Regionales / Harz
01.11.2024
Abwechslungsreicher Herbst im „Naturschatz Gipskarstlandschaft Südharz“
Wanderung in der Gipskarstlandschaft bei Walkenried
...Silke Staubitz/LPV
Der „Naturschatz Gipskarstlandschaft Südharz“ hat viele Facetten: Interessante Karsterscheinungen, ausgedehnte Grünlandflächen mit Weidetierhaltung und dicht „besiedelte“ Streuobstwiesen. Das Team des gleichnamigen Hotspot-Projektes hat im Oktober ein abwechslungsreiches Programm für Wanderinteressierte, Weidetierhaltende und Kinder angeboten, um verschiedene Aspekte der Südharzer Gipskarstlandschaft zu beleuchten.
Eine geführte Exkursion führte Mitte Oktober entlang der Höllstein- und Sachsensteinklippen nahe Walkenried, wo die Teilnehmenden auf kleinem Raum verschiedenartigste karsttypische Lebensräume kennenlernen konnten. Projektmitarbeiterin Silke Staubitz, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung, gab kurzweilige Einblicke in die Formen- und Artenvielfalt der Gipskarstlandschaft. Ein Stück des Weges führte über den Karstwanderweg, der dank der langjährigen, engagierten Arbeit des Vereins Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg e.V. ein Wanderhighlight der Region darstellt und weitreichende Einblicke in die einzigartige Gipskarstlandschaft ermöglicht. In interessanten Gesprächen während der Exkursion gab Projektleiterin Gesche Gruwe Auskunft zum Anliegen des Hotspot-Projektes, dessen Untertitel „Weidelandverbund und Biodiversität erleben“ die Hauptziele der Projektmaßnahmen umreißt.
Im Rahmen eines Treffens zum Thema Weidetierhaltung des Landschaftspflegeverbandes Göttingen e.V., Träger des Hotspot-Projektes, erhielten Interessierte am 15. Oktober 2023 einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Handlungsempfehlungen zur Blauzungenkrankheit. Mehr als 40 teilnehmende Weidertierhalter:innen informierten sich während der Veranstaltung im „Englischen Hof“ in Herzberg a.H. über die besonders für Schafe gefährliche Viruserkrankung. Inhalte eines Vortrags von Frau Hamann-Thölken von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie der Diskussion und des Erfahrungsaustauschs waren Symptome und Diagnostik sowie vor allem Impfempfehlungen zur Prävention der Erkrankung. Lisa Dumpe, Projektmitarbeiterin mit dem Aufgabenbereich Weidetierhaltung und Biotopverbund, und Gesche Gruwe begleiteten den Abend und stehen auch weiterhin für Fragen rund um die Weidetierhaltung zur Verfügung (www.lpv-goettingen.de).
Die Streuobstwiese als eines der landschaftsprägenden Elemente der Gipskarstlandschaft war Inhalt einer Herbstferienaktion, die das Projektteam gemeinsam mit dem Bereich Jugendpflege der Stadt Herzberg organisierte. Die Herbstferien sowie das „goldene Herbstwetter“ wurden genutzt, um eine Streuobstwiese in Herzberg gemeinsam zu erkunden, Äpfel zu ernten und zu köstlichem Apfelsaft und Apfelkompott zu verarbeiten. Die Veranstalter bedanken sich herzlich bei der Firma Smurfit Westrock, deren Streuobstwiese am Stadtrand von Herzberg a.H. als wunderbare Kulisse für die Aktion diente, dem NABU Osterode a.H., der eine Apfelsaftpresse zur Verfügung stellte, sowie dem Bauhof der Stadt Herzberg a.H. für die logistische Unterstützung. Die Kinder konnten unter Regie des Hotspot-Projektteams vor Ort die Streuobstwiese als Lebensraum vieler Arten, Obstlieferanten, Spielplatz und „Outdoor-Küche“ erleben.
Das Team des Hotspot-Projektes freut sich auf viele weitere Aktionen und Maßnahmen in Kooperation mit regionalen Akteur:innen, die sich für die Entwicklung der einzigartigen Kulturlandschaft der Südharzer Gipskarstregion engagieren und andere Menschen dafür interessieren und begeistern möchten. Weitere Infos zum Hotspot-Projekt sind unter www.lpv-goettingen.de/naturschatz-gipskarst zu finden, Hinweise auf weitere Veranstaltungen gibt es aktuelle unter www.lpv-goettingen.de/veranstaltungen.
Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit