Kultur

22.11.2024

Live am Harz Open Air 2024: Geringe Besucherzahlen führen zu großem Verlust


Live im Harz Open Air 2024 im Kurpark Osterode

WIBO Geschäftsführer Maik Wächter zieht Fazit. So geht es mit dem Live am Harz Open Air weiter

...Hente/WIBO

Osterode. Es ist nun fast ein Jahr her, dass die Stadthalle Osterode auf ihren Social Media-Kanälen das Live am Harz Open Air 2024 angekündigt hat. Der Gedanke war, erneut ein unvergessliches Konzerterlebnis für die Osteroderinnen und Osteroder sowie für die gesamte Region zu bieten, teilen die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Osterode GmbH (WIBO) in einer Pressemitteilung mit. Nun ist die Abrechnung der Veranstaltung erfolgt. 

„Anders als im letzten Jahr – bei einem zuschauertechnisch wirklich gelungenen Live am Harz Open Air mit Künstlern wie Wincent Weiss und Kamrad – ist es uns jedoch in diesem Jahr, mit Dieter Bohlen, ClockClock und Leony, nicht gelungen, an die Besucherzahlen anzuknüpfen“, erklärt Maik Wächter, Geschäftsführer der WIBO. Mit nur rund 1.200 Gästen bei Dieter Bohlen und ca. 1.000 Besuchern am Samstag, sind die Ticketverkäufe weit hinter den geplanten Zahlen zurückgeblieben. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Mewes Entertainment Group GmbH (MEG) wurden diese zuvor in der Planung erörtert, sodass letztendlich mit 3.000 Besuchern pro Tag kalkuliert wurde. „Bis heute gibt es leider für die MEG und damit auch für uns keine wirklich logische Erklärung dafür, wieso wir so wenig Menschen erreichen konnten“, führt Wächter weiter aus. Bezugnehmend auf die Eintrittspreise erklärt der WIBO-Geschäftsführer, dass diese nicht vom Veranstalter, sondern von den Künstlern bzw. ihren Managements festgelegt werden und es dabei nicht darauf aufkommt, in welchem Ort die Veranstaltung stattfindet. „Letztlich war die Künstlerauswahl vermutlich für unsere Region nicht die richtige“, berichtet Wächter.

Obwohl mit der Verlegung des Veranstaltungsortes von der Bleichestelle in den Kurpark durchaus Kosten gespart werden konnten – insgesamt belaufen sich diese nunmehr auf ca. 340.000 Euro statt der im Wirtschaftsplan vorgesehenen 400.000 Euro – war die Ersparnis letztlich nicht so groß, wie erhofft. Insbesondere der große Bereich der Technik ließ sich auch bei dem Umzug nicht reduzieren, da vertragliche Zusicherungen eingehalten werden mussten. Zudem waren die Einnahmen aufgrund der niedrigen Besucherzahlen deutlich geringer als im Wirtschaftsplan vorgesehen. Denn statt der geplanten 340.000 Euro Einnahmen, konnten nur ca. 140.000 Euro erreicht werden. Damit schließt das Live am Harz Open Air 2024 mit einem großen Verlust in Höhe von knapp 200.000 Euro ab. „Insgesamt lässt sich das negative Ergebnis – trotz des mit Sicherheit großen kulturellen Erfolges für die anwesenden Gäste und auch für Osterode am Harz – wirtschaftlich gesehen auf keinen Fall schönreden. Aus diesem Grund werde ich nicht vorschlagen, das Live am Harz Open Air im nächsten Jahr weiterzuführen“, zieht Maik Wächter sein Fazit.

Abschließend weist er darauf hin, dass die WIBO den Schritt gewagt hat, etwas Neues auszuprobieren, um den Osteroderinnen und Osterodern Erlebnisse vor Ort zu bieten, die es so zuvor nicht gab. „Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die dankbar dafür sind, dass die WIBO für viele kulturelle Veranstaltungen Defizite in Kauf nehmen muss. Insbesondere so große Veranstaltungsformate wie das Live am Harz Open Air können sich jedoch ohne entsprechende Besucherzahlen nicht tragen – gestern nicht, heute nicht und auch in Zukunft nicht.“
 



Im Jahr zuvor auf der Bleichestelle

 

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