanteils der Gemeinde in Höhe von 30.000 Euro). Die Ortsratsmitglieder begrüßten das fertige Projekt und betonten, dass es gut sei, dass jetzt der Startschuss dafür erfolgen könne. "Die viele Arbeit von der Verwaltung hat sich gelohnt", so Florian Albrecht (SPD), "und das Endprodukt ist zum Vorteil für die Gemeinde".
Weiter sagte Simon-Hallensleben noch, dass bis 14 Anträge von Privat für das Dorfentwicklungsprogramm eingegangen seien, davon elf aus der Bergstadt.
In seinem Bericht ging der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Patrick Schmidt, auch auf die Schließung des Uhrenmuseums ein und sagte, dass die beiden Parteien im Guten auseinander gegangen seien. Der Vertrag sei nun zum 31. Dezember beendet worden. "Ob das Uhrenmuseum an einem anderen Ort wieder eröffnet wird, wissen wir nicht, auch nichts über eine eventuelle Nachnutzung in dem Gebäude", so Schmidt. Im Übrigen habe man bei den Anfängen der möglichen Planungen, die Kita in Bad Grund an einen anderen Ort zu verlegen, damals auch ein faires Angebot der Eigentümer der Uhrenmuseum-Immobilie im ehemals oberen Kurpark erhalten. Nach einem engen Austausch habe man sich aber aus verschiedenen Gründen dagegen entschieden. Zum geplanten Feuerwehrgerätehaus in Bad Grund sagte Schmidt, dass man zusammen mit dem Planungsbüro und der Feuerwehr intensiv in der Entwurfsplanung sei. In der nächsten Bau-Umwelt- und Feuerschutzausschusssitzung am 3. Dezember werde darüber im Detail berichtet.
Der Ortsrat stimmte im weiteren Verlauf der Sitzung auch für die Fortführung des Betriebsführungsvertrag des Bergbau- und Heimatmuseums für weitere fünf Jahre. Dadurch bleibt die Betriebsführung in den Händen des Fördervereins, der schon seit Jahren die Unterhaltung, Bewirtschaftung und den Betrieb des Bergbaumuseums „Schachtanlage Knesebeck“ übernimmt.
Bisher erhielt der Förderverein dafür einen Zuschuss von jährlich 12.500 Euro in zwei Raten für den Betrieb und die Unterhaltung des Museums. Auf Grund der allgemeinen Kostenentwicklung wurde deutlich, dass der bisherige und seit Jahren unveränderte Zuschussbetrag die Kostensteigerungen nicht mehr decken kann. Der vorliegende Vertrag beinhaltet neben einer Erhöhung des jährlichen Zuschusses auf 20.000 Euro einschließlich der erhöhten Kosten der Beheizung auch eine Klarstellung des Umfangs der vom Verein zu leistenden Unterhaltungsleistung. Hierbei soll künftig gelten, dass Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten an Gebäuden und technischen Anlagen einschließlich des Untertagesbereichs in jedem Einzelfall bis 1.000 Euro vom Verein übernommen werden und darüberhinausgehende Maßnahmen nach vorheriger Abstimmung und Verfügbarkeit der entsprechenden Haushaltsmittel von der Gemeinde zu leisten sind. Die Gemeinde stellt während der Vertragslaufzeit hierzu einen Regelbetrag von 5.000 Euro pro Jahr zur Verfügung.
Das Besucheraufkommen hat sich nach der Corona Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 wieder stabilisiert beziehungsweise ist eine leichte Steigerung auf rund 2.100 Besucher festzustellen. Der Förderverein hat in einer umfassenden Investitionsplanung notwendige Sanierungsarbeiten an Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen zusammengetragen, die auch in Bezug für die Beantragung von Fördermitteln hilfreich ist. In den nächsten Jahren steht die Sanierung der Außenmauer des Fördermaschinenhauses sowie die Sanierung des Fördergerüstes an. Da hier ein nicht unerheblicher finanzieller Aufwand zu erwarten ist, wird die Sicherstellung der Finanzierung nur über erhebliche Drittmittel (Bundes- und Landesmittel) zu realisieren sein. Im aktuellen Haushaltsplan ist eine Förderquote von 90 Prozent als Ziel vorgegeben, ohne die eine Realisierung von Projekten mit Blick auf die Auswirkungen auf die Entwicklung nicht möglich sein wird.
Der Ortsbürgermeister, Holger Diener, dankte in seinem Bericht für die große Beteiligung am neuen Ehrenmal zum Volkstrauertag. Rund 50 Personen seien anwesend gewesen. Das ehemalige Ehrenmal soll demnächst verschlossen und ein Hinweisschild erhalten, dass Ehrenmal zum Friedhof versetzt wurde.
Diener dankte auch noch verschiedenen ehrenamtlichen Teams, die zum einen den König-Hübich-Brunnen wieder weihnachtlich geschmückt haben, und die Weihnachtsbäume an der Taubenborn Siedlung und am Markt aufstellen. Sein Dank galt auch der ZukunftsBergstadt und der Bürgergenossenschaft für die kommenden Adventsveranstaltungen. Zum Wassertretbecken sagte Diener, dass man dieses gerne wieder in betrieb nehmen würde. Momentan sei man auf der Suche nach Fördergeldern
Abschließend sagte Diener noch, dass ein rund 80 Jahre altes Gemälde von der Bergstadt in Bremen bei einer Familie aufgetaucht sei. Die Familie möchte das Bild gerne dem Ort vermachen.